Die nächsten Wochen werden wir hier nämlich eine solche Baustelle haben, ungefähr so:
Dann sind wir wieder da…
Das Phantastische Projekt – PHAN.PRO
Leben. Universum. Alles.
Die nächsten Wochen werden wir hier nämlich eine solche Baustelle haben, ungefähr so:
Dann sind wir wieder da…
…tja, dann sind wir wieder da. Schwupps, einfach so.
Die Funkstille bedingte sich dadurch, dass ich im letzten Jahr einiges „außersciencefictionliches“ zu tun hatte. Meine Ausbildung zum Tauchlehrer und Dive Speciality Instructor war da nur eine Sache. Die Details liefere ich nach. Vielleicht. Mal sehen. Einstweilen gibt es Neuigkeiten bei den anderen Projekten:
…und noch mehr, über das in den kommenden Wochen berichtet werden soll. Vielleicht. Mal sehen.
In diesem Artikel hatte ich geschrieben, dass ich versuche, einen neuen Jahreskreis zu entwerfen, der sich an einer neuen Mythologie in Form von “Star Wars” orientiert. Heute, am 1. Februar, ist der nächste Jahrestag im Lauf dieses Kreises.
Um den 21. März herum liegt die „Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche“. Ab diesem Zeitpunkt sind die Tage länger als die Nächte. Das Licht triumphiert und weitet seine Herrschaft in der nächsten Zeit aus.
In “Star Wars – Episode 6: Die Rückkehr der Jedi-Ritter” schaffen es die Rebellen, das finstere Imperium niederzuringen, entgegen allen Fallen, die ihnen gestellt werden. Mit dem Sturz des Imperators und Darth Vader sind auch die Sith vernichtet. Die helle Seite der Macht, die Jedi, können neu entstehen.
Die nächsten Monate wird alles beherrscht vom Licht, bevor am 1. August das Spiel zwischen Dunkelheit und Licht von Neuem beginnt…
Take me down to my boat on the river
I need to go down, I need to come down
Take me back to my boat on the river
And I won’t cry out any more
Styx: Boat on the River
Es war auch bei mir eigentlich schon zu einer Gewohnheit geworden. fast so wie man früher am Morgen, meist zum Frühstück, die regionale Tageszeitung zur Hand nahm und las: Wenn ich online gegangen bin und meine Mails kontrolliert hatte, rief ich die Webseite www.rivva.de auf (obgleich die Adresse immer zu http://rivva.de verkürzt wurde, aber nun ja, Gewohnheit halt). Doch dann…
„Eines Tages will unser emsiger kleiner Flynn seine Daten abrufen, doch es erscheint nichts. Null Komma nichts.“
(Flynn in TRON)
So ähnlich erging es nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Lesern. Anstatt der üblichen Startseite des Dienstes erschien eine recht knapp gehaltene Botschaft von Frank Westphal, der Rivva entworfen und programmiert hat: „Sabbatical. Brauche Abstand, vl. am 3.3. zurück. – Frank“.
Rivva wurde von Frank Westphal nach dem amerikanischen Vorbild „Techmeme“ gestaltet. Wo sich diese Seite allerdings auf technische Webseiten beschränkt und neben einem Automatismus die Inhalte auch noch von Menschen bearbeitet werden, ist Rivva von den Themen her offen und (nach einem „händischen Anstuppsen“) automatisch. Die Seite durchsucht Blogs und Medienseiten nach Artikeln und präsentiert diese als Anreißer ganz im Sinne einer Newsseite. Ein Artikel kommt dabei auf die „Titelseite“ von Rivva, indem er von anderen Blogs oder Medien* verlinkt wird. Wie bei Google, so wird auch hier der Wert eines Inhalts an dem Link-Interesse gemessen, das dieser generiert. Je häufiger ein Artikel verlinkt wird, desto weiter nach oben schafft er es bei den „Top Stories“. Seit seiner „Erstausgabe“ 2007 hat Frank Westphal die Seite immer weiter entwickelt, direkte Verlinkungen auf YouTube-Videos kamen dazu, oder Top-Twitter-Nachrichten. Doch mit der größeren Beliebtheit kamen erste Probleme, etwa als die Serverkapazität nicht mehr reichte oder Westphal sich einen Sponsor suchte, der bereit war, die immer mehr werdende Arbeit an der Webseite finanziell zu unterstützen und dafür mit Sponsor-Links vertreten war.
