PHAN.PRO #206: Raumschiff EUROPE – Wie ein Kochbuch zu einer Heftroman-Reihe führte

Der 7. August ist immer der Jubiläumstag vom Phantastischen Projekt. Zeit, sich mal wieder zu zeigen. Die Folge gibt einen kleinen Ausblick auf zukünftige Pläne, aber auch einen Blick zurück: Wie kann die Heftroman-Reihe „Raumschiff EUROPE“ auf ein Kochbuch zurückgeführt werden?

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Das Phantastische Projekt – Der Jubeltag 2024

Der 7. August ist der Jubiläumstag für das Phantastische Projekt, denn an diesem Tag im Jahr 1985 ging es offiziell los. Schön, dass wir immer noch da sind. Dieses Jahr möchte ich das zum Anlass nehmen, wieder etwas mehr zu tun. Viele Sachen sind in letzter Zeit brachgelegen, aber vielleicht kriege ich es hin, dass wieder mehr veröffentlicht wird. Dieser Beitrag soll dabei den Anfang stellen. Am heutigen Tag werden im Verlauf noch mehr Beiträge erscheinen, nach einer ganz bestimmten Reihenfolge: dieser Blog-Beitrag erscheint am Morgen, ähnlich wie man früher die Tageszeitung zu dem Zeitpunkt bekommen hat. Heute um 11.00 Uhr wird ein neuer Beitrag des Podcasts „PHANTUM“ erscheinen, so wie eine Radioshow am Vormittag. Und heute Abend um 20.15 Uhr gibt es einen neuen Beitrag im Videokanal, ähnlich einer Fernsehreportage. Wer alles das nicht verpassen will, kann uns in den sozialen Medien folgen und erfährt dann immer, wann es etwas neues gibt. Ja, wir haben noch eine Facebook-Seite, man findet uns aber auch auf Telegram und Mastodon, aber nicht mehr auf X / Twitter (oder wie die Sch**ße jetzt heißt). Was andere soziale Medeien betrifft, müssen wir uns noch umschauen, aber vielleicht ist der heutige Tag eine gute Gelegenheit, etwas Neues zu beginnen.

Der Kern dieses Artikels soll aber ein Rückblick sein: Das Projekt wurde 1985 gegründet und seither hat sich viel getan. Ich möchte hier einen Rückblick auf 11 entscheidende Meilensteine in der Fantasy und Science Fiction richten, die seit 1985 die Genres entscheidend verändert haben. Warum ausgerechnet 11? Einfache Antwort: Warum nicht? Im Folgenden werden einige der wichtigsten Bücher, Filme und andere Werke beleuchtet, die besonders einflussreich waren.

1. „Neuromancer“ von William Gibson (1984)

Zwar knapp vor 1985 veröffentlicht, hat Gibsons „Neuromancer“ die Cyberpunk-Ära maßgeblich definiert. Das Buch führte das Konzept des Cyberspace in die Mainstream-Literatur ein und beeinflusste die Darstellung digitaler Welten in späteren Medien stark. Seine düstere, technologische Zukunftsvision prägt das Genre bis heute.

2. „Watchmen“ von Alan Moore und Dave Gibbons (1986)

Diese Graphic Novel revolutionierte das Superhelden-Genre. Mit ihrer komplexen Handlung, moralischen Ambiguität und tiefgründigen Charakteren setzten Moore und Gibbons neue Maßstäbe für Comics. „Watchmen“ zeigte, dass Comics ernsthafte, erwachsene Themen behandeln können, und ebnete den Weg für anspruchsvollere Geschichten in diesem Medium.

3. „The Sandman“ von Neil Gaiman (1989)

Neil Gaimans epische Comic-Serie „The Sandman“ wird oft als eine der besten und einflussreichsten Graphic Novels aller Zeiten angesehen. Mit ihrer Verschmelzung von Mythologie, Horror und Fantasy erweiterte sie die Grenzen dessen, was in Comics möglich ist, und erreichte ein breites Publikum jenseits der typischen Comic-Leserschaft. Leider hat Gaiman in letzter Zeit wegen anderer Dinge Schlagzeilen gemacht, aber er bleibt nicht der einzige in dieser Liste, von dem problematische Dinge bekannt wurden.

4. „Jurassic Park“ von Michael Crichton (1990) / Film (1993)

Crichtons Roman und die spätere Verfilmung durch Steven Spielberg haben die Popularität des Dinosaurier-Themas und der Wissenschaftsthriller erheblich gesteigert. Der Film, mit seinen bahnbrechenden visuellen Effekten, setzte neue Standards für CGI in Hollywood und beeinflusste eine Generation von Filmemachern und Wissenschaftlern.

5. „The X-Files“ (1993-2002)

Diese TV-Serie, geschaffen von Chris Carter, mischte gekonnt Science Fiction mit Mystery und Horror. Die Geschichten um die FBI-Agenten Mulder und Scully, die ungelöste und oft übernatürliche Fälle untersuchen, fesselten ein weltweites Publikum und prägten das TV-Genre der Mystery-Serien nachhaltig.

6. „Harry Potter“ von J.K. Rowling (1997-2007)

Die „Harry Potter“-Serie ist wahrscheinlich die bekannteste und einflussreichste Fantasy-Buchreihe der letzten Jahrzehnte. Sie führte Millionen von Kindern und Erwachsenen in die Welt der Magie ein und veränderte die Verlagsbranche, indem sie das Genre der Kinder- und Jugendliteratur auf ein neues Niveau hob. Die späteren Filme trugen ebenfalls zur globalen Popularität bei. J.K. Rowling ist die vorher erwähnte zweite Autorin, über die im Verlauf der Zeit leider ein paar problematische Dinge bekannt wurden, beziehungsweise Rowling selbst hat in der Öffentlichkeit ein paar umstrittene Dinge gesagt und unterstützt umstrittene Persönlichkeiten.

