Deutsche Schriftsteller sind sich sicher: AMAZON manipuliert die Ranglisten. Und woher wissen die das? Ein Beweis dafür wurde, soweit ich das mitgekriegt habe, nicht vorgelegt, stattdessen wird nun eine Aktion gestartet, ein offener Brief, den einige bekannte deutsche Autoren (als Kopie einer Aktion, die ursprünglich von amerikanischen Autoren gestartet wurde) mit unterzeichnet haben, darunter Günther Wallraff. Tenor: AMAZON ist das BÖSE! Mir ist diese Schwarz-Weiß-Malerei zu einfach, deswegen hier ein paar Links zu Gegengedanken:
„Den Kritikern geht es nicht wirklich um das Produkt „Buch“, sondern um ein elitäres Vorrecht, dass sie seit der Erfindung des Buchdrucks immer wieder vehement verteidigen: zur einflussreichen Bildungs- und Kulturelite zu gehören.“
– Brasch & Buch: „Na, heute schon Amazon gebasht?“„Verlagsgruppen wie Bonnier sind in erster Linie Wirtschaftsunternehmen. Sie haben sich nicht der Förderung der Kultur verschrieben, sondern der Produktion gewinnversprechender Texte. Sie stellen Konsumgüter mit Aussicht auf ein wirtschaftliches Plus her. Zufällig (!) handelt es sich dabei um Bücher, und Bücher haben einen hohen emotionalen Wert.“
– Erase and Rewind: „Moral und Gewinne: Amazon mal wieder“
Bei dem letzten Text möchte ich auch noch auf einen Kommentar in der Spalte darunter verweisen, in dem ein Kommentator, der offenbar mal in der Verlagsbranche gearbeitet hat, darauf hinweist, dass die Verlage um keinen deut anders handeln als Amazon selbst:
„Das sind mindestens so knallharte Herren, wie die von Amazon, wenn es um ihre Konditionen und – um die jährliche Rendite – geht. (…) Das sollte also bitte berücksichtigt werden, wenn sich ausgerechnet die Bonnier Gruppe als Lämmchen darzustellen versucht, das auf dem unmenschlichen Altar von Amazon geschlachtet werden soll.“
– Kommentator Vilber (den ganzen Kommentar siehe hier)
Der offene Brief soll kommende Woche veröffentlicht werden. Mal sehen, was dann noch folgt…