Im März diesen Jahres wurden die Folgen der Reihe „2057 – Unser Leben in der Zukunft“ ausgestrahlt. Gleich in der ersten Folge ging es unter anderem um das Gesundheitssystem der Zukunft (ein kritischer Bericht aus diesem Blog findet sich hier). Es wurde ein System der totalen Überwachung gezeigt, bei der die Krankenkassen von einem intelligenten Haussystem den Urin in der Toilette analysieren lassen, um festzustellen, ob ein Versicherter nicht vielleicht einen riskanten Lebensstil hat und sie entsprechend die Beiträge erhöhen müssen. Als die Figur, die beispielhaft in dem Film präsentiert wurde, diese Analyse manipuliert und das herauskommt, werden ihr sofort sämtliche Leistungen gestrichen und sie auf die unterste Stufe des Systems verfrachtet.
„Was heute noch wie ein Märchen klingt…“
Nun sieht es so aus, als würde 2057 noch im Jahr 2007 kommen. Deswegen möchte ich an dieser Stelle auf einen lesenswerten Artikel der „Zeit online“ hinweisen, der sich mit einem Gesetzentwurf beschäftigt, der Ärzte zu Spionen der Krankenkassen machen soll. Laut diesem Gesetzentwurf sollen Ärzte unter Aufhebung der Schweigepflicht dazu verdonnert werden, Krankheiten, die ein Patient selbst verursacht hat, den Krankenkassen anzuzeigen. Zum Beispiel gesundheitliche Folgen von Tätowierungen, Piercings oder Schönheitsoperationen. Doch das sind eben nur ein paar Beispiele, denn laut dem Entwurf sollen „generell“ Erkrankungen gemeldet werden, die sich ein Patient „vorsätzlich“ zugezogen hat. Der Artikel „Vom Sozialstaat zum Kontrollsystem“ findet sich auf ZEIT online.