7. „The Matrix“ (1999)

Dieser Film der Wachowski-Geschwister revolutionierte das Science-Fiction-Kino mit seiner innovativen Erzählweise und visuellen Effekten, insbesondere der „Bullet Time“-Technik. „The Matrix“ führte tiefgehende philosophische Fragen über Realität und künstliche Intelligenz ein und hat das Genre nachhaltig beeinflusst.

8. „STAR WARS Prequels“ (1999-2005)

George Lucas hat lange Zeit immer nur erzählt, dass es für STAR WARS Episode IV bis VI auch wirklich eine Vorgeschichte gäbe, die er aber nicht erzählt habe, weil die Tricktechnik nicht so weit gewesen sei. 1999 war es endlich soweit. Nicht nur revolutionierte Lucas damit nach 1977 ein weiteres Mal die Tricktechnik der Filme, er zeigte, dass man drei Filme hintereinander planen und in die Kinos bringen kann und stieß dazu noch das Subgenre der „Prequels“ an, von denen es danach immer mehr gab.

9. „The Lord of the Rings“-Trilogie (2001-2003)

Peter Jacksons Verfilmung von J.R.R. Tolkiens epischem Werk setzte neue Maßstäbe für Fantasy-Filme. Mit ihrer beeindruckenden Inszenierung, den visuellen Effekten und der tiefen Treue zur Vorlage wurde die Trilogie zu einem kulturellen Phänomen und hob das Fantasy-Genre in den Mainstream.

10. „Game of Thrones“ (2011-2019)

Die HBO-Serie, basierend auf George R.R. Martins Buchreihe „A Song of Ice and Fire“, hat das Fantasy-Genre im Fernsehen neu definiert. Mit ihrer komplexen Handlung, den vielschichtigen Charakteren und der Bereitschaft, zentrale Figuren sterben zu lassen, bot die Serie eine nie zuvor gesehene Tiefe und Brutalität, die Zuschauer weltweit in ihren Bann zog.

11. „Stranger Things“ (2016- )

Diese Netflix-Serie hat das Science-Fiction- und Horror-Genre durch ihre Hommage an die 1980er Jahre, ihre packende Handlung und liebenswerte Charaktere revitalisiert. Sie spricht sowohl Nostalgiker als auch eine neue Generation von Zuschauern an und zeigt, wie Streaming-Dienste die Art und Weise verändert haben, wie wir Serien konsumieren.

Seit 1985 haben zahlreiche Werke in der Science Fiction und Fantasy neue Maßstäbe gesetzt und die Genres tiefgreifend beeinflusst. Von literarischen Meisterwerken über bahnbrechende Filme bis hin zu innovativen TV-Serien – jeder dieser Meilensteine hat dazu beigetragen, die Landschaft der fantastischen Erzählungen zu formen und zu erweitern. Mal sehen, was die Zukunft noch bringt…

Neueste Nachrichten aus der Welt der Science Fiction und Fantasy

In was für seltsamen und beunruhigenden Zeiten leben wird doch… Gerade jetzt ist es Zeit, sich wieder an die Macht der Fantasy zu erinnern, an fremde neue Welten, die uns mehr über uns selbst sagen, als uns eigentlich lieb ist. Deswegen versuchen wir hier auf dieser Seite eine neue Rubrik einzuführen mit dem Neuesten über Science Fiction und Fantasy in Filmen, Büchern und Comics, das man so finden kann. Dieser Beitrag ist ein Testballon, wir schauen einfach mal, ob es funktioniert und wie wir weitermachen wollen. Hier sind also einige Neuheiten aus der SF&F-Welt:

Neuste Nachrichten über Science Fiction und Fantasy

Buchneuheiten im Sommer
Im Sommer 2024 erwarten uns viele spannende Science-Fiction- und Fantasy-Bücher. Besonders hervorzuheben sind „Queen B“ von Juno Dawson, das uns in die Welt von Henry VIII und seine magische Königin Anne Boleyn entführt, sowie „The Book of Elsewhere“ von Keanu Reeves und China Miéville, ein epischer Roman inspiriert von der Welt der BRZRKR-Comics. Weitere Highlights sind „Navola“ von Paolo Bacigalupi und „Spin of Fate“ von A. A. Vora, die mit packenden Geschichten und fantastischen Welten locken (PenguinRandomhouse.com).

Spannende Sci-Fi-Filme im Jahr 2024
Für Filmfans gibt es ebenfalls viele spannende Neuerscheinungen. „Alien: Romulus“ setzt die berühmte Alien-Saga fort und erscheint am 16. August. Ebenfalls im August startet „Slingshot“, ein fesselnder Weltraumthriller mit Casey Affleck. Der September bringt uns „Transformers One“, einen animierten Film über die Ursprünge von Megatron und Optimus Prime, sowie „The Wild Robot“, eine Adaption des beliebten Kinderbuchs von Peter Brown (Den of Geek).

Comics und Graphic Novels
Fans von Comics und Graphic Novels können sich auf „Hellboy: The Crooked Man“ freuen, dessen erster Trailer kürzlich veröffentlicht wurde. Der Film, der auf der Originalgeschichte von Mike Mignola basiert, wird von Brian Taylor inszeniert und verspricht eine düstere und packende Adaption (SciFiNow)​.

Star Wars: The Acolyte
Amandla Stenberg, Hauptdarstellerin der neuen Star Wars-Serie „The Acolyte“, spricht über ihre Rolle und ihre Kampfszenen mit Carrie-Anne Moss. Die Serie, die tiefere Einblicke in die dunklen Seiten der Macht gewähren soll, hat Kontroversen ausgelöst, die eigentlich nicht notwendig wären (SciFiNow).

