Kritisches zur Fußball-WM: Schafft die FIFA ab!

Im Moment, da dieser Artikel in unserem kleinen Blog veröffentlicht wird, beginnt offiziell die Fußball-WM 2014 in Brasilien. Da man diesem Ereignis – gerade in Deutschland – nur entkommen kann, wenn man sich für die Zeit der WM in ein künstliches Koma versetzten lässt, kommt also hier noch ein Artikel zum Thema. Ja, selbst die Handlung von unseren Videokanal wird mit der heutigen Episode nach Brasilien verlagert (und falls sich das jemand fragt: Ja, die Aufnahmen sind vor Ort in Brasilien entstanden. Aber nicht jetzt während der WM-Phase, ich bin doch nicht verrückt!).

Ich möchte mich aber auch nicht zu sehr zu dem Thema selbst äußern, denn eigentlich bin ich kein Fußball-Fan, aber ein paar Gedanken möchte ich doch wiedergeben. Wenn man mich als Kind gefragt hat, von welchem Verein ich Fan bin, hab ich immer den FC Frankfurt als Antwort gesagt, weil meine Tante dort wohnt und weil ich so gegen die anderen Fans von großen Mannschaften wie Bayern stehen konnte. Hätte man tiefer gebohrt, ich hätte nicht mal gewusst, wer bei Frankfurt eigentlich spielt. Aber, und damit kommen wir zum Thema, bei der WM, da hab ich so ein wenig mitgefiebert. Allerdings mehr drumherum, ich hatte in den 1980er Jahren die obligaten Sammelalben für Klebebilder und zu jeder WM die Gag-Comic-Sonderausgabe mit den Abenteuern von Clever und Smart, die jede Großveranstaltung im Chaos versinken ließen.

Aber selbst diese periphere Begeisterung für Fußball hörte irgendwann auf. Nicht mal die WM in Deutschland konnte daran was ändern. Vielleicht war ich da aber auch eher genervt, weil ich sehr nahe am örtlichen „Public Viewing“ wohne und egal, ob ich Fußball schaue oder nicht, wenn ich bei einem Spiel mit Deutschland zu Hause bin, bekomme ich mit, was läuft. So oder so.

In letzter Zeit sind immer mehr kritische Stimmen laut geworden um die WM und den Weltfußballverband FIFA. Ein Hauptpunkt, an dem sich die schlechte Stimmung entzündet hat, war die Vergabe der WM 2022 an Katar. Der andere die aktuelle WM in Brasilien, bei der sehr viel schief gelaufen ist.

Aber auch ich war überrascht, als ich die letzte Ausgabe der „Anstalt“ gesehen und dann noch diese dreiteilige Artikelreihe von Jens Berger bei den Nachdenkseiten gelesen habe. Als Laie ahnt man ja mehr als man weiß, aber dass es so schlimm ist, das habe ich nicht geahnt. Deswegen möchte ich heute als Denkanstoss hier auf die drei Artikel von Jens Berger verweisen – und hiermit offiziell das Thema „WM 2014“ auf diesem Blog beenden (für die Videoreihe gilt das nicht, die Videos spielen weiterhin in Brasilien):

PS: Falls jemand nach meiner persönlichen Meinung von heute fragt: Ich brauche den Fußball nicht, ich brauche die WM nicht. Ich finde es skandalös, dass einem verurteilten Steuerhinterzieher wie Uli Hoeneß von seinen Spießgesellen noch der Rücken gestärkt wird, ich finde die Vorgänge um die WM skandalös (neben vielen anderen Dingen, die ich beim Fußball-Zirkus skandalös finde, ich habe mir halt zwei prominente Beispiele rausgegriffen). Sollte es tatsächlich zu einer Auflösung der FIFA kommen (was ich nicht glaube) mit der Konsequenz, dass es dann einfach keine Fußball-WM mehr gibt (was ich erst recht nicht glaube, denn man würde einfach eine neue Organisation gründen), wäre mir das persönlich auch egal. Das Geld, das so eine WM kostet, ist gerade in Ländern wie Südafrika oder Brasilien (aber auch in Deutschland!) in anderen Bereichen besser angelegt.

Übrigens, der Name des WM-Maskottchens „Fuleco“ ist ein Kunstwort. Das Wort ist NICHT aus der portugiesischen Sprache entlehnt und bedeutet auch nicht „Arsch“, nicht mal umgangssprachlich! Ende der Kommunikation!

Als ich den Artikel gestern las, hätte ich nie gedacht, dass es auch diese Dinge über die Fußball-WM zu erfahren gibt! Schockierend!