Wie ich oben bereits schrieb, wurde der Blick auf Rivva für mich irgendwann so selbstverständlich wie zu anderen Zeiten der Blick in die lokale Presse. Denn tatsächlich ist der Dienst in Deutschland einzigartig. Und dadurch, dass nicht nur die „hochverlinkten“ Beiträge angeführt wurden, sondern auch die Blogs, die verlinkt haben, konnte man hier zu einem Thema auch verschiedene Ansichten oder Meinungen lesen (vorausgesetzt, der entsprechende Artikel ging über eine reine Leseempfehlung hinaus). Und man entdeckte ab und zu mal ein neues Blog für sich, das sich mit interessanten Themen auseinandersetzt, die man gern lesen möchte. Natürlich gab und gibt es auch Kritik. Für den Hauptpunkt dieser Kritik kann aber Frank Westphal nichts, nämlich die Einzigartigkeit von Rivva. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn es noch einen oder mehrere andere Dienste dieser Art gäbe, die vielleicht ein wenig anders eingestellt sind und andere Themen „an die Oberfläche“ spülen. Aber da sieht es mau aus. Erst vor kurzem wurde ein Dienst gestartet, der sich „Commentarist“ nannte. Anreißer von journalistischen Kommentaren sollten gesammelt veröffentlicht werden. Dagegen sind allerdings zwei Verlage massiv vorgegangen und haben mit juristischen Schritten gedroht, da sie das Veröffentlichen von „Anreißern“ als Contentdiebstahl ansehen. Das Projekt wurde damit wieder auf Eis gelegt, obwohl es sicherlich eine spannende Sache geworden wäre.
Andere Projekte sind nicht in Sicht, was ich wie gesagt schade finde. In letzter Zeit wurde nun auch immer wieder von einem Phänomen berichtet, von dem ich nicht weiß, ob es wirlich so ist: Die Verlinkung unter den deutschsprachigen Blogs hat insgesamt abgenommen. Nun ist es auf den Webseiten großer deutscher Medienunternehmen zum großen Teil schon immer üblich gewesen, auf Blogs als Quelle nicht zu verlinken und nur nebulös darauf hinzuweisen, man habe die Information zu diesem oder jenem Artikel „aus dem Internet“ oder „aus einem (deutschen) Blog“. Und iauch wenn ich mir immer Mühe gegeben habe, in Artikel auf andere Blogs zu verlinken, in einer Sache muss ich mir doch auch an die eigene Nase fassen – die Blogroll gerade auch hier war sehr lange Zeit verwaist. Aber sie ist auch ein wichtiger Bestandteil, wenn ein Besucher auf diese Webseite kommt und möglicherweise nach Themen sucht, die ihn auch interessieren. Das habe ich nun geändert, und ich habe mir vorgenommen, vielleicht auch ein paar Artikel dazu zu schreiben, warum ich diese oder jene Webseite in die Linkliste mit aufgenommen habe und warum ich sie lesenswert finde. Vielleicht findet so der eine oder andere Leser noch etwas für seine persönliche Blogsammlung.
Was Rivva betrifft, so kann man nur abwarten. Ich selbst stecke nicht so tief in der IT drin, dass ich einen ähnlichen Dienst selber programmieren könnte (so reizvoll das auch wäre, zum Beispiel Themenbezogen auf Wissenschaft oder Phantastik) und kenne auch niemanden, mit dem so ein Projekt zu realisieren wäre. Man wird also sehen, in welche Richtung Frank Westphal mit Rivva geht, und ob die Abkürzung „vl.“ in seiner kurzen Botschaft tatsächlich für „vielleicht“ steht, es also auch sein kann, dass wir am 3. März gar nichts erleben werden. Einen Lichtblick jedoch sehe ich: Der 3. März ist mit Sicherheit nicht zufällig gewählt – da hat Rivva nämlich „Geburtstag“. 2011 wäre es dann der 4.
* Anmerkung: Wie ich ein paar Absätze später vermerke, ist es gerade bei Webseiten von Zeitungen und Zeitungsverlagen immer noch nicht üblich, Blogs als Quellen zu verlinken, weil die aus diesem Pfui-Bah-Internetdings stammen. Aber manche tun’s tatsächlich.
In diesem Artikel hatte ich geschrieben, dass ich versuche, einen neuen Jahreskreis zu entwerfen, der sich an einer neuen Mythologie in Form von “Star Wars” orientiert. Heute, am 1. Februar, ist der nächste Jahrestag im Lauf dieses Kreises.