Batman: Caped Crusader
DC bringt mit „Batman: Caped Crusader“ eine neue animierte Serie heraus. Der erste Trailer zeigt den dunklen Ritter im retro-inspirierten Look, was die Vorfreude der Fans auf dieses neue Abenteuer weiter anheizt (SciFiNow).

Venom: The Last Dance
Sony setzt mit „Venom: The Last Dance“ seine Reihe von Filmen über Spider-Man-Bösewichte fort. Tom Hardy kehrt in der Rolle des Eddie Brock zurück, und der Film verspricht, die abenteuerliche und absurde Geschichte des Antihelden fortzusetzen (Den of Geek).

MaXXXine und mehr Horror
Horrorfans können sich auf „MaXXXine“ freuen, den letzten Teil der Trilogie von Ti West und Mia Goth. Der Film verspricht eine dunkle und unvergessliche Reise zu werden. Weitere spannende Horrorprojekte sind „Afraid“, ein Thriller über eine revolutionäre neue Heimtechnologie, und „Longlegs“, ein dämonischer Thriller mit Nicolas Cage (SciFiNow)​.

Diese und viele weitere spannende Neuerscheinungen erwarten uns. Und wir schauen mal, ob wir diese Reihe fortsetzen werden.

STAR TREK Picard – Staffel 3: „Engage“iert oder ein Schuss in den Ofen? Eine kurze Kritik von Folge 1: „Die nächste Generation“

„Star Trek: Picard“ ist eine Science-Fiction-Serie und eine Fortsetzung der ursprünglichen „Star Trek: The Next Generation“ Serie. Die Serie folgt dem pensionierten Admiral Jean-Luc Picard, der nach seiner Zeit bei der Sternenflotte ein ruhiges Leben führt, bis er in eine neue Mission hineingezogen wird. Die Serie erkundet auch die komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Spezies und die Auswirkungen von Technologie auf die Gesellschaft.

Spoilerwarnung: Die folgende Kritik enthält Spoiler zur ersten Folge der dritten Staffel von „Star Trek: Picard“.

In der ersten Folge der dritten Staffel kehren wir in die Welt von „Star Trek: Picard“ zurück. Die Folge beginnt mit dem Angriff einer fremden Macht auf das Raumschiff von Doktor Beverly Crusher, die in letzter Sekunde eine Nachricht an Jean-Luc Picard abschicken kann, bevor sie schwer verletzt zusammenbricht. Picard erhält die verschlüsselte Nachricht, die Koordinaten enthält von einem System am Rand des Föderationsraums und die Warnung, niemandem zu trauen, nicht einmal der Sternenflotte. Um zu den Koordinaten zu kommen, bemüht sich Picard der Hilfe seines ehemaligen ersten Offiziers William Riker, der es schafft, die beiden auf sein altes Schiff, die USS TITAN zu bringen. Deren neuer Kapitän, ein Unsympath mit Namen Shaw ist allerdings nicht bereit, irgendwelche Extratouren für die beiden quasi im Ruhestand befindlichen Offiziere zu fahren. Zum Glück ist Seven of Nine, die von Shaw dazu gezwungen wird, unter ihrem vorigen Namen Annika Hansen zu arbeiten, der Erste Offizier des Schiffs – und sie will nur zu gern aushelfen.

Gleichzeitig ist Rafi Undercover unterwegs, um Informationen über eine schreckliche Waffe zu finden. Ihre Bemühungen sind nur teilweise erfolgreich: Zwar kann sie ermitteln, wo ein Anschlag mit dieser Waffe geplant ist, den Anschlag zu vereiteln kommt sie allerdings zu spät. Nun beginnt ein Wettlauf zwischen ihr und den unbekannten Attentätern, zu dem sie von einem seltsamen, nur per Textnachricht kommunizierenden Offizier des Geheimdienstes beordert wird.

Die Zukunft von STAR TREK. Concept Art by Storyblocks.

Die Autoren von „Star Trek: Picard“ hatten viele gute Ideen für die dritte Staffel. Die Dynamik zwischen Picard und Riker oder wie in der Handlung anerkannt wird, dass die Zeiten von „The Next Generation“ schon lange her sind, sind sehr interessante Entwicklungen. Auch die neuen Charaktere, die in der Folge eingeführt wurden, sind vielversprechend, wenn auch nicht immer angenehm.

Jedoch gibt es auch einige kritische Anmerkungen zur ersten Folge der dritten Staffel. Es ist frustrierend, dass der Kern der Handlung schon wieder eine Verschwörung innerhalb der Sternenflotte ist. Es scheint, als ob die Autoren dieser Serie keine andere Möglichkeit finden, um Spannung und Drama zu erzeugen. Auch die Tatsache, dass die Offiziere schon wieder außerhalb der Sternenflotte arbeiten müssen, ist eine Wiederholung der vorherigen Staffeln.

Außerdem geht es schon wieder um eine massive Bedrohung der Galaxis. Dies ist ein wiederkehrendes Thema in der „Star Trek“-Franchise und es wäre schön, wenn die Autoren sich trauen würden, andere Handlungsstränge zu erkunden. Muss immer die ganze Galaxis (Staffel 1) oder die ganze Zeitlinie (Staffel 2) in Gefahr sein?

Insgesamt ist die erste Folge der dritten Staffel von „Star Trek: Picard“ eine vielversprechende Rückkehr in die Welt von Jean-Luc Picard. Die Autoren hatten viele gute Ideen, aber es bleibt abzuwarten, ob sie es schaffen, eine wirklich originelle Handlung zu entwickeln, die sich von den vorherigen Staffeln unterscheidet.

#Kurzgedanken: Fantasy und Science Fiction – Alles Eskapismus oder was?