Herzlich willkommen zum zweiten Teil des Experiments „Reißerische Überschriften, die Leute anlocken sollen“. Na, auch aufgeregt über den Werbe-Artikel von gestern? Aber bitte, das ist doch kein Grund zum Aufregen. Jeder springt im Moment auf den Zug auf. Ist doch kein großes Ding.

Soll ich Euch sagen, was ein Grund zum Aufregen ist? Obwohl, nein, besser ist es, Euch zu zeigen, worüber Ihr Euch bei der WM aufregen sollt. Ich bin selbst kein Fußballfan, war ich noch nie, aber die WM hat mich als Kind doch immer gefangen genommen. Mit allem, Sammelbilder und so. Aber wie ich jetzt erfahren musste, war es schon damals nicht unbedingt das „nette Fußballfest“, als das es heute immer noch verkauft wird.

Und das ist es, worüber sich das Aufregen lohnt. Mehr Details gab es vor drei Tagen bei Max Uthoff und Claus von Wagner in der Satire-Sendung „Die Anstalt“. Habt Ihr knapp eine Stunde Zeit? Es lohnt sich. Die ganze Sendung kann man hier anschauen.

Und dann wisst Ihr, worüber Ihr Euch aufregen sollt!

Aktion: STOPPT TTIP!

TTIP_de_300x250_2Derzeit verhandeln EU-Vertreter mit der US-Regierung über das TTIP-Freihandels-Abkommen. Durchgesickerte Papiere zeigen, dass die Unterhändler die größten Wünsche der Konzerne erfüllen wollen: Hormonfleisch, Fracking, Gen-Essen, laxer Datenschutz und eine privatisierte Wasserversorgung sollen in Europa einziehen.

Auf demokratischem Weg wäre das nie möglich. Nun soll es ein Vertrag richten, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgehandelt wird. Ich habe gerade einen Appell unterschrieben, um die Verhandlungen zu stoppen. Unterzeichnen bitte auch Sie den Appell:

https://www.campact.de/TTIP-Aktion

Andreas Eschbach *** *** Leistungsschutzrecht für Presseverlage

Allen Widerworten und aller Vernunft zum Trotz hatte die Kampagne der Presseverleger gegen Google Erfolg: der Deutsche Bundestag beschloss die Einführung eines so genannten „Leistungsschutzrechts für Presseverlage“ und schuf damit einen bürokratischen Leviathan. Das Gesetz ist derart unnütz und unausgegoren, dass jeder, der irgendwas im Internet veröffentlicht, eventuell irgendwie auf irgendwas verklagt / abgemahnt / angep***t werden kann.

Der Science-Fiction-Autor Andreas Eschbach tut seine Meinung zum Leistungschutzrecht auf seiner Webseite auf recht subtile und dennoch deutliche Art und Weise kund, er setzt das Leistungsschutzrecht nämlich einfach um: Andreas Eschbach – Pinnwand.

Dazu kann ich nur sagen: Andreas Eschbach hat ****** ****** ******* verdient!

„America the Ugly“ – ein Softdrinkwerbespot spaltet „God’s own country“

War was? Ach ja, Superbowl. Hab ich erstmal nur am Rande mitgekriegt, da ich es nicht so mit den Ballsportarten habe. Interessanterweise wird selbst in Amerika Football hier und da kritisch gesehen wegen den exorbitanten körperlichen Schäden, die die Spieler im Lauf einer Karriere davontragen. Mein Bild vom Football ist mehr geprägt durch amerikanische Serien, in denen es immer so aussieht, als wollten Highschool-Mädchen nur eins, nämlich Cheerleader werden, während die Jungs alle Quarterback werden wollen, damit sie bei einem Cheerleader-Mädchen landen können. In der Kontroverse, die sich an der letzten Superbowl-Fernsehübertragung entzündet hat, geht es aber nicht um Football. Nicht im geringsten.

Es geht um einen Werbespot. Die Werbespost zum Superbowl sind besonders gemacht und das müssen sie auch sein: Die Fernsehsender verlangen Mondpreise für eine halbe Minute Sendezeit (wir reden hier nicht von zehn- oder hunderttausenden Dollars, wir reden von Millionen!). Entsprechend einprägsam und aufwändig werden die Werbespots gestaltet. So auch der Spot von Coca-Cola. Damit das geneigte Lesepublikum weiß, wovon ich schreibe, machen wir gerade mal eine kleine Werbepause.

Direkter Link zum Video: http://youtu.be/443Vy3I0gJs

Wer den Spot jetzt zum ersten Mal gesehen hat, wird ahnen, was das Blut von – hauptsächlich konservativen – Amerikanern zum Kochen bringt: Das Lied „America the Beautiful“ – was manche Amerikaner als „zweite Nationalhymne“ betrachten – wird nicht nur in Englisch, sondern auch in anderen Sprachen, unter anderem Spanisch und Arabisch, gesungen. Nun ist der ganze Spot natürlich so extrem patriotisch gestaltet wie Coca-Cola süß ist, mit dem entsprechenden Pathos, aber die Bildzusammenstellung und der Gesang passen den Konservativen nicht. Es wird also in fremden Sprachen gesungen und es werden unterschiedliche Menschen gezeigt darunter – Gott bewahre! – ein anscheinend schwules Pärchen.

