CSI, CSI: MIAMI, CSI: NY – Die Komplettboxen

So fing es an – und nun endet es… (c) CBS

Manchmal gibt es Serien, die die Fernsehlandschaft revolutionieren. Die Serien des „CSI“-Franchise kann man hier dazu zählen, setzten sie doch Maßstäbe, was Dramaturgie und Darstellung von Krimiserien betraf, sowie die Darstellung von Wissenschaft. Leider hat der Boom nicht ausgereicht, der Vernunft zu einer neuen Hochzeit zu verschaffen. Aber wenigstens wurde es versucht.

Von allen drei Serien sind nun Komplettboxen mit allen Folgen und allem Bonusmaterial erschienen. Wessen Sammlung also noch nicht vollständig ist, kann jetzt hier zuschlagen.

Mehr über die Serien gibt es drüben beim EP-Blog:


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    Goodbye, CSI – Alles hat ein Ende

    So finge es an - und nun endet es... (c) CBS
    So fing es an – und nun endet es… (c) CBS

    CBS hat endgültig den Sendetermin für die letzte Episode der Erfolgsserie „CSI“ (deutsch „CSI – Den Tätern auf der Spur“, mittlerweile „CSI: Vegas“) bestätigt. Dass die Serie abgesetzt wird, wurde bereits Anfang Mai verkündet. Im Gegensatz zu den Ablegern „CSI: Miami“ und „CSI: NY“ ist es dem Original vergönnt, ein richtiges Finale zu bekommen. Die Episode soll zwei Stunden lang werden, außerdem sollen William Petersen als Gil Grissom und Marge Helgenberger als Catherine Willows zurückkehren. Beide hatten die Serie in ihrem Verlauf verlassen. Ausstrahlungstermin für das Finale in den USA ist der 27. September 2015. Diese, die 15. Staffel, kommt damit auf 18 Episoden plus den Film. Die Serie besteht im Ganzen aus 335 Folgen.

    Ted Danson, der bei „CSI“ mittlerweile die Hauptrolle spielt, wird zum neuen Serienableger „CSI Cyber“ wechseln. Die Ableger „CSI: Miami“ und „CSI: NY“ hatten keine wirkliche Schlussepisode, sondern wurden einfach nach der zehnten bzw. neunten Staffel eingestellt.

    C.S.I. – Staffel 6

    (c) CBS
    (c) CBS

    Drüben bei „Erlebnis Nordamerika“ ist eine weitere Staffel der Erfolgsserie „C.S.I.“ abgeschlossen worden. Alle Folgen der Season 6 sind nun rezensiert und komplett. Aber was soll man sagen – weitergeht’s unermüdlich mit der Nummer 7, die ab nächste Woche erscheint. Und ganz so wie die Serie, so geht auch die Reihe der Rezensionen weiter und weiter und weiter…

     

    Staffel 6 bringt das Team wieder zusammen und endet mit einer Überraschung. Das DVD-Set beinhaltet wie gewohnt nicht nur die sämtliche Folgen einer Staffel, sondern auch diverse Extras, in denen hinter die Kulissen geschaut wird. Außerdem gibt es verschiedene Schüsselepisoden mit Kommentar.

    Dies sind alle Folgen von Staffel 6:

    Medien

    „CSI – Den Tätern auf der Spur“ Staffel 6 bestellen bei:

    „CSI – Den Tätern auf der Spur“ – Staffel 1

    Vereinzelt erreichen uns Mails, in denen nach neuen Artikeln zu „CSI – Den Tätern auf der Spur“ gefragt wird, nachdem wir ja hier schon mal über einzelne Staffeln und herausragende Folgen berichtet haben. Das gleiche gilt für die anderen „CSI“-Serien. Nun, tatsächlich hat sich unser glorreicher Initiator, Thorsten, die Arbeit gemacht, von der allerersten Folge an die Serie neu zu rezensieren und Hintergrundinformationen dazu aufzuschreiben. Allerdings hat er das nicht hier gemacht, sondern in einer Abteilung der ErlebnisPostille, „Erlebnis Nevada“. Der Grund: „CSI“ spielt in Las Vegas, also geht es auch um die Umgebung und die kleinen Besonderheiten.

    Da unsere Leser aber ein gewisses Interesse an „CSI“ haben, wollen wir an dieser Stelle auf die CSI-Rezensionen aufmerksam machen. Über die Serie „CSI – Den Tätern auf der Spur“ allgemein findet sich hier ein kurzer Abriss, und hier der Überblick über die erste Staffel. In diesem Beitrag sind die Rezensionen zu allen Folgen verlinkt.

