Eine hochaktuelle Rezension mit anschließendem Rant: „Asterix – Die weiße Iris“ ist Band 40 der Reihe um den kleinen, gallischen Krieger. Für manche war das Album schon vor seinem Erscheinen so furchtbar, dass es schlechte Kommentare hagelte, bevor überhaupt klar war, wovon die Geschichte handelt. Dies ist eine persönliche Einschätzung und eine Beobachtung über ein erschreckendes Phänomen unserer Zeit.
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Pierre Cullifort, bekannt unter seinem Künstlernamen Peyo, suchte für seine Comicserie „Johann und Pfiffikus“ eine Idee, wer eine magische Flöte geschaffen haben könnte. Aus zwei zufälligen Ereignissen kreierte er die Comice-Reihe der „Schlümpfe“, deren Erfolg von den 1950er Jahren bis heute ungebrochen anhält. In dieser Folge schauen wir uns die kleinen Anfänge an.
Die Geschichte „Johann und Pfiffikus: Die Schlümpfe und die Zauberflöte“ findet sich in Band 3 der Gesamtausgabe von „Johann und Pfiffikus“, den man hier bei AMAZON bestellen kann: https://amzn.to/47QeKc2 *
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Die Anfänge der Comicreihe „Clever & Smart“ (Spanisch: „Mortadelo y Filemon“) reicht zurück bis ins Jahr 1958, als Spanien noch der „Franquismus“ herrschte. Wie „Spirou“, so begann auch diese Reihe mit Einzelgags, aus denen sich die heute bekannte Albenserie entwickelte. Diese Episode beschäftigt sich mit diesen Anfängen. Außerdem gibt es eine kleine Verbeugung vor dem Erfinder der Serie, Francisco Ibáñez, der leider vor kurzem verstorben ist.
Die Einzelgags und Kurzgeschichten von Clever & Smart sind zusammengefasst im „Großen Buch der kurzen Geschichten von Clever & Smart“, das hier bestellt werden kann: https://amzn.to/3oMpzKo (Link führt auf AMAZON.de / Affiliate-Link, mehr dazu unten).
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Wie jedes Werk der Kunst, so müssen auch Comics im Umfeld der Gesellschaft gesehen werden, in der sie entstanden sind. In dieser Einführung in die Reihe um den Meisterdetektiv Nick Knatterton nehmen wir daher genau auseinander, wie die Situation Deutschlands zu dem Zeitpunkt war, als Nick sein erstes – und geplant eigentlich einziges – Abenteuer erleben durfte.
„Der Schuss in den künstlichen Hinterkopf“ ist Teil der Nick-Knatterton-Gesamtausgabe, die man hier bestellen kann: https://amzn.to/3qqJy1K (Link führt auf AMAZON.de / Affiliate-Link, was das bedeutet, siehe unten).
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In der Reihe über verschiedene Comics geht es heute um einen der bekanntesten Cowboys der Welt: Lucky Luke! Von dem Zeichner Maurice de Bevere, besser bekannt als Morris, erfunden erlebte er 1946 sein erstes Abenteuer.
„Arizona 1880“ wurde im Jubiläumsband Nr. 100 von Lucky Luke abgedruckt, den man hier bestellen kann: https://amzn.to/3oDZsFD (Link führt auf AMAZON.de / Affiliate-Link, was das bedeutet, siehe weiter unten)
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In dieser Reihe schauen wir uns verschiedene Comics aus verschiedenen Kulturen an. Eine bedeutende Kultur ist definitiv der franko-belgische Comic, mit solchen Vertretern wie Hergé oder Franquin. In dieser Folge geht es um die Anfänge der Figur „Spirou“, dem Titelhelden des gleichnamigen Magazins.
Die ersten Abenteuer von Spirou sind im Comicband „Spirou Spezial Nr. 13“ aus dem Carlsen Verlag abgedruckt, den man hier bestellen kann: https://amzn.to/3oK7DzZ (Link führt auf AMAZON.de / Affiliate-Link, was das bedeutet, siehe weiter unten).