In Zeiten von Corona, Krieg in der Ukraine und Klimakrise wird die Debatte über Eskapismus in Form von Fantasy und Science Fiction häufiger diskutiert. Einige Argumentieren, dass es in solch schwierigen Zeiten angemessen ist, sich mit anderen Realitäten zu beschäftigen, um Ablenkung zu finden und den Stress zu reduzieren. Andere glauben jedoch, dass eine solche Beschäftigung unangemessen ist und dass wir uns stattdessen auf die Probleme konzentrieren sollten, die direkt vor uns liegen.

Es ist jedoch unbestreitbar, dass die Fantasy- und Science-Fiction-Genres eine starke Faszination auf viele Menschen ausüben. Sie bieten uns die Möglichkeit, in andere Welten einzutauchen und uns von den Herausforderungen unserer eigenen Realität zu lösen. Dies kann eine wertvolle Möglichkeit sein, Stress und Angst zu reduzieren und unsere Psyche zu stärken.

Bild: Storyblocks

Aber es ist nicht nur eine Frage der Ablenkung. Fantasy und Science Fiction können uns auch inspirieren und uns neue Perspektiven auf das wahre Leben eröffnen. Durch die Beschäftigung mit fiktionalen Welten und futuristischen Szenarien können wir uns mit Ideen und Konzepten auseinandersetzen, die sonst möglicherweise nicht in unseren Fokus geraten würden. Dies kann uns helfen, kreativer zu denken und neue Lösungen für die Probleme zu finden, die uns in unserem eigenen Leben begegnen.

Zudem bieten Fantasy- und Science-Fiction-Geschichten auch eine Möglichkeit, uns mit anderen zu verbinden und gemeinsam über die Probleme unserer Welt nachzudenken. Indem wir über fiktionale Welten diskutieren und uns über unsere eigenen Ängste und Wünsche austauschen, können wir unsere Beziehungen stärken und ein besseres Verständnis füreinander entwickeln.

In der Tat ist es dringend notwendig, dass wir uns mit anderen Realitäten beschäftigen, nicht nur als Ablenkung, sondern auch als Inspiration für das wahre Leben. Durch die Beschäftigung mit Fantasy und Science Fiction können wir unsere Psyche stärken, neue Perspektiven gewinnen und uns mit anderen verbinden. Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, dass wir uns mit den Herausforderungen auseinander setzen. Wenn fremde Welten dazu ein Vehikel sein können, würde ich sagen: Nur zu!

30 Jahre „Das Phantastische Projekt“ – Der phantastische Beitrag

1985

In den Top 10 war gerade Falco mit „Rock Me Amadeus“ ganz oben, Deutschland war zweigeteilt in Ost und West (allerdings nur noch für fünf Jahre, was zum damaligen Zeitpunkt aber noch keiner ahnte), Commodore stellte den Amiga Heimcomputer vor und Daniel Küblböck, der Jahre später durch die erste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ wuseln sollte, wurde geboren. Und noch etwas anderes entstand in diesem Jahr, genauer gesagt, im August: die Idee, die später „Das Phantastische Projekt“ werden sollte.

Schreiben hatte mich schon immer fasziniert und Geschichten ausdenken auch. Meine Idee war: Wenn ich vielleicht jeden Tag – so wie bei Tagebucheinträgen – ein wenig an einer Geschichte schrieb, könnte daraus Stück für Stück etwas größeres werden.

In diesem Jahr verbrachte ich einen Teil der Sommerferien – wie schon häufiger zuvor – bei Verwandten in der Nähe meiner Geburtsstadt Diez. Am 7. August machten wir eine Tour nach Limburg und in einem Geschäft kaufte ich mir ein Tagebuch in der Art, wie sie damals gerade modern waren: im China-Stil. Beziehungsweise, wenn das stimmt, was in den Büchern eingedruckt ist, dann wurden sie auch tatsächlich in China – in Shanghai – hergestellt.

Am Abend schließlich fing ich an mit meinem „Epos“, und der erste Satz, den ich schrieb, lautete: „Irgendwo im Weltall, fern der Erde, lag ein Planet…“ Und damit fing alles an.

Aus Bucheinträgen wurden mit Schreibmaschine beschriebene Seiten. Als ich eine neue Struktur in die Geschichten brachte, schrieb ich das ganze Konzept erneut ab (ja, liebe Kinder, so war das damals, nix mit „halt mal schnell auf dem Bildschirm ändern“, Manuskripte wurden handkorrigiert und dann nochmal abgetippt). Schließlich „hackte“ ich es in den Computer und schrieb und schrieb…

Parallel begann ich mit dem Filmen. 1987 bekam ich meine erste Filmkamera zum Geburtstag, noch im Format SUPER 8. Aber auch hier gab es noch unüberwindbare Hürden: Wer sollte diese Filme, die ich damals erstellte, jemals zu Gesicht bekommen? Eine Veröffentlichungsplattform gab es noch nicht. Trotzdem filmte ich weiter und weiter, wechselte zu Video und kaufte mir schließlich einen Casablanca Schnittcomputer von MacroSystem (allerdings gebraucht bei eBay). Hier begann ich, erstmals mit digitalem Schnitt zu experimentieren.

Die Bemühungen waren dabei nicht immer von Erfolg gekrönt, bedingt dadurch, dass ich zwischen 1987 und 1994 zwei Schulabschlüsse (Mittlere Reife und Fachhochschulreife) machte, eine Ausbildung anfing, dann in den Zivildienst ging und eine weitere Ausbildung aufnahm, war das Nebenbei nicht immer einfach zu organisieren. Mal ganz davon abgesehen, dass sich mein soziales Umfeld ständig änderte. Eben, auch soziale Netzwerke im Internet gab es damals noch nicht, und viele Kontakte, die ich aufgebaut hatte, gingen im Lauf der Zeit verloren. Auch scheiterten so viele kleine Dinge, zum Beispiel versuchte ich, für die Videoreihe mir T-Shirts im Stil einer Uniform, wie sie Sternflotten-Offiziere tragen würden, bedrucken zu lassen. Es gab damals in der Stadt nur einen Laden, der das machte – und es war eine Katastrophe. Über vier Monate hinweg war ich mindestens einmal die Woche in dem Laden und der Auftrag für das Probe-T-Shirt, der eine Woche hätte dauern sollen, zog sich über 16 Wochen hin. Und das Resultat war eher… na ja.