    Wenn die Rezension einer Staffel abgeschlossen ist, vermelden wir es hier im „Communiqué“. Wir möchten Euch bitten, Eure Kommentare zu einzelnen Folgen der Übersichtlichkeit halber dann auch bei „Erlebnis Nevada“ unter der entsprechenden Folge zu hinterlassen.

    CSI: Den Tätern auf der Spur – Staffel 8


    Eigentlich wollte ich diesen Bericht mit „CSI: Den Tätern auf der Spur – Staffel 8, soweit sie RTL den deutschen Zuschauern bereits gegönnt hat“ nennen, aber das wäre definitiv zu lang gewesen. Also lassen wir es dabei und stellen fest, dass noch ein paar Folgen der Staffel 8 fehlen, die bisher noch nicht ausgestrahlt wurden.

    In dieser Staffel kehrte man nach dem Fall mit dem Miniaturenmörder, der die ganze Staffel 7 umfasste, wieder zu Altbewährtem zurück, den Einzelepisoden. Lediglich die „B-Storys“ liefen über mehrere Folgen, wie etwa Warricks Scheidung, seine anschließenden Probleme und seine Verwicklung in einen Mordfall (in der Doppelfolge „Ungeziefer“ / „Noch mehr Ungeziefer“), oder Sarahs Weggang (in „Zuviel Vergangenheit für die Zukunft“). In „Teufels Lieblinge“ haben wir zudem eine neue Mitarbeiterin kennengelernt, Ronnie Lake, die nach eigenen Auskünften auch Angebote hatte, zum CSI in New York oder Miami zu gehen.

    Den gelungenen Auftakt bildete natürlich die Episode „Tote Puppen?“, die Fortsetzung des Cliffhangers aus Staffel 7, „Lebende Puppen“. Sarah Sidle wurde von der Miniaturenmörderin in der Wüste unter dem Wrack eines Autos eingeklemmt und kämpft um ihr Leben. Die Episode wurde in zwei Zeitebenen gezeigt, was ihr eine besondere Spannung verlieh: die Gegenwart, wie Gil Grissom und sein Team auf der Suche nach Sarah immer neue Hinweise finden, und die Vergangenheit, wie Sarah sich durch die Wüste kämpft. Als Neuerung fällt dem Fan natürlich auf, dass es Wallace Langham, der Darsteller des Labortechnikers David Hodges, nach sieben Jahren geschafft hat, im Haupttitel zu erscheinen, und nicht mehr nur als „Guest“ erwähnt zu werden.

    Nach den Ereignissen aus „Lebende Puppen“ / „Tote Puppen?“ wechselt Sarah zunächst in die Zwischenschicht, doch die Arbeit ist für sie nicht mehr die selbe. Als sie in „Zuviel Vergangenheit für die Zukunft“ erneut mit Marlon West und seiner hochbegabten, aber arroganten Schwester zu tun hat, wird ihr alles zu viel und sie verlässt Las Vegas. Das ist zwar schade, aber dem Umstand geschuldet, dass die Darstellerin Jorja Fox die Serie verlassen hat.

    Als Einzelepisode kann „Mordlust“ theoretisch glänzen. „Theoretisch“ leider nur deswegen, weil es sich um eine Doppelepisode eines Crossovers mit „Without A Trace – Spurlos verschwunden“ handelt. Da letztere Serie aber auf einem anderen Sender läuft, bleibt die Geschichte für die CSI-Zuschauer vorerst ohne Auflösung. Frank Malone kommt dem CSI-Team bei der Suche nach einem Serienmörder zu Hilfe, doch jener entkommt. Ob und wie Malone ihn stellt, erfährt man nur in „Without A Trace“.

    Wie schon bei „CSI: NY“, so hat auch die Originalserie dieses Jahre eine eigene Halloween-Episode, nämlich „Ronnie Lake im Filmstudio des Todes“, die mit unzähligen Horrofilm-Klischees spielt. Ein weiterer Höhepunkt stellt „CSI: Die Spieler auf der Spur“ dar. In dieser Folge stellt Hodges ein Spiel vor, in dem einzelne Mitarbeiter des CSI-Labors ermordet werden und die Spieler die Fälle aufklären müssen. Eine solche Folge bezeichnet man in Fachkreisen als „Bottleshow“, weil für sie keine neuen Kulissen gebaut und keine Schauspieler außerhalb der regulären Besetzung engagiert werden müssen; eben ein „Schiff in der Flasche“. Bottleshows haben den Ruch, langweilig zu sein, da sie meist zu einem großen Teil aus Rückblenden bestehen (die Folge „Laborratten“ aus Staffel 7 ist dafür ein Beispiel, in der der Fall des Miniaturenmörders nochmal von vorne aufgerollt wurde). In dem aktuellen Fall wurden die Möglichkeiten, die das Labor bietet, aber sehr gut ausgenutzt, man erfährt etwas mehr über Hodges und wird gut unterhalten.