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Der Phantastische Adventskalender kehrt zum 10jährigen Jubiläum zurück und diesmal geht es ganz um das Playmobil-Set von Asterix und den Piraten. Jeden Tag wird das Piratenschiff ein Stück vollständiger und jeden Tag kommt passend zum Inhalt des Adventskalenders ein neues bisschen Trivia. Mittlerweile ist der Weihnachtsabend und damit schließt der Phantastische Adventskalender für 2022 ab.
Die junge Mode- und Lifestyle-Influencerin Eva gehört zu den erfolgreichen ihrer Zunft, mit vielen Followern. Auf dem Weg nach New York, wo sie einen Vertrag mit einem internationalen Sponsor schließen will, der ihr viel Geld und noch größere Bekanntheit einbringen wird, sitzt sie im Flugzeug zwischen einem Klimaaktivisten und einem Geschäftsmann, der nur seinen Profit im Blick hat. Eva entzieht sich dem Streit der beiden, die ihre Ansichten über Leben und Zukunft lautstark kundtun, und versucht sich ganz auf ihr eigenes Ding zu konzentrieren. In New York angekommen, wird Eva jedoch von dem Thema eingeholt, als sie mit einem Taxi kollidiert und das Bewusstsein verliert: Ausgeknockt macht sie eine Meta-Reise, bei der ihr verschiedene übergeordnete Wesenheiten, die an der nordischen Mythologie angelehnt sind, Zukunftsvariationen unserer Erde präsentieren. Von Apokalypse bis Utopia ist alles dabei … und welche Zukunft eintritt, hängt allein davon ab, wie wir Menschen künftig mit dem Klimawandel umgehen.
Es ist der Kampf um unsere eigene Zukunft, den uns der norwegische Zeichner Arild Midthun – sonst für die Darstellung der Ducks im Lustigen Taschenbuch eher auf ganz anderem Terrain unterwegs – und sein Landsmann, der Klimaforscher und Autor Bjørn H. Samset hier versuchen nahezubringen. Die Geschichte ist ein Lehrstück mit klarer Botschaft und eindringlichen Bildern, die absolut jeder verstehen sollte. Und die Message ist klar: Unsere Zukunft liegt in unseren Händen! Unser Verhalten gegenüber der Umwelt ist ausschlaggebend, ob wir überhaupt eine Zukunft haben und wir müssen JETZT reagieren, sonst ist das in der Graphic Novel dräuende Weltuntergangsszenario kaum noch zu stoppen.
Eva steht in der Geschichte für die gesamte Menschheit. Ein Apfel, der immer wieder auftaucht, symbolisiert das Leben und die Chance, die wir jetzt noch ergreifen können. Die Geschichte selbst ist aber – wie bereits erwähnt – kaum verklausuliert. Die beiden Macher wollten ein klares Statement setzen und wählten die Graphic Novel, um das Verständnis zu erleichtern und möglichst vielen Menschen Zugang zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die hinter der Story stehen, zu ermöglichen. Für diejenigen, die sich dann noch etwas mehr in die Szenarien vertiefen wollen, hat Samset an den Band noch einige weiterführende Seiten angefügt. Kernstück bleibt aber die Comic-Geschichte, mit ihren aufrüttelnden Bildern.
Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele diesen Band lesen und – wie Eva – die richtigen Lehren daraus ziehen.
Trotz Corona und allem, was da mit dranhängt, gab es 2020 noch andere Dinge, die leider – zumindest teilweise – unter den Tisch fallen mussten, da die Menschen gerade andere Probleme haben. Zum Beispiel das Jubiläum des Europa-Park (45 Jahre), das des Phantastischen Projekts (35 Jahre) und auch das Jubiläum der Veröffentlichung des Films „Flash Gordon“ von Dino DeLaurentiis im Jahr 1980 (also vor 40 Jahren). Anlässlich dieses Jubiläums wurde eine überarbeitete Version des Films auf DVD und Blu-Ray in einem Set für Sammler herausgegeben. Da ich ein Fan bin, habe ich mir das Set geleistet und das, was ich darin vorfand, hat eine Idee in meinem Kopf wieder nach oben geholt, die ich schon seit Jahren (oder noch länger hatte), und die nun in dieser kümmerlichen Artikelreihe auf einem zehntklassigen Blog endlich ihre Veröffentlichung findet.