Am 1. Februar befinden wir uns auf halbem Weg zwischen dem kürzesten Tag und der Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche. Die Dunkelheit ist immer noch präsent, aber sie verliert weiter an Macht, auch wenn man das nocht nicht so sieht. Das Licht wird stärker, die Tage länger.
In “Star Wars – Episode 5: Das Imperium schlägt zurück” müssen die Rebellen vor dem Zugriff des Imperiums fliehen (und dabei das Versteck im Schnee hinter sich lassen). Zwar scheint das Imperium die Oberhand zu behalten, aber es gibt noch Anlass zur Hoffnung. Zwar kann das Imperium einige Triumphe verzeichnen, aber in ein paar Punkten haben die Rebellen gesiegt und sammeln nun ihre Kräfte.
Die nächste – letzte – Etappe der Geschichte folgt am nächsten Jahrestag…
„TRON ist ein Computerprogramm. Heute noch Vision. Vielleicht ist TRON schon morgen Wirklichkeit. Die Entscheidung liegt bei uns. Den Usern.“
(aus dem Vorwort des Hörspiels zum Original-Kinofilm TRON)
Alles begann mit Steven Lisberger, der Ende der 1970er Jahre ein eigenes Zeichentrick-Studio aufbaute. Schon damals schwirrte ihm eine Idee zu einem Film im Kopf herum, den er „TRON“ nannte. 1980 schaffte es Lisberger, seine Idee einer „Olympiade der Tiere“ an die Fernsehanstalten zu verkaufen, kleine Zeichentrick-Clips, die im Fernsehen bei der Berichterstattung über die „wirklichen“ olympischen Spiele laufen sollten.
Mit der Winter-Olympiade in Lake Placid lief alles glatt. Dann jedoch kam der große Boykott, Amerika und die meisten westlichen Staaten verweigerten die Teilnahme an der Sommer-Olympiade in Moskau, um gegen den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan zu protestieren. Damit brauchten die Fernsehsender auch keine Clips von der „Tier-Olympiade“, obwohl diese schon fertig gestellt waren. Lisbergers Idee war, über die Einnahmen aus dieser Arbeit das Filmprojekt TRON unabhängig von großen Studios zu produzieren. Durch den Ausfall der Sommer-Olympiade war das allerdings nicht möglich, wenngleich alle Clips der Tier-Olympiade zu dem Kinofilm „Animalympics“ (deutscher Titel: „Die Dschungel-Olympiade“) zusammengefasst wurden und auch recht erfolgreich liefen. Lisberger wandte sich an verschiedene Studios, Disney schließlich schlug zu und realisierte TRON, der 1982 in die Kinos kam.
In dem Film geht es um Kevin Flynn (Jeff Bridges), einem Computerprogrammierer, der für das damals aufstrebende Unternehmen Encom gearbeitet hat. Flynn programmierte ein paar Spiele für Spielautomaten, doch ein anderer Programmierer namens Ed Dillinger (David Warner) stahl ihm den Programmcode und gab die Spiele als seine aus. Flynn wurde entlassen und Dillinger stieg zum Chef von Encom auf. Gleichzeitig verdient Encom Millionen mit den Spielen. Mit Hilfe seiner ehemaligen Kollegen Lora (Cindy Morgan) und Alan (Bruce Boxleitner) bricht Flynn bei Encom ein, um im Computersystem der Firma die Beweise für Dillingers Betrug zu suchen. Allerdings wird das System mittlerweile von dem allmächtigen MCP, dem „Master Control Programm“ kontrolliert, das mittlerweile Ambitionen entwickelt, das Pentagon und den Kreml zu übernehmen. Das MCP nutzt ein neues Projekt von Encom, um Flynn in den Computer zu ziehen: Ein Laser, der Objekte digitalisieren kann. So landet Kevin im Speicher des Encom-Computers und findet heraus, dass es dort eine Welt gibt ähnlich der unseren, in der die Programme als Lebewesen existieren und vom MCP unterdrückt werden. Mit Hilfe von Alans Monitorprogramm Tron (ebenfalls dargestellt durch Bruce Boxleitner), will Flynn den MCP ausschalten und die Beweise finden, dass er und nicht Dillinger für den Erfolg von Encom verantwortlich ist. Ihr Gegner ist die rechte Hand des MCP, ein Wachprogramm mit Namen „Sark“ (David Warner).