    Leider gab es auch nicht so positive Punkte. Für mich zählt die Doppelfolge „Ungeziefer“ / „Noch mehr Ungeziefer“ dazu. Eigentlich der ganze Handlungsrahmen, den man für Warrick Brown in dieser Staffel geschrieben hat. Ich weiß, dass dieser auf einen Höhepunkt am Staffelende hinausläuft (das ja noch nicht gezeigt wurde), aber war es wirklich nötig, den Charakter Warrick Brown so zu demontieren? Er wird reizbar, unprofessionell, nimmt Aufputschmittel (um im Dienst wach zu sein) und Schlafmittel (um trotz Aufputschmittel schlafen zu können). Meinem Eindruck nach wurde hier zu viel getan. Ob das auch mit dem Autorenstreik, der ja wie „CSI: NY“ und „CSI: Miami“ auch diese Serie beeinflusst hat, zusammenhängt, kann man nur vermuten. Ich finde es unglücklich gelöst.

    Wenn meine Informationen richtig sind, soll die Serie am 5. März 2009 in Deutschland fortgesetzt werden, nachdem sie etwas mehr als drei Monate pausiert hat. Es fehlen noch 6 Episoden bis zum Finale, hoffen wir, dass RTL gnädig ist und diese ohne weitere Pause zeigt.

    CSI – Staffel 7: Finaaale – wo-ho?

    Die Staffel 7 von „CSI – Den Tätern auf der Spur“ wurde beherrscht von der Jagd nach dem so genannten „Miniaturen-Mörder“. Doch RTL ließ die deutschen Zuseher im Regen stehen – das Finale der Staffel, in dem man dem Geheimnis auf die Spur kommen sollte, wurde nicht ausgestrahlt. Nur nur das – auch die vorletzte Folge, in der die Domina Lady Heather einen weiteren Auftritt haben würde, wurde ebenso im Schrank gelassen. Es wurde angekündigt, die fehlenden zwei Folgen zum Start der neuen Staffel zu zeigen. Warum man sie bisher nicht zeigte, habe ich nicht verstanden. Ich führte das zunächst auf den Autorenstreik zurück, denn wie auch „CSI: Miami“ und „CSI: New York“, so umfasst auch die 2007/2008 in den USA produzierte Staffel 8 weniger Folgen, nämlich statt 24 nur 17. Die zwei aufgesparten Folgen hätten die mögliche Laufzeit der neuen Staffel immerhin auf 19 Wochen verlängert. Doch nun sendet RTL heute die beiden noch fehlenden Episoden hintereinander. Die Doppelfolge wird damit mit einem Cliffhanger enden, bevor es nächste Woche weitergeht – und tatsächlich Staffel 8 startet. Wir sehen also 18 statt 17 Wochen neue Folgen. Immerhin!

    CSI: Miami – Staffel 6 beginnt

    Horatio Caine und sein Team von Spurenermittlern sind wieder zurück am Tatort in Miami. Als erste der drei CSI-Serien darf „CSI: Miami“ heute in eine neue Runde starten und die sechste Staffel in deutscher Erstausstrahlung beginnen. Der Titel der Episode ist „Blutlinie“. Bis nächste Woche werden die anderen beiden Serien nachziehen.

    Die fünfte Staffel hatte für das Team einiges an Aufregung gebracht, angefangen von Caines und Delkos eigenmächtiger Reise nach Brasilien über die Schießerei, in der Delko schwer verletzt wurde, bis hin zu Ryan Wolfes Entlassung.

    Wegen des Autoren-Streiks in den USA im letzten Herbst ist diese Staffel nur 21 Folgen lang und wird wohl mit ein paar überraschenden Episoden aufwarten.

    CSI: Miami / CSI: NY – Eine kritische Nachbetrachtung

    Nach „CSI: NY“ ist nun auch die letzte Folge der aktuellen deutschen Staffel von „CSI: Miami“ im Fernsehen gelaufen und es wird Zeit für eine Bestandsaufnahme und eine Nachbetrachtung. Leider gibt es da ein paar Dinge, die dem Betrachter etwas negativ in Auge fallen.