Ich habe mich nämlich immer mal wieder mit Flash Gordon beschäftigt und mir die Veröffentlichungen betrachtet. Ich habe die Originalcomics – erschienen im Verlag Pollischansky – gelesen und die Hörspielreihe von EUROPA gehört. Ich habe lange bevor das „berüchtigte“ dritte Serial von Flash Gordon überhaupt synchronisiert war, selbiges auf Videocassette erstanden und angeschaut. Und irgendwie wollte ich immer was draus machen. Ich habe sogar schon angefangen, eine Artikelreihe zu schreiben, die damals noch in gedruckter Form in einem Fan-Magazin erscheinen sollte, aber aus Gründen, die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann, blieb das Werk unvollendet. Aber da ich ja gestern etwas über den kaputten Adventskalender vom Phantastischen Projekt schrieb, kam mir die Idee, das Thema nochmal aufzugreifen. Und hier sind wir.
Okay, Flash Gordon. Wie ich erfahren habe, ist sein eigentlicher Name Gordon Ferrao. Er ist Absolvent der Universität Yale und ein Polo-Spieler in den USA der 1930er Jahre. Da er so schnell ist, hat man ihm den Spitznamen „Blitz Gordon“ (Flash Gordon) gegeben. Anfang des Jahres 1934 scheint die Welt am Abgrund zu stehen, denn ein fremder Planet (abwechselnd auch als „Komet“ bezeichnet) rast auf die Erde zu. Eine Kollision würde das Ende der Erde bedeuten. Doch es gibt einen Wissenschaftler, den genialen und begnadeten Doktor Hans Zarkov, der Tag und Nacht an einer Lösung arbeitet. Diese ist so brutal wie einleuchtend: Man muss eine Rakete starten und diese mit dem fremden Planeten zusammenstoßen lassen. Der Aufprall würde diesen aus seiner Bahn werfen und die Erde retten. Da Zarkov aber bis zur Erschöpfung gearbeitet hat, vernebelt sich sein Geist. So schätzt er die Situation völlig falsch ein, als zwei Leute mit dem Fallschirm auf seinem Grundstück landen. Es handelt sich um zwei Passagiere eines Transkontinentalflugs, besagten Flash Gordon und eine Mitreisende mit Namen Dale Arden. Das Flugzeug wurde von Bruchstücken des sich nahenden Kometen1 getroffen, die beiden mussten sich mit dem Fallschirm retten (interessanterweise hängen beide an einem Fallschirm, wobei Dale sich an Flash festhält). Zarkov glaubt ihre Erklärung nicht, er vermutet, es handele sich um Spione. Damit sie der Welt nicht verraten können, was er vorhat, zwingt er die beiden kurzerhand mit Waffengewalt, in eine Rakete zu steigen und mit ihm ins Weltall zu fliegen. Ziel ist der unbekannte Planet. Doch kurz vor dem Aufprall bekommt es Zarkov mit der Angst zu tun, da er nicht sterben will. Es kommt zu einem Handgemenge zwischen ihm und Gordon, an dessen Ende die Rakete auf dem fremden Himmelskörper abstürzt. Dabei stellt sich heraus, dass dieser bewohnt ist. Herrscher des Planeten ist ein gewisser Ming, genannt „der Gnadenlose“ (Ming the Merciless), der sich selbst als „Herrscher des Universums“ bezeichnet. Er will Dale Arden als Frau behalten und Flash Gordon zum Sklaven machen. Doch Flash Gordon setzt sich zur Wehr und zieht dabei die Aufmerksamkeit von Mings Tochter Aura auf sich…
Bei dem Sammlerset anlässlich des Jubiläums des Flash-Gordon-Films von 1980 befand sich ein kleines Booklet, in dem die ersten Abenteuer, gezeichnet von Alex Raymond, als original Faksimile wiedergegeben wurden. Und heilige Sch***e, ist das rassistisch! Natürlich ist mir schon beim Lesen der Pollischansky-Ausgaben nicht entgangen, dass Flash die Bewohner des fremden Planeten verdächtig oft als „gelbe Leute“ oder sogar „gelbe Hunde“ bezeichnet, aber die Farbgebung des Originals legt nochmal eine Schippe drauf.
