Dieser Blog ist ja in erster Linie ein Sci-Fi Blog, und dieser Tatsache soll mit dem heutigen Artikel Rechnung getragen werden. Denn es gibt natürlich auch hervorragende Comics, die von fernen futuristischen Welten erzählen. Eine besonders schöne Reihe ist die folgende. Die ersten 5 Bände bilden einen großen Handlungsbogen, welcher in Band 6 und 7 noch vertieft wird. Die Bände 8-11 sind hingegen eher abgeschlossene Geschichten.
3. Aquablue
- Vorbemerkung:
Und wieder ein Comic aus Frankreich. In Deutschland erschien er im Jahr 1991 unter der Reihe “Edition phantastische Abenteuer”, nachdem er in Frankreich schon sehr erfolgreich war und 1989 einige Preise gewinnen konnte.
- Handlung:
Der riesige Luxus-Raumkreuzer “Weißer Stern” wird von Asteroiden fast vollständig zerstört. Das Roboter-Kindermädchen und ein kleiner Junge namens Nao können mit einer Rettungskapsel entkommen und treiben lange Zeit durch das All. Schließlich finden sie einen Wasserplaneten namens Aquablue. Nao wird vom dort lebenden Volk freundlich aufgenommen und wächst auf wie einer von ihnen. Die Idylle wird jäh gestört, als die Firma Texec eines Tages dort auftaucht. Sie wollen auf Aquablue große Kraftwerke bauen, mit denen sie die warmen Strömungen der Meere anzapfen. Skrupellos kolonisieren sie die Welt, so dass Nao bald gezwungen ist, gegen sein eigenes Volk zu kämpfen. Der Kampf um Aquablue hat begonnen…
- Kritik
Nun, die Kritik an der skrupellosen Ausbeutung der Meere ist nicht gerade subtil, aber wirkungsvoll. Die Geschichte entfaltet sich in Ruhe, gewinnt aber schließlich an Tempo, so dass man bald dieses wundervolle “ich-muss-wissen-wie-es-weitergeht”-Gefühl bekommt. Die Zeichnungen sind im so genannten Ligne Claire-Stil, der auf Hergé zurückgeht. Das bedeutet, dass die schwarzen Tuschelinien stets gleich dick sind und nur konturieren, nicht wirklich schraffieren. Die Figuren sind einfarbig ausgefüllt. Während die Bilder im ersten Band dadurch noch etwas altbacken wirken, mit sehr groben Skizzierungen und sparsamen Farben, nimmt die Qualität von Band zu Band zu. Dass in den neuen Bänden schließlich mit dem Computer koloriert wird und entsprechend mit ganz neuen Techniken wie Farbverläufen gearbeitet werden kann (wodurch spätestens hier nicht mehr von Ligne Claire gesprochen werden kann), schadet da natürlich auch nicht. Auch wenn immer wieder Klischees wie der machtberauschte Militäroffizier oder die skrupellose Geschäftsfrau bemüht werden, bleibt Aquablue eine höchst unterhaltsame Reihe mit originellen Charakteren, die einem einfach ans Herz wachsen.
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