Aber langsam begann, das Zeitalter des Internets zu dämmern. Manche Dinge wurden einfacher. Zum Beispiel Texte zu publizieren. Ja, selbst gedruckte Bücher herauszubringen. Und letzten Endes auch Videos. So konnte ich einige Ideen, die ich schon lang mit mir herumtrug, endlich realisieren. Zwar lief es auch weiterhin nicht immer glatt, aber parallel durfte ich einige Erfahrungen machen, bei denen ich vieles lernte, was mit später half.

Und nun sitze ich hier und schreibe einen Text für den Tag, an dem sich der Anfang zum 30. Mal jährt.

Heute

Aber genug der Nostalgie – was gibt es für die Zukunft? Zunächst mal bei den beiden Hauptseiten: da bleibt es wie gehabt. Das STAR COMMAND Communiqué hat sich etabliert und wird gelesen, deswegen werden hier weiter die Texte veröffentlicht, auf der Seite vom „Phantastischen Projekt“ direkt die ganzen Videos.

Die Videoreihe vom Phantastischen Projekt wird sich etwas ändern, auf dem Kanal werden in Zukunft mehr „Making of“- und „Hinter den Kulissen“-Videos erscheinen, da ich den fiktiven Handlungsstrang, den ich bisher verfolgt habe – und auch weiter verfolgen werde -, zusammen mit den Rezensionen auf einen eigenen Science-Fiction-Kanal verlegen möchte. Das wird in Zukunft ASTROCOHORS sein.

Die Entwicklungen der anderen Abteilungen, sowohl die ErlebnisPostille, als auch Summertime Parcs, haben schon begonnen und gehen einfach weiter.

Quysthali soll auch weitergehen, aber ich muss hier erst noch die richtige Motivation finden. Mich entsetzt immer mehr, wenn ich mitbekomme, wie erwachsene Menschen solche Fiktionen, wie ich sie in meinen Geschichten verarbeite, für bare Münze nehmen und an unheimliche Mächte oder magische Kräfte glauben, wobei sie jede Rationalität hinter sich lassen. Da weiß ich noch nicht ganz, wie ich weitermache.

In diesem Sinne – weiter geht’s!

„seaQuest DSV – Die komplette Serie“ neu auf DVD

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Das 21. Jahrhundert – der Mensch hat die letzte unerforschte Region unserer Erde kolonisiert: den Ozean. Als Besatzung der seaQuest sind wir für den Schutz der Meere verantwortlich, denn unter der Wasseroberfläche liegt die Zukunft.

– Captain Nathan Bridger im Vorwort zu „seaQuest DSV“

Es gibt mal wieder einen Grund, laut „Endlich!“ zu rufen. Denn endlich ist die Serie „seaQuest DSV“ auf DVD erschienen – und zwar komplett. Bisher gab es nur Staffel 1 und Staffel 2 und dann war irgendwie Schluss.

Die Serie spielt in einer nicht zu fernen Zukunft, im Jahr 2018 und später: Der Mensch hat die Ozeane kolonisiert. Doch mit dem Erschließen von neuem Lebensraum sind neue Territoriumskämpfe ausgebrochen, denn immerhin werden auf dem Meeresgrund noch unentdeckte Bodenschätze erwartet. Als die Konflikte zunehmen, beschließen die Länder der Erde die Gründung der „UEO“, der United Earth / Oceans Organization. Sie soll, quasi als Nachfolger der UNO, das Zusammenleben der Menschen regeln und überwachen. Dazu wird ein neues kombiniertes Forschungs- und Militär-U-Boot in den Dienst übernommen werden, die seaQuest DSV (= Deep Submergence Vehicle). Es gelingt einem Admiral, den altgedienten Captain Nathan Bridger zurückzuholen, der das Kommando über das Schiff übernimmt und von einem Notfall zum andern eilt…

Leider war der Serie mit drei Staffeln kein sehr langes Leben beschert, noch dazu, da die dritte Staffel mit einem nicht aufgelösten Konflikt endet. Aber sie hatte durchaus Potential, auch nach heutigen Maßstäben. Die Änderungen, die nach jeder Staffel durchgeführt wurden, machten die Handlung allerdings sehr unruhig. Eigentlich sollten die Änderungen dazu führen, dass mehr Zuschauer angezogen wurden, unter Umständen wurde das genau Gegenteil erreicht. Der größte Bruch ist zwischen Staffel 2 und 3: die seaQuest ist zehn Jahre verschollen und taucht plötzlich wieder auf. Bridger geht von Bord, weil er sich auf die Suche nach seinem Sohn machen will und das Kommando übernimmt Captain Oliver Hudson. Selbst der Titel der Serie wurde abgeändert, sie hieß ab dann „seaQuest 2032“.

