Das Leben ist kein Ponyhof, Die Toten und Ms. Marvel können beim Comic Salon in Erlangen auf den Preis hoffen
Im Rahmen des Internationalen Comic-Salons Erlangen 2016 (26. – 29. Mai) wird zum 17. Mal der Max und Moritz-Preis verliehen, die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur und Comic-Kunst im deutschsprachigen Raum. 25 Titel sind nominiert, sieben von zehn Preisträgern werden erst am 27. Mai 2016 im Rahmen der Max und Moritz-Gala bekannt gegeben. Nach Marvin Cilfford, der für Schisslaweng im Jahr 2014 mit dem Preis ausgezeichnet wurde, ist Panini in diesem Jahr gleich mit drei Titeln in der Nominierungsliste vertreten: Das Leben ist kein Ponyhof, Sarah Burrinis Cartoons aus der Nerd-WG, Die Toten, die Zombie-Apokalypse auf deutschen Boden, gezeichnet von deutschen Comic-Künstlern, und die Marvel-Superhelden-Serie Ms. Marvel, mit den Abenteuern der ersten muslimische Superheldin.
Der Max und Moritz-Preis wird als die bedeutendste Auszeichnung für grafische Literatur und Comic-Kunst im deutschen Sprachraum angesehen. Er wird durch eine von der Stadt Erlangen berufene unabhängige Fachjury vergeben und trägt seit über 30 Jahren wesentlich zur künstlerischen und gesellschaftlichen Anerkennung des Comics bei. Mit dem Preis wird die Arbeit herausragender Künstlerinnen und Künstler gewürdigt, verdienstvolle Verlagsarbeit bestärkt, auf Nachwuchstalente aufmerksam gemacht und die qualitative Auseinandersetzung über grafische Literatur gefördert. Die komplette Nominierungsliste findet sich hier – dies sind Auszüge daraus, zur Nominierung der Panini-Titel:
Der Web-Comic Das Leben ist kein Ponyhof geht inzwischen ins siebte Jahr und ist nichts weniger als die großartige Kunst- und Charakterperformance einer Comic-Schaffenden, die an Jahren noch jung, an Ehrungen schon reich ist. Die Printausgabe von Panini gibt Einblick in Burrinis klassischen Vierbild-Strip, doch erst die digitale Präsenz im Netz (jede Woche neu) zeigt das volle Ausmaß ihrer zeichnerischen Kompetenz und Experimentierlust, ihrer Freude an Vernetzung mit Gleichgesinnten und ihrer sonnigen Art, im Blog zum Strip Leser anzusprechen, die die gute Laune in der Kommentarspalte erwidern. Ausgangspunkt der Strips ist der Alltag einer Zeichnerin (Sarah), die mit einem Pony, einem Pilz und einem Elefanten in einer WG lebt. Es versteht sich von selbst, dass sich damit alle Themen der Welt, der Weltgeschichte, und des gleichgültigen Universums abdecken lassen.
Einer der innovativsten deutschen Comics der letzten Jahre ist die von den beiden Zwerchfell-Herausgebern Stefan Dinter und Christopher Tauber erschaffene Zombie-Reihe Die Toten, die inzwischen bei Panini auch ein breiteres Publikum erreicht. Und das völlig zu Recht, präsentiert die Anthologie-Reihe doch in jeder Ausgabe mehrere Kurzgeschichten verschiedener Zeichner und Szenaristen, die zu den interessantesten zeitgenössischen Comic-Künstlern der deutschsprachigen Szene gehören – darunter Ingo Römling, Boris Kiselicki, Christina Reigber, Andreas Völlinger oder Boris Koch. Das wirklich Besondere an der Reihe ist, dass wir hier live dabei sind, wie direkt vor Ort in Deutschland eine Zombie-Epidemie ausbricht. Jetzt werden also nicht mehr nur amerikanische Großstädte von Untoten bevölkert – nein, jetzt sind endlich auch mal Bochum, Potsdam oder Bad Homburg dran!
Ms. Marvel von G. Willow Wilson und Adrian Alphona, Übersetzung: Carolin Hidalgo: Strenge Eltern, die den abendlichen Party-Besuch untersagen, nervige Mitschülerinnen, die sich über Muslime lustig machen und Stress mit Jungs – Kamala Khan, Tochter pakistanischer Einwanderer, schlägt sich in New Jersey mit den üblichen Teenager-Problemen herum. Wie es sich für einen echten Nerd gehört, flüchtet sie sich in das Zeichnen von Avengers-Fan-Fiction und träumt davon, selbst eine intergalaktische Superheldin zu werden – bis genau dies eines Abends geschieht. Ein kosmischer Zufall macht sie zu Ms. Marvel – inklusive klassischem Outfit mit hohen Stiefeln, kurzem Rock und blonden Haaren. Doch während sie langsam aber sicher lernt, mit ihren neuen gestaltwandlerischen Superkräften umzugehen, wird Kamala klar, dass sie diese Art Verkleidung gar nicht nötig hat, um für das Gute einzutreten, und dass das selbstgeschneiderte Kostüm aus einem alten Burkini im Grunde viel besser zu ihr passt. Erstaunlich, wie gut sich das Superheldengenre eignet, kluge und einfühlsame Geschichten über den Alltag zwischen verschiedenen Kulturen zu erzählen!
MS. MARVEL
SC | 124 S. | € 16,99 | Bereits erhältlich Band 1 & 2, Band 3 ab 10. Mai 2016
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DAS LEBEN IST KEIN PONYHOF
SC | 96 S. | € 12,99 | Bereits erhältlich Band 1 & 2
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DIE TOTEN
SC | 124 S. | € 16,99 | Bereits erhältlich Band 1 & 2
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Quelle: Panini Comics