Fast 30 Jahre nach dem Original kommt nun also die Fortsetzung: Die Handlung von TRON LEGACY beginnt 1989, also etwa sieben Jahre, nachdem Kevin Flynn gegen den MCP gekämpft hat. Kevin (immer noch Jeff Bridges) ist zum Chef von Encom aufgestiegen, nachdem Dillingers Betrug bekannt und das MCP gelöscht wurde. Begeistert erzählt Kevin seinem Sohn Sam vom „Raster“ im Innern des Computers und den neuen Möglichkeiten, die er bietet. Außerdem sei „etwas wunderbares“ passiert. Was, das will er Sam erst das nächste Mal erzählen. Dazu kommt es nicht mehr, denn Kevin Flynn verschwindet spurlos. Der Aufsichtsrat setzt seinen Freund Alan Bradley (immer noch Bruce Boxleitner) ab und fängt an, Encom umzugestalten, weg von den Ideen von Kevin Flynn.
Zwanzig Jahre später ist Encom aus dem Computeralltag nicht mehr wegzudenken. Auf dem Großteil der Computer der Welt läuft ihr Betriebssystem und gerade jetzt soll eine neue Version herauskommen, die sich, wie sich der Aufsichtsratsvorsitzende ausdrückt, nur dadurch von ihrem Vorgänger unterscheidet, dass nun als Versionsnummer eine „12“ auf dem Karton steht. Mit im Boot ist Ed Dillinger Junior (Cilian Murphy), Sohn von Ed Dillinger Senior (der Herr, der in diesem Film nicht erscheint). Sam Flynn (Garrett Hedlund) hingegen hat nicht mehr viel am Hut mit der Firma, obwohl er durch seinen Vater die Aktienmehrheit an Encom hält. Er sabotiert die Präsentation des Betriebssystems „Nr. 12“ und will sich wieder in die Abgeschiedenheit seiner sehr einfachen Unterkunft zurückziehen, als Alan im Raum steht. Er zeigt ihm einen alten „Pager“, den er ursprünglich von Sams Vater bekommen hat, um immer erreichbar zu sein. Aufgehoben hat er das Gerät nur aus sentimentalen Gründen, doch letzte Nacht bekam er eine Nachricht. Die Nachricht kam aus dem Büro von Kevin Flynn in dessen alter Spielhalle – von einem Anschluss, der seit Jahren abgeschaltet war. Sam lässt sich überreden, dort mal nachzusehen. Er entdeckt hinter einem alten TRON-Spielautomaten eine Geheimtür, die in einen Keller führt. In diesem Keller läuft ein Computer, offenbar noch so, wie Kevin ihn zurückgelassen hat. Als Sam herausfinden will, woran sein Vater zuletzt gearbeitet hat, wird ein Laser aktiviert und er digitalisiert und in die Welt im Innern des Computerspeichers gerissen. Hier hat ein Programm von Kevin die Herrschaft übernommen: Clu (ebenfalls Jeff Bridges), der sich damit brüstet, die Unterdrückung der User beendet zu haben. Clu folgt seiner Programmierung so konsequent, wie das nur ein Computerprogramm kann – er soll eine perfekte Welt schaffen. Und er will alles vernichten, was nicht perfekt ist – auch die Welt außerhalb des Computers. Sam muss sich auf dem Spielraster gegen verschiedene Gegner durchsetzen, bevor er von Quora (Olivia Wilde) zu seinem Vater gebracht wird und erfährt, dass dieser seit seinem Verschwinden hier im System gefangen war. Clu will Kevin unbedingt habhaft werden, denn er besitzt den Datendiskus, mit dem es Clu möglich wäre, in die Welt der User überzutreten…
Nach dem Trailer kommt die Betrachtung – Achtung, Spoiler möglich!