Über die Serie selbst wird es in Kürze drüben beim Blog der „FlatFluteDivers“ wieder mehr geben, ich möchte hier allerdings schon mal auf die neue Box eingehen. In Deutschland wird diese Vertrieben von Koch Media, sie ist sehr schön gestaltet. Es handelt sich um eine stabile Kartonbox, die drei Staffeln sind nochmal separat verpackt und zeigen ein einheitliches Erscheinungsbild. Doch wenn man die Boxen von Staffel 1 und 2 öffnet, fällt einem sofort etwas auf, nämlich der Umstand, dass man das schon mal gesehen hat… und in der Tat, die Beschriftungen der DVDs selber verraten es: Es handelt sich dabei schlicht und ergreifend um die bisherigen Box-Sets, die man einfach in eine Packung getan hat. Zu erkennen ist das daran, dass die Discs nicht durchnummeriert sind, sondern sie heißen „Season One Part One Disc 1… 2… 3“ und „Season One Part Two Disc 1… 2… 3“. Das Design der DVDs selbst ist dabei ebenfalls das gleiche geblieben, was bei Staffel 2 besonders auffällt. Dort waren nämlich DVDs und die Packung in grün gehalten, für die Komplettbox wurde aber blau als vorherrschende Farbe gewählt. Wenn man also die blaue Box von Season 2 öffnet, findet man grüne DVDs. Natürlich bricht das Design der DVDs von Staffel 3 dann komplett aus: Nicht nur, dass die Discs von 1 bis 4 durchnummeriert sind, auf ihnen ist einfach nur das Logo der UEO abgedruckt zusammen mti dem Serientitel (die Discs der anderen Staffeln waren mit Bildern der Besatzung versehen, dabei hatte jede Disc ein eigenes Bild).

Entsprechend ist das Bonusmaterial nicht sehr üppig, es beschränkt sich auf Szenen, die aus den Folgen gekürzt wurden. Ob es generell kein anderes gibt, das man hätte mit draufpacken können, weiß ich nicht.

Diese Kleinigkeiten sind Minuspunkte, die eigentlich nicht hätten sein müssen, denn der Gesamteindruck der Komplettbox ist eigentlich sehr gut, sie ist gut verarbeitet und die Box selber hat ein sehr anschauliches Design. Man hat es sogar geschafft, den obligaten FSK-Aufkleber so unterzubringen, dass er nicht stört.

Natürlich ist es ärgerlich, dass es jetzt die Komplettbox gibt, wenn man sich Staffel 1 und 2 schon nach dem Erscheinen gekauft hat und Staffel 3 wohl nicht separat erscheinen wird. Aber auf diese Weise hat man ein schönes Sammlerstück im DVD-Schrank, das sich sehen lassen kann. Ich kann diese Box also zum Kauf empfehlen.

„seaQuest DSV“ ist komplett. Endlich!

„SeaQuest DSV – Die komplette Serie [17 DVDs]“ kann unter anderem hier bestellt werden!

„Starfire“ wird zu „Earthfire“ – wie ein Science-Fiction-Film die Gegenwart abbildet

Im Jahr 1990 wurde der Science-Fiction-Film „Starfire“ produziert, dem von der Kritik eine ernsthafte Thematik bestätigt wurde, der allerdings arg verworrene Handlungsstränge habe. Der Film spielt im Jahr 2050. Die Aktivität der Sonne hat stark zugenommen. Wissenschaftler entdecken, dass die Ursache dafür in einem sich aufbauenden so genannten „Megaflare“ liegt, einer riesigen Gluteruption auf der Oberfläche der Sonne. Diese Eruption wird so gewaltig sein, dass sie bis in die Planetenbahnen hinaus reicht. Schlimmer noch: Die Erde wird genau im Bereich dieser Eruption sein, wenn sie passiert. Damit steht die Zerstörung des Planeten unmittelbar bevor. Die Lösung ist, eine Antimaterie-Bombe ins Zentrum der Eruption zu schicken und sie so zum Zusammenbrechen zu bringen, bevor sie entsteht. Für diese Mission wurde eine intelligente Bombe namens „Freddy“ konstruiert, mit der man kommunizieren kann. Freddy ist Hauptbestandteil der so genannten „Ra-Sonde“, die in die Sonne geschickt werden soll. An ihren Startplatz gebracht werden soll die Sonde durch das Raumschiff HELIOS, das von Captain Steve Kelso (Tim Matheson) befehligt wird.

Der Plot hat in der Tat viele verwobene Ebenen. Natürlich ist der Hauptplot der Versuch der Besatzung der HELIOS, die Ra-Sonde in Position zu bringen und die Mission zu einem erfolgreichen Ende zu führen. In einer anderen Ebene geht es um Kelso, seinen Vater Admiral „Skeet“ Kelso (Charlton Heston) und seinen Sohn Mike (Corin Nemec). Mike ist auf einer Militärakademie. Da ihm nicht erlaubt wird, seinen Vater vor dem Abflug der HELIOS zu treffen, flieht er mit einem Raumjäger, der in der Wüste von Red Sands abstürzt. Mike trifft auf den Wüstenbewohner Travis (Jack Palance) und später auf den Wissenschaftler Doktor Haas (Paul Koslo), der von seinem Arbeitgeber, dem Großindustriellen Arnold Teague (Peter Boyle) dort ausgesetzt wurde.

Und hier setzt der Teil des Plots ein, den ich aus heutiger Sicht interessant finde: Arnold Teague ist Boss des internationalen Riesenkonzerns IXL und seine Selbstbeschreibung wäre vermutlich „Wissenschaftsskeptiker“. Er glaubt nämlich nicht an die Berechnungen der Wissenschaftler, dass die Erde verbrannt werden würde und sieht seine Chance gekommen. Wenn die HELIOS-Mission fehlschlägt, wären alle Menschen der Welt überzeugt, das Ende wäre nahe. IXL könnte alles in seinen Besitz bringen, weil jeder alles verkaufen würde. Wenn der Megaflare – im Film auch die „Starfire-Theorie“ genannt, daher der Titel des Films – dann nicht eintritt und sich das Leben auf der Erde wieder normalisiert, würde IXL quasi der ganze Planet gehören. Und das auch noch völlig legal. Aber dazu muss HELIOS ein Fehlschlag werden. Teague beauftragt seinen Handlanger Borg (Dorian Harewood), der  genetisch modifizierten Alex Noffe (Annabel Schofield), die auf der HELIOS arbeiten soll, ein Gerät zu implantieren, mit der man sie wie einen ferngesteuerten Roboter lenken kann.  Die Besatzung der HELIOS hat dann auch alle Hände voll zu tun, als es während des Flugs zur Sonne zu verschiedenen „Zwischenfällen“ kommt. Noffe versteht es dabei gut, ihre Spuren zu verwischen und den Verdacht auf den für die Ra-Sonde vorgesehenen Piloten Ken Minami (Tetsuya Bessho) zu lenken.