Die Reaktionen darauf stiegen in Twitter auf, wie Bläschen in einer gerade geöffneten Cola-Flasche, Reaktionen, die einen permanentes Kopfschütteln verursachen konnten. „Un-amerikanisch“ sei der Werbesport, „Mexikaner, Terroristen, Juden und Nigger“ (man beachte die Zusammenstellung und Wortwahl) seien „keine Amerikaner“, in so einem Werbespot solle man „Amerikanisch“ (jep!) sprechen und nicht wenige kündigten an, nie wieder Coca-Cola zu trinken (täte mich interessieren, was die beim nächsten Besuch im McDonald’s machen). Wer seinen Kopf jetzt noch nicht genug geschüttelt hat, dem empfehle ich diesen Beitrag: „Speak English! Racist revolt as Coca-Cola airs multilingual ‚America the Beautiful‘ SuperBowl Ad„.

Etliche regten sich auch über das gezeigte schwule Pärchen auf. Das hat eine besondere Note, diejenige, die den Text von „America the Beautiful“ geschrieben hat, Katherine Lee Bates, hat jahrelang mit einer anderen Frau zusammengelebt. Man muss hier zwar vorsichtig sein, denn das ganze ereignete sich im 19. Jahrhundert, das heißt, offen eine lesbische Partnerschaft zu leben war nicht nur schwierig, sondern schlichtweg unmöglich. Dennoch gibt es Anzeichen, dass die Verbindung zwischen Katherine Lee Bates und der anderen Frau, Katharine Coman, mehr war als eine platonische Beziehung.

Besser ausdrücken kann es natürlich Colbert vom „Colbert Report“:

The Colbert Report
Get More: Colbert Report Full Episodes,Video Archive

Direkter Link zum Video: http://www.colbertnation.com/the-colbert-report-videos/432753/february-03-2014/coca-cola-s-diverse–america-the-beautiful–ad

Okay, noch nicht genug der Idiotie gehabt? Dann hab ich noch was: Zum zweiten Mal in Folge lehnte das Fernsehen das Ausstrahlen eines SodaStream-Werbespots während des Superbowl ab. Der Grund: Die – wesentlich zahlungskräftigeren – Sponsoren Coca-Cola und Pepsi werden darin angegangen. Letztes Jahr sollte gezeigt werden, wieviel Plastik sich einsparen ließe, wenn die Menschen ihre Getränke selbst sprudeln, was natürlich ein direkter Angriff auf die Wegwerf-Plastikflaschen der beiden Getränkekonzerne war. Und dieses Jahr… nun, seht selbst:

Direkter Link zum Video: http://youtu.be/zxq4ziu-wrI

Ja, der Grund für die Ablehnung sind vier Worte: „Sorry, Coke and Pepsi.“ Was mich sehr wundert, da ich schon Werbespots gesehen habe, in denen sich Coke und Pepsi gegenseitig auf schlimmere Art und Weise fertig gemacht haben.

Aber ich muss das alles, was ich in diesem Beitrag beschrieben habe, nicht verstehen. Ich bin ja auch nur ein Mensch.

Bitte gehen Sie jetzt weiter! Es gibt hier nichts mehr zu sehen!

WTFIWWY: Midvale School for the Gifted – Episode mit Justin „JewWario“ Carmical [Video]

Gestern mussten wir an dieser Stelle den tragischen Tod des Internetproduzenten Justin „JewWario“ Carmical vermelden. Tatsächlich hat Justin bis kurz vor seinem Tod an allerhand Videos von Freunden und Kollegen mitgearbeitet. Eines möchte ich Euch nicht vorenthalten, es ist offenbar am letzten Montag entstanden (Justin starb am Donnerstag) und stammt aus der Reihe „What the Fuck is wrong with You?“ Nash – ebenfalls ein Videoproduzent von „That Guy with the Glasses“ – präsentiert dieses Format einmal die Woche und spricht über Nachrichten aus aller Welt, die, um es vorsichtig auszudrücken, außergewöhnlich sind. Normalerweise hat Nash eine Co-Moderatorin mit Namen Tara, diese ist letzte Woche aber ausgefallen. Justin hat sich bereit erklärt, für sie einzuspringen. So entstand eines der letzten Videos seines Lebens, aber eins, das zeigt, warum so viele Menschen bestürzt über Justins Tod sind, wir sehen den großartigen Humor, den dieser Mann hatte.