Betrachten wir es jedoch der Reihe nach: Wie der fremde Planet heißt, wird erst in Folge drei des Comics quasi nebenbei mitgeteilt, als der Erzähltext beschreibt, Flash müsse in der Arena „den roten Affen von Mongo“ gegenübertreten. Kurz zuvor hat Flash dem Imperator / Kaiser des Planeten kennengelernt, der erstmal nur mit diesem Titel bezeichnet wird. Aber das Bild spricht Worte: Er und seine Gefolgsleute haben gelbe Haut (überzeichnete gelbe Haut), lange, klauenartige Fingernägel, überzeichnete Oberlidfalten2 und sind in stereotype chinesische Gewänder gehüllt. Der bis dahin namenlose Imperator zum Beispiel trägt eine rote Robe mit weiten Ärmeln und einem hoch aufgestellten Kragen, dazu Schnabelschuhe, außerdem trägt er einen stereotypen Spitzbart, einer seiner Generäle hat einen chinesischen Drachen als Verzierung auf seiner Rüstung. Seine Tochter trägt ein Diadem, wie man es von traditionellen Kostümen aus Indonesien kennt. In Folge 9 schließlich wird – wiederum nebenbei im Erzählertext – dem Imperator der Name „Ming“. Dabei handelt es sich um den Namen einer chinesischen Kaiserdynastie (wohlgemerkt, das ist nur die Bezeichnung der Dynastie, es gab nie einen Kaiser Ming). Und der Planetenname „Mongo“ leitet sich eindeutig von den Mongolen ab.
Damit sind wir also mitten in den rassistischen Weltansichten des so genannten „Westens“ in den 1920er und 1930er Jahren. Die ursprüngliche Idee für die Serie war eigentlich ziemlich profan: King Features Syndicate, die Comics für Zeitungen produzierten, war das Konkurrenzprodukt „Buck Rogers“ ein Dorn im Auge. Alex Raymond, ein talentierter junger Zeichner, arbeitete damals für King Features und wurde vom Präsidenten der Firma, Joe Conolly persönlich angesprochen. Conolly wollte eine neue Serie in den Zeitungen unterbringen. Comics in Zeitungen gab es damals in mehreren Formen, als kurze Streifen („strips“, daher „comic strips“) in täglicher Form und schwarz-weiß gedruckt3, doppelte Streifen in schwarz-weiß oder für die Wochenendausgabe als Sonntagsseite in Farbe.
Joe Conolly wollte also Buck Rogers Konkurrenz machen und einen Comic in Farbe für die Sonntagsseite produzieren. Es sollte ein fantastisches Abenteuer im Stil von Jules Verne sein. Interessanterweise ist das Vorbild Buck Rogers bei den Stereotypen sogar noch etwas deutlicher, während bei Flash Gordon die Bösewichte klischee-asiatisch aussehen, aber eigentlich Außerirdische sind, wird Buck Rogers im 20. Jahrhundert in Stasis versetzt, um 500 Jahre später wieder aufzuwachen und die Erde unter asiatischer Diktatur vorzufinden, gegen die er in regelmäßigen Abenteuern kämpfen darf.
