Der International Youth Service (IYS) fungierte als Brieffreundschaftsdienst für Schüler, der zu Beginn der 1950er Jahre in Turku in Finnland ins Leben gerufen wurde. Schüler im Alter von 8 bis 20 Jahren hatten die Möglichkeit, Adressen ausländischer Brieffreunde aus verschiedenen Ländern anzufordern und den interessantesten Briefen mittels Luftpost zu antworten.

Die Zentrale des IYS lag in Turku, wo dieser im Jahr 1952 gegründet worden war. Gemäß dem finnischen Nachrichtenportal „Helsingin Sanomat“ verfügte das IYS im Jahr 1993 über Kontakt- und Hobbyinformationen zu einer halben Million 10- bis 20-Jähriger aus 120 verschiedenen Ländern und war damit das weltweit größte Institut auf seinem Gebiet. Die Mehrheit der Kundschaft stammte aus größeren Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Italien, während nur eine Minderheit aus Finnland selbst kam.
Im Jahr 2008 verabschiedete sich der IYS mit folgenden Worten (übersetzt aus dem Englischen):
IYS schließt in diesem Sommer, zum 30. Juni 2008
Den International Youth Service (IYS) gibt es seit 1952, also seit über 56 Jahren. Wir haben ausländischen Schülern und Studenten im Alter von 10 bis 20 Jahren Brieffreundschaften in über 100 verschiedenen Ländern vermittelt.
Das Internet hat dazu geführt, dass das Versenden von normalen Briefen altmodisch geworden ist. Das Briefeschreiben, das früher sehr beliebt war, ist heute nur noch ein Hobby von wenigen.
Wir sind am Ende einer bestimmten Periode angelangt. Da wir nicht mehr genügend junge Leute finden, die sich für Brieffreundschaften interessieren, haben wir beschlossen, diese Firma zum 30. Juni 2008 zu schließen.
Wir bedanken uns bei allen unseren Kunden, sowohl bei den Kindern als auch bei den Lehrern, für die vergangenen Jahre und wünschen euch eine schöne Zeit. Hört nicht auf, andere Sprachen und Kulturen zu lernen und haltet die Brieffreundschaften aufrecht, die ihr aufgebaut habt.
Die Mitarbeiter von INTERNATIONAL YOUTH SERVICE
Quelle: alte Version von www.iys.fi, die Webseite wird nicht mehr betrieben
Einige Freundschaften kamen durch den IYS zustande, die mich – und damit das Projekt – bis heute beeinflusst haben. Ohne diese Freundschaften wäre mein Leben leerer und das Projekt nicht das, was es heute ist.
Thorsten Reimnitz