Wer jetzt neugierig geworden ist auf den Film, er ist auf DVD noch erhältlich. Mir geht es aber um etwas anderes: Arnold Teague, den „Wissenschaftsskeptiker“. Ich muss zugeben, dass ich den Film, als ich ihn damals, Anfang der 1990er Jahre zum ersten Mal sah, sehr spannend fand, aber die Figur von Teague ziemlich übertrieben. Welcher Mensch, der bei klarem Verstand ist, würde daran zweifeln, dass „Starfire“ eintritt, wenn selbst sein eigener Wissenschaftler Haas irgendwann davon überzeugt ist? Allerdings gab es damals die Debatte um den Klimawandel noch nicht. Und da sollte ich eines besseren belehrt werden.

„Starfire“ basiert auf dem Buch Kuraishisu niju-goju nen des japanischen Autors Takeshi Kawata. Ich weiß nicht, wie stark die einzelnen Komponentn aus dem Roman stammen, aber entweder Kawata selbst oder die Drehbuchautoren Joe Gannon und Crispan Bolt haben es geschafft, die Ignoranz eines Mannes gegenüber der Wissenschaft auf den Punkt zu bringen. Und sogar der Grund, warum Teague die Wissenschaftler in Zweifel zieht, der mir damals etwas weit her geholt schien, ist bei genauerer Betrachtung gar nicht so abwegig. Im Gegenteil, er ist nach heutigen Maßstäben sogar recht realistisch (darauf bezogen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die genau das glauben, auch wenn der Hintergrund himmelschreiender Blödsinn ist) . Als Teague den jungen Mike Kelso gefangen hat, erklärt er gegenüber diesem, dass „Starfire“ nicht kommt wird, weil Nostradamus (!!) gesagt hat, die Erde wird erst untergehen, wenn gewisse andere Zeichen eingetreten sind (man hätte auch darauf eingehen können, dass Nostradamus‘ angebliche Prophezeiungen bis ins 38. Jahrhundert reichen, die Menschheit also nicht 2050 untergehen kann, aber das sind Kleinigkeiten). Ein gestandener Großindustrieller zieht die Erkenntnisse der Wissenschaftler der Erde in Zweifel, weil ein französischer Arzt im 16. Jahrhundert eine Reihe von verworren geschriebenen Vierzeilern herausgebracht hat. Damals musste ich über diese Prämisse lachen. Mittlerweile ist mir das Lachen vergangen.

Denn inzwischen ist aus dem „Starfire“ in der Realität ein „Earthfire“ geworden: der Klimawandel, der von 97 % der Wissenschaftler als real und menschengemacht angesehen wird. Und auch hier melden sich die Arnold Teagues unserer Zeit zu Wort, die so genannten „Wissenschaftsskeptiker“. Ihre Argumente ähneln denen von Teague dabei sehr stark. Zum Teil könnten Aussagen von Teague im Film eine Zusammenfassung der Argumente der Klimawandelleugner sein. Wissenschaftler, so räsoniert der Vorstandsvorsitzende von IXL, hielten sich für was besonderes und dabei ändern sie doch ihre Theorien wie der Wind. Was Teague, wie so manche andere Menschen auch, übersieht, ist der Umstand, dass das nicht willkürlich passiert. Auch gibt es kaum Wissenschaftler, die ihre Theorien von vornherein als unumstößlich Wahrheiten verbreiten. Die Theorien müssen durch relevanten Forschungen bestätigt sein. Dabei kann es sein, dass im Laufe der Zeit Teile einer Theorie durch Forschungsarbeit widerlegt wird und ein Wissenschaftler wäre ein schlechter Wissenschaftler, wenn er darauf nicht einginge und die Theorie entsprechend ändert. Was den Klimawandel betrifft, so wurden diese Anpassungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten gemacht und es bestätigte sich immer mehr, dass der Klimawandel menschengemacht ist und wir etwas tun müssen, wenn wir nachfolgenden Generationen die Erde nicht als Schlachtfeld der Elemente hinterlassen wollen.

Teague sieht aber auch noch in seiner so genannten „Skepsis“ eine Möglichkeit, Profit zu schlagen: Wenn alle denken, die Welt geht unter, kann ich ihre Häuser, Grundstücke, Waren oder was auch immer billig aufkaufen und bin dann der Herrscher der Welt. Genau das gleiche erleben wir derzeit: Wann immer versucht wird, höhere Umweltstandards einzuführen, gibt es jene, die aus Angst um ihren Profit dagegen sind. Und mit TTIP sollen solche Standards durch die Hintertür ausgehebelt werden: Ein Konzern, der seinen Profit in Gefahr sieht, soll einen Staat verklagen können. Wir sehen das heute schon bei den Stromkonzernen, die Deutschland wegen des Atomausstiegs verklagen. Dass auf der anderen Seite die fortschreitende Umweltzerstörung aber letztlich irgendwann dazu führen wird, dass es nichts mehr gibt, mit dem man Profit machen könnte, wird von den Teagues der Gegenwart gerne ausgeblendet. „Teague setzt darauf, dass ‚Starfire‘ nicht kommen wird“, umschreibt Haas während des Films den Standpunkt des Großindustriellen. Und mehr ist es auch in der Gegenwart nicht: Nichts, was sich auf Fakten oder Forschung gründet, es ist ein „darauf setzen“, ein Wetten, ein Spielen. Russisches Roulette mit der ganzen Welt.