Alex Raymond war eindeutig talentiert, was das Zeichnen betraf, was die Geschichte betraf, ließ auch er sich von den rassistischen Vorurteilen seiner Zeit leiten. In einer Dokumentation wurde mal gesagt, hätte Raymond Flash Gordon zehn Jahre später erfunden, hätten dessen Gegner vermutlich Pickelhauben getragen und unter der Führung eines Imperators Adolf dem Gnadenlosen gestanden. Das mag sein. Nichtsdestotrotz ist es erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit hier eine ganze Volksgruppe, die ja immerhin auch in Amerika lebte, als finstere, sinistre Bösewichte gebrandmarkt wurde. Damit komme ich nochmal zurück zur Farbgebung: die überdeutliche gelbe Haut der Fremden inmitten des bunten Comics springt den Leser natürlich an. Und auch sonst hat sich der Autor weidlich in der asiatischen Kultur bedient, Statuen, die an Buddha-Statuen erinnern oder dass die Bewohner von Mongo an einen Gott, glauben, der „Tao“ heißt.
Was die Handlung ansonsten betrifft, so ließ sich Raymond hier völlig von seiner Vorstellungskraft treiben. Allerdings macht es nicht den Eindruck, als ob er lange im Voraus plante. Manchmal sieht es sogar so aus, als habe er irgendwelche Handlungsverläufe noch in letzter Sekunde geändert. Deutlich wird das besonders am Anfang, als die Bezeichnung für den fremden Himmelskörper ständig zwischen „Planet“ und „Komet“ wechselt. Als Zarkovs Rakete auf den Himmelskörper zusteuert, sieht es im ersten Panel von Folge 2 noch so aus, als sei der „Komet“ gerade mal doppelt so groß wie die Rakete selbst, aber vier Panels später fliegt sie über eine Stadt hinweg und der Himmelskörper scheint doch eher Planetengröße zu haben. Damit stellt sich wiederum die Frage, ob Zarkov wirklich glaubte, mit seinem „Raketchen“ einen Planeten aus der Bahn werfen zu können.
Merkwürdig ist auch, wie Raymond Handlungsstränge zu „vergessen“ scheint, um sie eventuell irgendwann oder vielleicht auch nie wieder aufzugreifen. In dem Moment, da Flash Gordon und seine Gefährten auf Mongo landen, ist der Umstand, dass der Planet mit der Erde zusammenzustoßen drohte, einfach irgendwie vergessen. Es wird nie erwähnt, ob denn noch eine Kollision droht. Es wird auch nie geklärt, woher Mongo denn genau gekommen ist und wieso er sich auf Kurs in Richtung Erde befand. Genauso wie eine Zeitlang Zarkov einfach vergessen wird. Nach der Crashlandung auf Mongo sind Dale und Zarkov bewusstlos. Gordon schnappt sich Dale, um sie in die Stadt zu tragen, die er in der Ferne gesehen hat. Dabei werden sie von den Truppen des Imperators Ming aufgegriffen. Gordon erwähnt dabei aber nicht, dass in dem Wrack der Rakete noch ein weiterer Verletzter liegt und Zarkov verschwindet für viele Folgen einfach aus der Reihe, bevor er und Gordon sich zufällig wieder begegnen. Die Struktur ist dabei sehr inkohärent, Gordon hangelt sich von gefährlicher Begegnung zu gefährlicher Begegnung, bis es endlich irgendwann zum „Showdown“ zwischen ihm und Ming kommt. Und selbst danach gehen seine Abenteuer einfach noch weiter.
Auf Mongo findet Gordon sehr viele Völker, die Hybriden aus Menschen und Tieren sind, wie etwa Löwenmenschen, Haimenschen … und so weiter. Dabei handelt es sich meistens um Wesen in grundsätzlich menschlicher Form, denen Tierattribute hinzugefügt wurden (Prinz Thun von den Löwenmenschen hat zum Beispiel eine Löwenmähne und einen Schweif, sieht ansonsten aber eigentlich aus wie ein muskulöser Mensch).