Die Themen dieser Episode sind:

  • Ein italienischer Politiker aus dem Rechtsaußen-Lager bringt einen ganz eigenen Schwung in die „Blackface“-Debatte.
  • Es wird immer schwieriger, gutes Personal zu kriegen, selbst in der Autodiebe-Branche.
  • Es wird immer schwieriger, gutes Personal zu kriegen, selbst in der Einbrecher-Branche.
  • Kanadische Sicherheitsleute am Flughafen sehen das nicht so eng mit den Bestimmungen, was man mit in den Flieger nehmen darf und was nicht.
  • Die Frage, ob Comicfiguren anatomisch korrekt sind, wird endlich beantwortet.
  • Und zuletzt: Was einem passieren kann, wenn man sich mit zu vielen Artikeln im Einkaufswagen an der Schnellkasse anstellt.

Direkter Link zum Video:  http://blip.tv/radio-dead-air/wtfiwwy-live-midvale-school-for-the-gifted-1-20-14-6720269

Skepkon-Vortrag „Düstere Legenden“ (Hoaxilla-Podcast) [Video]

Es wird immer wichtiger, skeptisch zu bleiben, denn die Manipulation ist allgegenwärtig, in den Medien, aber auch in der Politik. Nun gibt es die so genannten „düsteren Legenden“, genauer gesagt, die „Vorstadtlegenden“, moderne Mythen über unheimliche Wälder, unheimliche Tiere und unheimliche Menschen wie die „Spinne in der Yucca-Palme“. Nun mag man sagen, sowas ist doch harmlos. Nein, nicht immer. Zum Beispiel kursierte vor Jahren eine Geschichte (und vielleicht kursiert sie noch immer), dass ein Motorradfahrer nach einem Unfall scheinbar unverletzt aufstand, sich über sein Glück freute und den Helm abnahm – worauf sein Schädel auseinander fiel und er starb. Sein Schädel sei unter dem Helm gebrochen und nur noch von dem Helm zusammengehalten worden. Diese Geschichte wurde jahrelang als Warnung kolportiert, einem Motorradfahrer nach einem Unfall niemals den Helm abzunehmen, sondern dieser müsse im Krankenhaus aufwändig „heruntergesägt“ werden. Nun arbeite ich selbst im Rettungsdienst und kann sagen: So ein Ereignis hat es nie gegeben und auch weiterhin wird bei den Erste-Hilfe-Kursen gelehrt, wie man einem Motorradfahrer nach einem Unfall den Helm abnimmt. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, bei solchen Erzählungen skeptisch zu bleiben.
Der Podcast „Hoaxilla“ berichtet regelmäßig über solche Mythen und bei der Skepkon haben die beiden Macher einen Live-Vortrag gehalten. Hier ist er:

Direkter Link zum Video: http://youtu.be/juOW9pTQc_8

Frag einen Sklaven, Episode 1: Darf ich vorstellen? Lizzie Mae [Video]

Die Web-Videoreihe „Ask a Slave“ kam dadurch zustande, dass eine Schauspielerin, die in George Washingtons Mount Vernon (sein Landsitz, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand) für die Besucher eine der Sklavinnen des Haushalts darstellte, Fragen gestellt bekam, die… sagen mir mal… mehr als naiv waren. Das alles wurde in eine Web-Reihe umgesetzt die zeigt, dass es noch immer zu viele Menschen gibt, die sich kein Bild davon machen können, was es wirklich bedeutet hat, ein Sklave zu sein. Manche Fragen zeugen auch von einer erschütternden Ignoranz, etwa wenn die Sklavin erzählt, dass sie von vier Uhr früh bis spätabends arbeitet und die Besucherin fragt, was denn ist, wenn Miss Washington mitten in der Nacht noch etwas benötigt. Die Reihe ist (natürlich) in Englisch:

Direkter Link zum Video: http://youtu.be/X1IYH_MbJqA

WTFIWWY – Episode 1: What the F**** is wrong with you? [Video]

Dürfen wir vorstellen: Nash! Er produziert „Radio Dead Air“ und ist ebenfalls auf „That Guy with the Glasses“ zu sehen. Seine Hauptrubrik präsentiert äußerst merkwürdige Geschichten aus dem Leben, die einen zu dem Ausruf verleiten: „What the F**** is wrong with you?“ (Deutsch ungefähr: „Sch***, was stimmt nicht mit Dir?“). Dies ist und war die Episode 1:

Direkter Link zum Video: http://blip.tv/radio-dead-air/wtfiwwy-episode-1-3355669

Und weil der Titel viel zu lang ist, wird er cool abgekürzt: WTFIWWY.