Hm. Also, ich habe extra nochmal eine Nacht drüber geschlafen und weiß immer noch nicht so ganz, was ich von TRON LEGACY halten soll. Tatsächlich braucht man den ursprünglichen TRON nicht zu kennen, um diesen Film zu verstehen, da die Handlung nur auf den alten Motiven basiert, sonst weitgehend unabhängig ist und sich selbst erklärt. Der Film ist mit modernsten Methoden umgesetzt worden und (natürlich) in 3D. Allerdings wird der Zuschauer vor Beginn des Films darauf aufmerksam gemacht, dass der Film nicht durchgehend in 3D sei, sondern Sequenzen in 2D enthalte, was ein „stilistisches Mittel“ sei. Leider bin ich dem „stilistischen Mittel“ nicht so ganz auf die Spur gekommen, denn es gab für mich kein Muster, was 2D und was 3D ist. 3D wurde in meinen Augen relativ wahllos mal hier und mal dort (und natürlich bei Actionsequenzen) eingesetzt. Auf der anderen Seite muss ich einer Kritik widersprechen: Computerprogramme altern natürlich nicht wirklich, daher sieht Clu so aus, wie Jeff Bridges vor 20 Jahren. Das wurde mit einem Computereffekt gemacht und im Vorfeld hieß es in manchen Kritiken, das sähe völlig unrealistisch aus. Das fand ich nun überhaupt nicht. Man sieht zwar hin und wieder tatsächlich, dass die Bewegungen von Clus Körper und seinem Kopf nicht völlig synchron sind, aber das Resultat fand ich trotzdem recht verblüffend und es zeigt, wie weit die Computertricktechnik ist. Das Design selbst entspricht dem Stand des „beginnenden 21. Jahrhunderts“, so wie der ursprüngliche TRON dem Design der 1980er Jahre entsprach. Auch die Musik von Daft Punk passt in den Film, so wie „damals“ die Musik von Wendy Carlos.
Nun zur Handlung – und die ist mein eigentliches Problem, weswegen ich diese Kritik mit einem „hm“ begann. Sie ist nämlich leider etwas dünn und der Zuschauer wird ganz am Anfang noch dazu in eine völlig andere Richtung geführt. Encom hat sich unter Kevin Flynn zu einem Unternehmen entwickelt, das sein Geld mit Spielen verdient und andere Software – wie etwa das Encom-Betriebssystem – als „Open Source“ und „Freeware“ herausgibt. Nach Flynns Verschwinden sah der Aufsichtsrat die Möglichkeit, auch hier Geld zu verdienen und nutzte seine durch die Freeware gewonnene Vormachtstellung dazu aus. Hier klingt etwas Kapitalismuskritik an, im Sinne des Umstands, dass man Menschen in einer Welt, in der der Computer unersetzlich wird, nicht die wichtigen Dinge zum Betrieb eines Computers überteuert andrehen darf. Auf die Spitze getrieben wird das natürlich durch das Encom-Betriebssystem, dessen neueste Version sich offenbar in nichts nützlichem von der vorigen zu unterscheiden scheint, nur durch den Umstand, dass sie neu verpackt angeboten wird.
Dann jedoch auf einmal geht die Geschichte eine ganz andere Richtung. Die Welt im Innern des Computers hat mit Encom nämlich gar nichts zu tun, sie ist nicht einmal ein Spiegelbild der realen Umstände. Clu will – seiner Programmierung entsprechend – „einfach“ die perfekte Welt schaffen, und die Aufgabe der Helden ist es, ihn aufzuhalten. Als im Innern des Computers spontan eine neue Lebensform entsteht – wie auch immer das möglich ist -, wird diese von Clu vernichtet, da sie ihm als „nicht perfekt“ erscheint. Außerdem gibt es das eine oder andere Loch in der Handlung. Zum Beispiel sagt Kevin, dass Clu keine Programme selbst erschaffen könne (das können natürlich nur die User), sondern nur bestehende Programme seiner „Linie“ anpassen. Aber war den Drehbuchschreibern nicht bewusst, dass man Programme auch beliebig kopieren kann? Clu müsste es eigentlich ein Leichtes sein, eine Armee an „Klon-Kriegern“ zu schaffen, indem er einfach bestehende Programme kopiert – so oft er will. Außerdem geht es zwar auch immer wieder ins Religiöse hinein – gerade mit dem Entstehen einer neuen Lebensform -, aber dem Kinogänger, der TRON nicht gesehen hat, wird nicht erklärt, warum Clu aussieht wie Flynn: Weil er das Ebenbild seines Schöpfers ist, so wie jedes Programm (eben auch bei Tron, der aussieht wie Alan Bradley).
Die Konstellation an Figuren erschien mir auch etwas unglücklich gewählt. In TRON ist der Hauptbösewicht das MCP. Das Programm hat sich jedoch so viele andere Programme angeeignet, dass es nur noch stationär existieren kann. Deswegen hat es einen Handlanger, das Wachprogramm Sark, der die Dreckarbeit erledigt und brutal und gefährlich ist. Entsprechend anders war der Höhepunkt der Handlung, als es darum ging, das MCP und Sark auszuschalten. Bei TRON LEGACY ist Clu immer noch selber mobil und seine Handlanger nur Schatten. Seine rechte Hand ist ein kriecherischer Schleimer, der sich in der einen Sekunde Sam unterwirft und den Usern Treue gelobt, aber als Clu wieder die Oberhand gewinnt, sofort „Tod den Usern!“ ruft. Und Clus Meisterkrieger Nummer 1, bei dem es sich um den umprogrammierten Tron handelt, ist ein plumper Haudrauf, der die meiste Zeit des Films nur Knurrlaute von sich gibt. Seine „Rückverwandlung“ am Schluss ist für mich daher nicht ganz schlüssig, aus dem Nichts heraus hat Tron Erinnerungsfetzen daran, wie er selbst Flynn einst verteidigt hat, und auf einmal ruft er: „Ich kämpfe für die User!“ – und alles ist wieder wie früher.