Es ist wie mit vielen Werken aus dieser Zeit, man kann sie heute nur noch mit einem kritischen Auge im historischen lesen. Ich frage mich, was für ein Gefühl ein chinesischstämmiger Mensch in den USA in den 1930er Jahren wohl hatte, wenn er die Zeitung aufschlug und ein stereotyp verzerrtes Bild von ihm Bösewicht in einem Fantasycartoon sein durfte, noch dazu benannt nach einer chinesischen Hochkultur, der außerdem vom weißen, amerikanischen Held4 als „gelber Hund“ beschimpft wurde.
Die Adaptionen, die es schließlich von Flash Gordon gab, ließen den offensichtlichen Rassismus etwas in den Hintergrund treten. Die Comics fassten in Europa nie wirklich Fuß, so dass der „weltbekannte Polo-Spieler Gordon Ferrao“ dort ziemlich unbekannt blieb. Erst mit Star Wars und der danach folgenden Adaption durch Dino DeLaurentiis wurde er auch hier etwas bekannter. Und das ist die Form, in der ich ihn zuerst kennengelernt habe. Bei DeLaurentiis ist eine gewisse Ästhetik noch vorhanden, der Rassismus wurde aber getilgt. Ausnahme bildet die Namensgebung von Imperator und Planet, was aber wahrscheinlich schwer hätte geändert werden können, ohne das amerikanische Publikum zu verprellen. Immerhin ist der Comicstrip Flash Gordon dort ohne Unterbrechung bis zum Jahr 2003 erschienen. Alex Raymond hat einen Großteil des Erfolgs seiner Schöpfung nicht mehr miterlebt: Er starb im Jahr 1956 mit nur 46 Jahren bei einem Autounfall.
Das war eine kleine Einführung in den Hintergrund. Ich möchte in anderen Artikeln noch ein wenig auf die Flash-Gordon-Medien eingehen, die mich direkt beeinflusst haben.
1= Wie ich oben schrieb, wechseln sich die Bezeichnungen für den Himmelskörper ab und werden von Autor Alex Raymond teilweise Synonym verwendet. Auf den Bildern, die die Situation beschreiben, ist von einem „Planeten“ die Rede (man sieht diesen auch, er hat ungefähr ein Zehntel der Größe der Erde), als Gordons Flugzeug von einem Trümmerteil getroffen wird und als Zarkov später davon redet, wird er als „Komet“ bezeichnet, ebenso auf einem Bild, in dem sich Zarkovs Rakete dem Himmelskörper nähert.
2= Als Epikanthus medialis (altgriechisch ἐπί epí, deutsch ‚auf, darüber‘; altgriechisch κανθός kanthós, deutsch ‚Augenwinkel‘; lateinisch medialis „zur Mitte hin“), auch Epikanthus-Falte oder einfache Oberlidfalte, wird eine oftmals genetisch bedingte sichelförmige Hautfalte am inneren Randwinkel des Auges bezeichnet, die das Auge mandelförmig erscheinen lässt. Im Gegenzug zur Mongolenfalte bleibt diese Lidfalte auch bei geschlossenem Augenlid bestehen. Der Epikanthus medialis ist charakteristisch für viele Angehörige der ost- und südostasiatischen Völker von der Mongolei bis Thailand. Zum Beispiel haben die meisten Mongolen, Han-Chinesen, Hui-Chinesen, Tibeter, Koreaner, Japaner, Vietnamesen und Thais Epikanthus-Falten, aber auch Angehörige sibirischer und einige Turkvölker, wie etwa die Tungusen, Tuwiner, Selkupen, Jakuten, Altaier, Kirgisen, Kasachen, Dolganen und Uiguren. Des Weiteren kommt die einfache Oberlidfalte bei indigenen Völkern Amerikas einschließlich Grönlands, sowie bei Khoikhoi-Völkern im südlichen Afrika vor. | Quelle: Wikipedia, Eintrag zu Epikanthus medialis, Autoren siehe dort
3= Viele bekannte Comics sind auf diese Weise entstanden, zum Beispiel die „Peanuts“ oder Garfield. Das erkennt man an dem drei oder vier Panels umfassenden, klassischen „Streifen“, der das Format dieser Comics darstellt.