    Bei CSI: NY gab es in der dritten Staffel einige bemerkenswerte Episoden, etwa der Besuch von Scotty Valens (aus der Serie Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen), als am Tatort eines alten Falls das Blut von Stella Bonasera gefunden wird. Sheldon Hawkes wurde aufgrund von manipulierten Beweisen eines Mordes verdächtigt, den er nicht begangen hatte. Mac Taylor musste nicht nur mit seiner Beziehung zu Doktor Peyton Driscoll umzugehen lernen, er geriet auch in die Mühlen der Politik, als sich ein Mörder vor seinen Augen vom Dach eines Hauses stürzte und es so aussah, als habe er ihn gestoßen. Wehren konnte sich Taylor nur, indem er einen Vorgesetzen mit einem von diesem schlampig recherchierten Fall konfrontierte und so die Einstellung des Verfahrens gegen ihn erreicht. Lindsay Monroe wurde mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, als sie gegen einen Mann aussagen musste, der drei ihrer Freundinnen ermordet hat, als sie ein Teenager war. Erst danach ist sie bereit, sich auf eine Beziehung mit Danny Messer einzulassen. In der Finalepisode der Staffel schließlich wurde das Hauptquartier überfallen. Taylor und Bonasera gelang es jedoch, die Angreifer zurückzuschlagen, unter anderem, indem sie eine Sprengfalle mit Gasflaschen installierten.

    Nicht weniger turbulent hatten es die Ermittler von CSI: Miami. Die fünfte Staffel begann schon spektakulär mit der Reise nach Brasilien, die Horatio Caine und Erik Delko antreten, um den Mörder von Marisol „Delko“ Caine (Eriks Schwester, Horatios Frau) aufzuspüren. Natalia Boavista und Maxine Valera wurden verdächtigt, Natalias Ex-Ehemann erschlagen zu haben, nachdem dieser nach einer Verabredung mit Maxine tot in seinem Haus gefunden wurde. Erik Delko wurde Opfer eines Trickbetrügerpärchens und zu regelmäßigen Zahlungen verurteilt (gegen die er wegen der nicht ganz legalen Reise nach Brasilien keine Rechtsmittel einlegte) und schließlich bei einer Schießerei in den Kopf getroffen. Er überlebte knapp, musste sich aber wieder an seine Arbeit gewöhnen. Und zuletzt war da Ryan Wolfe, der innerhalb von einer Episode von den Autoren komplett demontiert wurde: er hat illegal und während der Arbeitszeit gespielt – also wurde er fristlos entlassen. Die Staffel endete mit dem Anfang der langen Strecke, sich wieder zu rehabilitieren, was unter den strengen Augen von Innenermittler Rick Stetler beinahe unmöglich scheint.

    Vor einiger Zeit lief auf ARTE eine Sendung, in der es um Folter ging. Nicht um Folter aus dem Mittelalter, und auch nicht um Folter in unterdrückerischen Regimes – nein, um Folter, wie sie beispielsweise die USA anwenden, um aus Terrorverdächtigen Informationen zu bekommen. Hierbei kam ein Experte zu Wort, der sich zu der Frage äußerte, wie es sein kann, dass ein Präsident einer Nation, die eigentlich eine freiheitlich-demokratische Grundordnung hat, sein Veto einlegen kann, wenn der Kongress der USA versucht, die Folter generell zu verbieten. Vor allem ging es um die Frage, wieso das Volk dieses Veto auch noch in großen Teilen toleriert. Der Experte sprach von der Stimmung, die derzeit in den USA herrsche und die seiner Meinung nach von Fernsehserien befördert wird. Als Beispiel wurde hier 24 angeführt und ein Ausschnitt aus einer Episode gezeigt, in der die Hauptfigur Jack Bauer einen Terrorverdächtigen mit Stromschlägen foltert, um schneller an Informationen zu kommen. Solche Dinge, so die Meinung des Experten, würden eine grundsätzlich positive Einstellung zur Folter fördern, denn es wird der Eindruck erweckt, es treffe ja den Richtigen.