In einem Punkt muss ich mir allerdings Asche auf mein Haupt streuen lassen: Ed Dillingers Sohn. Er wirkt auf mich ungefähr gleich alt wie Sam Flynn, und das schien mir spontan etwas unrealistisch zu sein, da ich David Warner in TRON für wesentlich älter gehalten hätte. Er war aber zu dem Zeitpunkt tatsächlich erst 41 – und er hat sogar eine Tochter, die 1982 geboren wurde. Also kann es tatsächlich sein, dass Sam Flynn und Ed Dillinger Junior gleich alt sind. Ansonsten erfüllt Dillinger Junior nur leider keine Funktion in dem Film – außer der selbe A**** zu sein wie sein Vater.
Sehr nett gemacht sind die kleinen Dinge, die für die Fans eingebaut wurden. Das geht von den auffälligen Sachen wie Kevins Lichtrenner aus dem ersten Film, über Dinge, bei denen man schon genauer hinsehen muss, wie die beiden Bits, die bei Kevin auf dem Kaminsims liegen, bis hin zu sehr subtilen Anspielungen. In letztere Kategorie gehört die Aufschrift auf dem Garagentor von Sam Flynns Unterkunft: „DUMONT“ Das ist der Name des Wärterprogramms vom Input/Output-Tower aus TRON. Dumont wurde von Doktor Walter Gibbs programmiert, selbiger hat in TRON ein Streitgespräch mit Dillinger über die Zukunft von Encom. Dabei erwähnt Dillinger, dass Encom nicht mehr dieselbe Firma sei, die mal in Gibbs‘ Garage existiert habe. Es wird in TRON LEGACY also angedeutet, dass Sam Flynn in der Garage lebt, in der Encom ursprünglich mal angefangen hat.
Positiv ist auch die deutsche Übersetzung zu sehen, denn hier hat man sich richtig Mühe gegeben. Anstatt der Versuchung zu erliegen, tolle englische Ausdrücke einfach unübersetzt zu lassen und damit mit der Kontinuität zum ersten Film zu brechen, hat man hier sehr genau darauf geschaut, dass das eben nicht passiert. So heißt es auf Deutsch weiterhin „(Spiel)Raster“, nicht „Grid“, und auch Clus von Flynn übernommene Phrase „Greetings, Programms!“ wird wie 1982 mit „Seid gegrüßt, Programme!“ übersetzt. Selbst „End of Line“, mit dem das MCP in TRON jedes Gespräch beendete, wurde übernommen: „Ende der Kommunikation“. Auch bei den Synchronsprechern sorgte man für die Konstellation von damals, und das, obwohl sich mittlerweile über die Serien „Agentin mit Herz“ und „Babylon 5“ Joachim Tennstedt als Synchronsprecher von Bruce Boxleitner etabliert hat. Das hätte jedoch zu Verwirrungen führen können, denn tatsächlich war auch Tennstedt bei TRON dabei, er sprach damals allerdings die deutsche Stimme des Programms „Ram“. Boxleitner wurde und wird von Lutz Riedel gesprochen, Jeff Bridges von Norbert Langer. (Und um die Verwirrung zu vervollständigen: Auch Jeff Bridges wurde mal von Joachim Tennstedt synchronisiert, unter anderem in „The Big Lebowski“.)
Mein Fazit: TRON LEGACY ist ein handwerklich sehr gut gemachter Film, der einem einen unterhaltsamen Abend verschaffen kann. Darüber hinaus hätte man noch etwas mehr an der Handlung arbeiten sollen, denn mehr als das übliche „Gut-gegen-Böse“-Schema bleibt nicht übrig und auch die Gefahr, dass Clu mit seinen Armeen den Computer verlässt und in unserer Welt alles „Unperfekte“ zerstören will, hat mich nicht mitgerissen. Das ist mir zu abgedreht, eine Handlung ähnlich dem ersten Teil, in dem ein MCP die Regierungen der Welt übernehmen will, indem es sich in deren Computersysteme einklinkt, hätte besser gepasst. Sozusagen ein echter „Cyberwar“. Schade, dass hier eine Möglichkeit vergeben wurde.
