Den Rebellen ist das scheinbar Unmögliche gelungen: Sie haben die bewaffnete Kampfstation des Imperiums, den Todesstern, zerstört. Doch die Position der Rebellenbasis auf dem YAVIN-Mond ist kompromittiert. Noch ist das Imperium in zu großer Aufruhr, aber nicht sehr lange und man wird Jagd auf die Widerständler machen. Admiral Ackbar, General Dodonna und Mon Mothma organisieren den Abzug von der Basis und versuchen, einen neuen Standort zu finden. Leia Organa möchte sich ebenfalls nützlich machen, denn seit der imperiale Senat aufgelöst und ihre Heimatwelt Alderaan zerstört wurde, hat sie weder Aufgabe noch Funktion in der Rebellenallianz. Doch sowohl Ackbar als auch Dodonna wollen sie eher schonen. Andere Rebellen betrachten ihre kühle Distanz mit Misstrauen – warum trauert sie nicht um ihr Volk und ihre Heimatwelt? Dodonna führt noch ein weiteres Argument ins Feld: Das Imperium hat ein großes Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Jede Mission, an der sie teilnehmen würde, könnte eine noch größere Gefahr bergen, wenn sich Kopfgeldjäger einmischen. Da also niemand will, dass sich Leia in irgendetwas einbringt, schmiedet sie eigene Pläne: Mit Hilfe der Pilotin Evaan will sie die letzten Überlebenden von Alderaan zusamenbringen und so ihre Kultur retten. Doch schon auf ihrer ersten Station, dem Planeten Naboo, wird klar, dass das Imperium nicht nur hinter ihr, sondern auch allen überlebenden Alderaanern her ist. Als wäre das noch nicht genug, gibt es auch noch eine undichte Stelle, denn die imperialen Streitkräfte schließen bei ihrer Verfolgung immer wieder auf…
Rezension
Der Comic erzählt eine interessante Geschichte um Heimat und Kultur, allerdings ohne zu sehr in Schwarz-Weiß-Zeichnung zu verfallen. Natürlich sind die Alderaaner in erster Linie Opfer, da das Imperium ihre Heimatwelt zerstört hat, aber es wird deutlich, dass sie keine “homogene Menge” sind, da es sehr unterschiedliche Ansichten und Meinungen unter den Leuten gibt. So trifft Leia zum Beispiel auf eine Alderaanerin, die sehr starke Vorurteile über Alderaan-Familien hat, deren Mitglieder mit Angehörigen anderer Spezies Kinder gezeugt hat und diese Nachkommen nicht für “wahre Alderaaner” hält. Dabei ist auch ein Kniff interessant, den der Comic aber nur andeutet und dem Leser das weitere Nachdenken überlässt: Genau genommen ist Leia ja gar keine Alderaanerin (was sie aber noch nicht weiß). Als sie auf Naboo ist, sieht sie ein Bild von Padmé Amidala, sie glaubt, dass die Frau auf dem Bild sie anschaut und wird kurz nachdenklich, weiß aber gar nicht, warum. Viel von dem, was wir als “Kultur” bezeichnen, kommt eben vom Umfeld und hängt nicht so sehr davon ab, wer die biologischen Eltern waren oder wo man geboren wurde (in Leias Fall ist ihr Vater ein Farmjunge von Tatooine und eine Politikerin von Naboo, sie selbst wurde auf einer Raumstation geboren).
Die andere ebene des Comics ist natürlich die Gefühlswelt von Leia Organa und ihr Pflichtgefühl. Die Generäle der Rebellion wollen Leia schonen, da sie zu trauern habe und die Untergebenen nennen sie hinter ihrem Rücken “Eisprinzessin”, weil sie genau eben das nicht tut. Dabei arbeitet der Comic sehr schön heraus, dass das Pflichtgefühl der Prinzessin von Alderaan hier stärker ist. Ihr Vater hat ihr beigebracht, dass sie dafür verantwortlich ist, dass Alderaan überlebt und natürlich hat sie das Gefühl, versagt zu haben. Letztlich muss sie lernen, dass eine Kulter mehr umfasst als der Boden, auf dem man lebt. Mit der Pilotin Evaan verbindet sie am Anfang nicht viel, Leia braucht Hilfe für ihren Plan und der Plan gefällt Evaan, das ist alles. Evaan hält Leia ebenfalls für eine “Eisprinzessin”. Doch ihr Handeln und die Entwicklung im Lauf der Geschicht überzeugt Evaan von Leias starkem Charakter und ihrer Motivation.
Der Comic war sehr gelobt worden für diese Darstellung von Leia Organa und ich kann dem nur zustimmen. Das neue Expanded Universe soll einen tieferen Einblick in die Charaktere bieten, und das erfüllt diese Geschichte voll und ganz. Der Fokus wird auch ganz auf Leia gelegt, Han kommt nur bei der Ehrenzeremonie vor und Luke spielt am Rande eine Rolle. Sobald Leia mit Evaan unterwegs ist, sind die beiden Frauen der Mittelpunkt der Handlung. Es handelt sich dabei auch um ein perfektes Bindeglied zwischen dem Ende von Episode IV und dem ersten Heft der neuen Comicreihe. Die Geschichte beginnt genau genommen noch am Ende von Episode IV, auf den ersten Bildern des Comics sehen wir, wie Han Solo und Luke Skywalker bei der Ehrung ihre Medaillen umgehängt bekommen. Von hier aus geht die Handlung direkt weiter.
Wer STAR-WARS-Fan ist und ihn noch nicht hat, sollte sich diesen Comic unbedingt noch zu Gemüte führen.
–Werbung–
“Star Wars Comics: Prinzessin Leia” kann hier bestellt werden!
Pingback: STAR WARS Comics Nr. 28: STAR WARS Annual #2 / Captain Phasma #2 – STAR COMMAND Communiqué