Vieles, was die „Klimaskeptiker“ vorzubringen haben, ist argumentativ nicht besser als Teagues Gerede von Nostradamus. Und ja, tatsächlich ist viel Religiöses oder Pseudo-Religiöses dabei. Mich hat es zum Beispiel sprachlos gemacht, als Bewohner einer Südsee-Insel, die komplett im Meer versinken wird, wenn die Ozeane ansteigen, ihr Unverständnis über die Situation so zum Ausdruck brachten: Gott habe doch in der Bibel versprochen, es gäbe keine Sintflut mehr. Deswegen habe er doch den Regenbogen geschickt. Das bezieht sich auf die Geschichte von Noah und der Sintflut, an deren Ende Gott tatsächlich das Versprechen gibt, dass es keine Flut mehr geben wird. Den Regenbogen erfindet Gott dann als Zeichen seines Versprechens.

Aber der Regenbogen wird die steigenden Meere nicht aufhalten. Das Schlimme ist: Der Mensch offensichtlich erstmal auch nicht mehr, seit die Antarktis des Kipppunkt überschritten hat und ihr Eisschild rapide abschmelzen wird. Die Zeichen des Klimawandels werden langsam aber sicher immer deutlicher. Das Problem ist: Die letzten „Skeptiker“ werden erst überzeugt sein, wenn das Klimachaos da ist. Und dann ist es zu spät.

Deswegen wird es Zeit, den Arnold Teagues unserer Zeit die rote Karte zu zeigen. Endgültig. Dazu kann man sogar ein Zitat aus „Starfire“ abwandeln, das der Wissenschaftler Haas sagt, als er eindringlich an Teague appelliert:

„Es gibt keinen Zweifel: ‚Earthfire*‘ wird kommen! Die Umweltschutz-Mission**, selbst wenn der Risikofaktor enorm ist, sie kann glücken!“

 

* im Original-Zitat „Starfire“
** im Original-Zitat „Ra-Mission“

Guardians of the Galaxy – die schrägsten „Helden“ des Universums!

Die Underdogs des Marvel-Universums erobern die Herzen der Comic- und Kino-Fans

(c) Panini
(c) Panini

In den USA begeistern die Guardians of the Galaxy bereits die Fans im Kino. Und wenn man den Berichten Glauben schenken darf, könnte der Film sogar zum bislang besten Leinwandspektakel im Reigen der sowieso großartigen Marvel-Movie-Reihe avancieren. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die 2008 in ihrer heutigen Form (ein anderes GOTG-Team existierte schon einmal 1969) von Dan Abnett und Andy Lanning erdachten Guardians bis dato im Helden-Universum eher ein Nischendasein fristeten. In Deutschland müssen sich die Fans noch bis zum 28. August in Geduld üben, bis sie Star-Lord, Rocket Raccoon und Co. im Kino in Action sehen können. Die Comics dagegen gibt es schon: Seit Anfang des Jahres bringt Panini die Guardians of the Galaxy-Reihe heraus (derzeit bei Nummer 3 angekommen) und zum Film wurde nun auch die offizielle Vorgeschichte des Kino-Abenteuers auf den Markt gebracht.

„Wer sind die Guardians of the Galaxy?“, wird sich manch einer gewundert haben, als erstmals angekündigt wurde, dass im Rahmen des Avengers 2-Zyklus ein Film mit den bis dato eher unbekannten Helden in die Kinos kommen sollte. Tatsächlich wurde der Film noch zu Beginn des Jahres von Entertainment-Experten als eines der großen Box-Office-Risiken des Jahres 2014 bewertet. Eine Einschätzung, die spätestens seit dem sensationellen Start des Films in den USA am vergangenen Wochenende vom Tisch sein dürfte.

Die Fans waren sich dagegen schon sehr viel früher einig, dass die Crew intergalaktischer Antihelden ein sensationelles Action- und CGI-Abenteuer auf der Leinwand abliefern würde, und so avancierte der Film zum am heißest erwarteten Kino-Event des Jahres. Und die ersten Reaktionen nach Filmstart lassen keinen Zweifel aufkommen, dass die Guardians alle in sie gesetzten Erwartungen voll erfüllen. Einige Stimmen sprechen sogar offen vom bislang besten Marvel-Film, was mit Blick auf die enorm gut gelungenen Avengers, Iron Man und Captain America schon einiges heißen will.

Dass außerdem die Comics denselben Hype erfahren würden wie der Film, war auch nicht sicher. Schließlich gehörten Star-Lord, Rocket Raccoon, Groot, Gamora und Drax bislang wirklich nicht zu den Helden der ersten Reihe im Marvel-Universum. Aber im Zuge des Films wurden die Comics zum Hit – in den USA wie hier. Der erste Band der neuen Guardians of the Galaxy-Reihe, die seit Anfang des Jahres bei Panini erscheint, musste sogar nach kürzester Zeit nachgedruckt werden.

Pünktlich zum Filmstart liegt nun auch GOTG Band 3 vor, sowie eine Collection, in der die ersten beiden Ausgaben, die eine abgeschlossene Story enthalten, in einem Band zusammengefasst und mit Bonusmaterial angereichert wurden – ein idealer Schmöker, um die schräge Truppe kennenzulernen. Zudem ist die Vorgeschichte zum Film als Comic erschienen und es kommen zwei Cross-Over-Hefte, die die Guardians und die X-Men ab 26. August in ein gemeinsames Abenteuer führen.

Und für Fans des coolsten Waschbären aller Zeiten sei noch angemerkt: In den USA hat Rocket Raccoon, der unbestrittene Star der Comics und des Films, bereits eine eigene Reihe bekommen. Diese wird es Anfang 2015 auch in Deutschland geben … natürlich bei Panini Comics.

Hier kann man die Comics (vor)bestellen:

 

Quelle: Panini Comics