Im Rahmen der Blogger-Aktion für Burma sind einige Stimmen laut geworden, man solle doch die Probleme in Deutschland nicht aus den Augen verlieren. Manches mal wurden diese Forderungen auch in einem etwas härteren Ton gebracht. Es war gerade so, als würde man das eigene Land beim Blick auf Myanmar aus den Augen verlieren. Damit das nicht passiert – falls die Gefahr je bestand -, gibt es unter anderem verschiedene Magazine im Fernsehen. Beim ZDF ist das „Frontal 21„, das diese Woche einen guten Querschnitt durch die Republik brachte. Und um auch zu zeigen, dass wir die eigene Umgebung trotz der Probleme der Welt nicht vergessen, hier die Themen der aktuellen Sendung von gestern:
Über Dinge, die im Gesundheitswesen nicht so laufen, wie sie sollten, hatten wir schon zu verschiedenen Gelegenheiten kritische Bemerkungen gemacht (zum Beispiel „Krankenkassen und Überwachung: 2057 kommt schneller als gedacht…“ oder „2057 – unser Leben in der Zukunft„). Dieser Bericht zeigt, dass Sparmaßnahmen nicht nur auf Kosten des Personals erfolgen sollten, sondern dass man auch bei Pharma-Firmen ansetzen kann. Ausgerechnet bei Medikamenten gegen Krebs schnellen Preise plötzlich und übermäßig in die Höhe.
Das Geschäft mit dem Krebs – ZDF-Mediathek
Auch über die Bahn und die ins Gerede gekommenen Privatisierungspläne haben wir geschrieben („Die Bahn… kommt? oder Es fährt ein Zug nach Nirgendwo…„). Zurzeit macht die Bahn eher wegen der Lokführerstreiks von sich reden. Die Kollegen der Lokführer mögen fassungslos sein, denn ihr Tarifvertrag sah ganz anders aus als das, was die Bahn jetzt anbietet. Das Problem: Sie sind in einer anderen Gewerkschaft und die geht nicht so auf Konfrontation wie die Lokführer.
Transnet: Gewerkschaft am Gängelband – ZDF-Mediathek
Um die Bildung an deutschen Hochschulen zu verbessern, waren Politiker der Ansicht, Studiengebühren erheben zu müssen. Für die Bildung, wohlgemerkt. Doch viele Hochschulen brauchen die Gebühren für andere Dinge, zum Beispiel Heizkosten.
Missbrauchte Studiengebühren – ZDF-Mediathek
Es ist ein durchaus gängiges Szenario in den unzähligen Gerichtsshows, die im Moment noch auf den Privatsendern laufen: der Staatsanwalt hat sich auf einen Angeklagten eingeschossen und hält diesen für schuldig, bis ein findiger Rechtsanwalt – hin und wieder auch in Form von Ingo Lenßen – die Unschuld seines Mandanten beweist. Eine Räuberpistole? In Sachsen-Anhalt gab es einen ähnlichen Fall. Ein Staatsanwalt erhielt eine anonyme Anzeige. Doch statt den dort erhobenen Vorwürfen genauer nachzugehen, wollte der lieber ermitteln, wer diese Anzeige erstattet hatte und gegen den vorgehen. Es wurde auch jemand ausgemacht. Aber war das auch der „Täter“?
Sachsen-Anhalt: Seltsame Ermittlungen – ZDF-Mediathek
Es gibt kaum jemand, der nicht den Eklat bei J. B. Kerner mitbekommen hat: Eva Herman wurde im Verlauf der Sendung ausgeschlossen (eine genaue Betrachtung liefert Stefan Niggemeier hier). In der Sendung fiel auch mal wieder das Klischee von den Autobahnen, die die Nazis gebaut hätten und die wir heute ja auch noch benutzen. Nachdem selbst schon die Bild-Zeitung (wie das „Bildblog“ hier überrascht berichtet) über solche Irrtümer in Kurzform aufklärt, widmet sich das Magazin in längerer Form nochmal dem „Es war ja nicht alles schlimm“-Mythos der freien Fahrt für deutsche Bürger.
Mythos Autobahn – ZDF-Mediathek
Damit die Worte „Wir bleiben an dem Thema dran“ keine leere Phrase sind, bietet „Frontal 21“ die Rubrik „Nachgehakt“, in der über die Folgen vergangener Reportagen berichtet wird. In dieser Woche ging es um die Strompreiserhöhung, die Verwertung von DNS-Spuren an Tatorten und den Brückenwahn in Sachsen.
Die satirische Nachlese „Toll!“ widmet sich dem Nobelpreis – und ein klein wenig Eva Herman und der JBK-Show. Aber nur am Rande…
Toll! Nobelpreis – ZDF-Mediathek