4= Das ganze wird nicht nur durch die Bilder transportiert, indem Flash Gordon ein blonder, hellhäutiger Jüngling ist, sondern auch durch den Text. Als beispielsweise der Löwenmensch Thun auf Gordon trifft, sagt er überrascht: „Beim großen Gott Tao! Fast noch ein Jugendlicher – und weiß!“ (Hervorhebung im Original!)
Schonungslos, direkt, authentisch – Dominik Forsters Weg aus der Drogensucht als Comic für Jugendliche
Zusammen mit dem Suchtpräventionsprojekt blu:prevent hat der Panini Verlag eine Graphic Novel zur Suchtprävention auf den Weg gebracht: CRYSTAL.KLAR ist der autobiografische Comic von Dominik Forster über seinen Weg aus Drogenmissbrauch und Kriminalität, zurück ins Leben.
Als der Dominik Forster zum ersten Mal durch die Tore seiner neuen Schule in Nürnberg tritt, beginnt sein Leben als Außenseiter. Erst mit Drogen schafft es der schüchterne Junge cool zu werden. Dann werden Nächte länger, die Partys heftiger und die Drogen härter. Längst ist er der Teenager der Trenddroge Crystal-Meth komplett verfallen und sieht ganz „klar“: Nur als Dealer kann er sich seinen Lebensstil weiter leisten. Im Drogengeschäft geht es erst schnell aufwärts, mit vielen „Freunden“ wird er wird zum „Topdog“. Dann folgt ebenso schnell der Absturz – körperlich und sozial: er landet schließlich im Gefängnis. Entzug und Therapie helfen Dominik Forster aus dem Teufelskreis auszubrechen und ein selbstbestimmtes Leben zurückzugewinnen. Die Graphic Novel begleitet ihn auf einem Teil seines Weges: Sie zeigt ungeschminkt eine zerstörte Jugend im Würgegriff von Crystal-Meth. Wie schon sein Roman, ist auch der Comic ein Teil Selbsttherapie – vor allem aber ein Werkzeug der Suchtpräventionsarbeit, in der sich Dominik Forster heute engagiert. „Oft werde ich bei meinen Vorträgen gefragt, ob es den Roman nicht kürzer und anschaulicher gibt – mit dem Comic kann ich jetzt sagen: Ja, gibt es“, erklärt er im Interview mit Panini Comics TV (Ausgabe #46).
Die stimmigen und auf die Klientel zugeschnittenen Zeichnungen der Graphic Novel steuerte Adrian Richter bei, Stefan Dinter lieferte das Storyboard. Zusammen mit dem Autor schufen sie eine spannende, erschütternde und aufrüttelnde Geschichte im Stil der Kids unserer Zeit.
Das Comic-Projekt wurde in Kooperation mit blu:prevent, der Suchtpräventionsarbeit des Blauen Kreuzes in Deutschland, realisiert. Benjamin Becker, Leiter von blu:prevent, schreibt in der eigenen Pressemeldung zu Crystal.Klar: „Dass Drogen nicht gesundheitsförderlich sind, ist den meisten Jugendlichen klar. Doch viele fordern eine neue Ansprache in der Aufklärung, um sich selbst eine freie Meinung zu bilden und Risiken selbst einschätzen zu können. Diese Erfahrungen in der Jugend- und Präventionsarbeit haben uns ermutigt, gemeinsam mit Dominik Forster, dem Panini Verlag und der DAK-Gesundheit den Comic CRYSTAL.KLAR Realität werden zu lassen.“ Für die Suchtpräventionsarbeit von blu:prevent gibt es einen Auszug des Comics als kostenlose Din A5-Version, die vor allem für die Verteilung an Schulen, Beratungsstellen und in der Jugendhilfe vorgesehen ist (Altersempfehlung 14+). Interessierte finden alle Infos dazu im blu:prevent-Shop.
Die Graphic Novel gibt es überall im Comic- und Buchhandel und natürlich direkt über die Panini-Website.
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