Wer sich von solchen Geschichten gern mal für zwei Stunden unterhalten lassen kann und will, für den ist TRON LEGACY gut geeignet, denn das tut er wirklich. Aber mehr nicht.
In den Zeiten, als es noch nicht selbstverständlich war, dass es STAR TREK noch gab (also nach der ersten Absetzung der Originalserie), erfanden die Fans eine Phrase, die ihre Gefühle umschrieb: „STAR TREK lives!“ Tatsächlich, auch wenn es mir peinlicherweise nicht bewusst ist, scheint der Satz immer noch (oder wieder) zuzutreffen: Meekakitty, eine 20jährige junge Dame (deren richtiger Name Tessa Violet ist) hat ein Lied aufgenommen, in dem sie davon singt, für ihre große Liebe das „STAR TREK Girl“ zu sein. Der Text ist recht clever und spricht von einer Menge Kenntnis gerade über die „alten“ Serien. Das hätte ich jetzt so nicht erwartet. Es sit irgendwie erfrischend, dass so ein Lied nicht dann auf den Markt kommt, wenn ein Hype sowieso auf dem Höhepunkt ist (das Video wurde am 26. Januar bei YouTube eingestellt). Erfolgreich ist es trotzdem.
Ja, STAR TREK lives.
Hier gibt’s das Lied als Download:

Heutet startet in den Kinos der Film „TRON LEGACY“. Und hier schon mal vorab ein kleines Video – ein Video zu einem TRON LEGACY Videospiel im Stil der 1980er Jahre. Hach, das waren halt noch Zeiten…
Dieser Artikel kommt für die Kampagne, durch die er initiiert wurde, ein bisschen spät, aber das liegt daran, dass es beim „Star Command Communiqué“ bisher nicht genug Fragen gab. Worum geht es? Das Blog „Karrierebibel“ hatte im November zur Aktion „Macht das Web zu einem schlaueren Ort“ aufgerufen:
Machen Sie mit und mit mir das Internet zu einem schlaueren Ort. Suchen Sie sich die zehn (oder mehr) seltensten Fragen, mit denen Menschen zu Ihrem Blog finden – und beantworten Sie diese. Ob ausführlich, kompetent, humorvoll oder ironisch ist letztlich egal. Hauptsache unterhaltsam. Machen Sie Ihre Webseite zu einem Ort, an dem noch offene Fragen endlich beantwortet werden.
Ich wollte mit dem „Communiqué“ damals schon teilnehmen, aber in der Statistik gab es leider nicht genug Fragen. Mittlerweile hat sich das geändert, und hier sind die Antworten zu den Fragen unserer Leser:
Eine gute Frage – man weiß nicht, was den Schreibern von „CSI: NY“ noch einfällt. Vielleicht sind sie es längst, und wir in Deutschland haben es nur noch nicht mitbekommen?
Das ist der Platz ganz oben in jedem Browser, wo man die Adresse der Webseite, die man anschauen möchte, eingibt. Zum Beispiel „www.star-command.de“. Die meisten Browser setzen das obligate: „http://“ automatisch davor.
Jede Menge. Google weiß da mehr.
Das Gift heißt „Radjaidjah-Saft“. Es kommt in „Die Zigarren des Pharao“ und „Der blaue Lotos“ zum Einsatz.
Erstens ist das leider Alltag bei der Polizei, dass Fälle auch mal nicht aufgeklärt werden (womit die Serie realistischer wird), zweitens handelt es sich dabei hin und wieder um einen großen Handlungsbogen. Der Fall wird dann in einer späteren Episode nochmal aufgegriffen und aufgeklärt.
Mir nicht! Ich hab ihn runter gebracht!
Der Europa-Park in Rust wurde im Jahr 1975 eröffnet. Allerdings war damals das Thema „Europa“ noch rein Attraktionenbezogen, da es noch keine Themenbereiche gab. Erst 1981 wurde mit Italien das erste „Land“, der erste wirkliche Themenbereich eröffnet.
Nicht dass ich wüsste. Aber wenn jemand Interesse an einem Trekdinner / Science-Fiction-Treff für die Bodensee-Region allgemein hat, da bin ich immer auf der Suche nach Mitstreitern.