    Und da sind wir bei einem Punkt, der mir bei den beiden Serien sehr negativ aufgefallen ist. Ohne Skrupel bauen Taylor und Bonasera in der Finalepisode aufgrund ihres Fachwissens eine Sprengfalle mit Gasflaschen und platzieren einen gefangenen Straftäter als Köder, obwohl sie wissen, dass sowohl er als auch die Person, die versucht, ihn zu befreien, getötet wird. Horation Caine und Erik Delko fliegen nach Rio de Janeiro, um den Mörder von Marisol zur Strecke zu bringen – was sie auch tun. Sie üben also Selbstjustiz. Sie hinterfragen ihr Handeln nicht einmal – jedenfalls wurde das in der Serie nicht zum Ausdruck gebracht. Im Gegenteil, als beispielsweise die Sprengfalle hochgeht und den Anführer der Angreifer und den als Köder missbrauchten Handlanger tötet, spaziert Mac Taylor mit den Worten davon, er brauche dringend Urlaub und werde diesen in London verbringen. Auch Horation Caine scheint keine Probleme damit zu haben, sich durch den Mord am Mörder seiner Frau mit diesem auf eine Stufe zu stellen, außerhalb des Gesetzes (auch wenn in Brasilien die Korruption blüht, so bin ich doch sicher, dass Mord dort – egal aus welchem Grund – ungesetzlich ist). Analog zu dem oben genannten Beispiel aus 24 kann ich mir vorstellen, dass solche Episoden bei manchen Zuschauern den Eindruck hinterlassen, Selbstjustiz wäre in Ordnung. Von der äußerst einseitigen Darstellung der Zustände in Brasilien mal ganz abgesehen.

    Was letzteres betrifft, so könnte man fast sagen: „Ein Esel nennt den anderen Langohr.“ Denn auch das amerikanische Rechtssystem kommt nicht so gut weg. Alles ist durchwoben mit Politik, Sheriffs und Staatsanwälte, die kein Interesse an einer sorgfältigen Aufklärung eines Verbrechens haben, sondern sich nur um ihre Wiederwahl sorgen. Sollte diese Zustandsbeschreibung der USA auch nur zu einem kleinen Teil gerecht werden, wäre hier wohl dringend geboten, etwas grundlegend zu ändern.

    Und noch ein Punkt ist mir negativ aufgefallen: Die steigende Tendenz, die Hauptfiguren der Serie in prekäre Situationen zu bringen. Sheldon Hawkes muss sich wegen eines Mordes verantworten, den er nicht begangen hat. Stella Bonasera wird von Scotty Valens verdächtigt, weil man ihr Blut an einem Tatort gefunden hat. Mac Taylor wird vorgeworfen, er habe einen Tatverdächtigen vom Dach eines Hauses gestoßen. Natalia Boavista und Maxine Valera werden des Mordes verdächtigt. Erik Delko wird erst verklagt und dann angeschossen. Und Ryan Wolfe wird fristlos entlassen. Nun, natürlich ist letzterer an seiner Situation nicht ganz unschuldig, aber darum geht es nicht – es geht ums Schreiben. Denn schließlich hat irgendein Autor die Idee gehabt, dass es doch ganz toll wäre, Wolfe in diese Situation zu bringen. Doch was soll diese Häufung von persönlichen Extremschicksalen? In den ersten Staffeln hat das Prinzip der Serien doch trotzdem funktioniert, als man sich auf die klassische „Wer war der Täter?“-Variante verlassen hat. Das ist doch eigentlich auch der Kern dieser Serien: Crime Scene Investigation – Tatortermittlung. Natürlich gehört das Privatleben der Hauptfiguren mit dazu, aber da wurde in letzter Zeit meiner Ansicht nach eine Schippe zu viel aufgelegt. Es gibt ja eigentlich niemanden, gerade bei den beiden Serien, der nicht irgendein schwerwiegendes privates Trauma hinter sich hat: Mac Taylor verlor seine Frau beim Zusammensturz des World Trade Center, Danny Messer wurde als Kind missbraucht, Sheldon Hawkes kam mit dem Tod von einem Patienten nicht klar und wechselte deswegen in die Pathologie, Lindsay Monroe beobachtete den Mord an ihren Freundinnen… und wer noch kein Trauma hat, der kriegt eins, wie etwa Stella Bonasera, die von einem Ex-Freund verprügelt wird, der sich als gemeingefährlicher Stalker herausstellt.

    Das Fazit: Es gab gute Episoden, aber mit dem Drama ist es für meinen Geschmack eindeutig übertrieben worden. Und falls jetzt jemand meint, dass man die Figuren in solchen Serien natürlich interessant gestalten müsse, so kann ich nur sagen: Ja – aber kann man eine Figur nicht auch interessant gestalten, ohne dass sie gleich als Kind missbraucht wurde? Vor allem wenn eine solche Häufung auftritt, wird es irgendwann einfach zu viel. Fast hat es den Anschein, als ginge es darum, wer wohl am meisten traumatisiert ist.

    So bleibt bei diesen Staffeln ein etwas merkwürdiger Beigeschmack, sowie die Hoffnung auf die nächsten, die ja – wegen des Streiks der Drehbuchautoren – kürzer sein werden als normal. Ich bin gespannt, ob die Autoren das Geld, das sie nun mehr kriegen, wert sind.