Soweit die Aktion für diesmal. Wenn sich wieder genug Fragen angesammelt haben, wird es einen neuen Artikel geben. Und ich hoffe, die Antworten von heute konnten ein bisschen weiterhelfen.
Die westliche Erregung über das Mediengesetz in Ungarn ist richtig, aber sie ist unvollständig und klingt seltsam hohl. Das Kind ist in den Brunnen gefallen, dabei haben die Eltern die ganze Zeit sorglos dabei zugeschaut, wie es auf dessen Rand herumtollte. Die EU hat sich mehr um die Märkte, statt die Menschen gekümmert. Orbáns Ungarn ist da nur ein folgerichtiges Lehrstück, was aus einer Demokratie ohne Demokraten werden musste.
„Pester Lloyd“ am 23. Dezember 2010 in einem Kommentar zum ungarischen Mediengesetz
Der heutige Tag wird lange in Erinnerung bleiben, dieses Zitat aus „Star Wars“ sei mir gestattet, denn ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sich manche Zusammenhänge dort wiederfinden lassen, wo man es am wenigsten vermutet. Der heutige Tag wird lange in Erinnerung bleiben, denn er wird für die Schizophrenie stehen, mit denen Regierungen Europas gerne mal mit erhobenem Zeigefinger irgendwelchen Diktatoren die Grundrechte nahebringen wollen, gleichzeitig aber fast tatenlos zuschauen, wennn das Gleiche vor der eigenen Haustür – oder in dem Fall sollte man sagen, im eigenen Hinterhof – geschieht. Am heutigen 1. Januar 2011 übernimmt Ungarn turnusmäßig den Vorsitz des EU-Rates. Der 1. Januar 2011 ist gleichzeitig der Tag, an dem in Ungarn ein Gesetz in Kraft tritt, das ganz banal „Mediengesetz“ genannt wird, dessen Inhalt aber ganz und gar nicht banal ist.
Mit dem so genannten „Mediengesetz“ wird in Ungarn eine Behörde installiert, die überwachen soll, dass die ungarischen Medien für eine „ausgewogene Berichterstattung“ sorgen. Was „ausgewogen“ ist, bestimmt die Behörde dabei unabhängig von irgendwelchen Kontrollinstanzen. Wer „unausgewogen“ berichtet, bekommt eine Strafe aufgebrummt, die Rede ist von ca. 35.000 Euro für Webseiten (also auch Blogs) und ca. 700.000 Euro für Fernsehsender. Zeitungen dürfen bis zu ca. 89.000 Euro löhnen. Gegen das Bußgeld gibt es erstmal keine Möglichkeit des Widerspruchs. Das heißt, erst muss man zahlen, dann kann man den Rechtsweg beschreiten, in einem Verfahren, das genauso zeit- wie kostenaufwändig ist. Damit ist klar: Bekommt ein Blogger, eine Zeitung oder ein Fernsehsender eine solche Strafe aufgebrummt, kann das unter Umständen den finanziellen Ruin bedeuten. Und ebenfalls klar ist, was das Gesetz bewirken soll – die Medien sollen sich vorher zweimal, vielleicht auch drei- oder viermal überlegen, was sie schreiben, bevor sie etwas regierungskritisches veröffentlichen. Damit findet eine „Vorwegzensur“ statt; wer sich dennoch traut, kritisch zu schreiben, bekommt eine Strafe und ist ruiniert, das ist die Zensur „an sich“. Kritische Stimmen können so mundtot gemacht werden.
Nachdem die europäischen Politiker mehr als verhalten auf diese beunruhigende Entwicklung reagieren, rufen Blogger dazu auf, der Öffentlichkeit eine Stimme zu geben. Manche spekulieren gar darüber, ob Ungarn für die EU ein Testfall darstellen soll – mal sehen, wie weit man mit der Beschneidung der Grundrechte gehen kann, bevor sich echter Widerstand im Volk regt. Sollte es solche Gedanken tatsächlich geben, müssen wir sofort reagieren und unserer so genannten „politischen Elite“ diese Ideen wieder austreiben.
Dazu gehört zunächst einmal, dass die Öffentlichkeit informiert wird. Es gibt nun Blogger, die das viel besser können als ich, deswegen möchte ich auf folgende Einträge verweisen und Blogger, die dies hier lesen, aufrufen, sich anzuschließen. Eine gute Möglichkeit ist die Aktion von bloggingportal.eu, die zur „Europäischen Blog-Aktion gegen Zensur in Ungarn“ aufrufen (nur in Englisch). Weitere Informationsquellen: