ZDF neo: „Auf der Flucht – Das Experiment“ – „Grenz“erfahrungen im wahrsten Sinn des Wortes

ZDF neo hat den Start eines Vierteilers bekannt gegeben, der den Titel „Auf der Flucht – Das Experiment“ trägt. Hinter dem Titel, der an eine aus den 1960er Jahren stammende Fernsehserie erinnert, verbirgt sich eine Art Dokutainment-Show, in der sechs Deutsche nachfühlen sollen, wie sich ein Flüchtling fühlt, der versucht, aus Afrika heraus nach Deutschland kommt.

Nochmal zum Mitschreiben: Anstatt, dass man reale Flüchtlinge interviewt und von ihren Erfahrungen berichten lässt, werden Menschen, die sich noch nie mit dem Gedanken tragen mussten, ihr Land fluchtartig zu verlassen, in eine Spielsituation versetzt, in der sie genau das „nachfühlen“ sollen. Und die Zuschauer mit ihnen. Im Gegensatz zu den Flüchtlingen aus Afrika haben die Kandidaten dieser Sendung natürlich die Möglichkeit, jederzeit zu rufen: „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ Ach ne, das war was anderes. Aber das Prinzip ist das gleiche, die Kandidaten können jederzeit aufhören, wenn es ihnen zu hart wird.

Warum man das Prinzip dieser Sendung durchaus kritisch sehen kann, auch ohne eine Folge davon gesehen zu haben, hat das Blog „Afrika Wissen Schaft“ hier zusammengetragen: „‚Sieh’s mal neo’kolonial

Die erste Sendung der Reihe soll heute Abend um 22.15 Uhr auf ZDF neo laufen.

Trayvon Martin, George Zimmerman und ein (nicht nur amerikanisches) Phänomen [auch Video]

Die letzten Tage gab es eine hitzige Debatte um einen Prozess in Florida. Auf die Fakten reduziert könnte man sagen, ein Amerikaner namens George Zimmerman hat einen Amerikaner namens Trayvon Martin erschossen. Zimmerman stand vor Gericht und wurde freigesprochen. Der Grund liegt an einem recht wirren Gesetz in Florida: Zimmerman war offenbar der Überzeugung, dass Martin etwas illegales getan hat. Nachdem er die Polizei informierte, hat er Martin weiter verfolgt, es kam zu einem Handgemenge, in dessen Folge Zimmerman seine Waffe zog, die er bei sich hatte, weil er ehrenamtliches Mitglied der Nachbarschaftswache ist, und Martin erschoss. Während es in vielen Staaten (auch Bundesstaaten der USA) in den Gesetzen heißt, dass zivile Personen sich Verbrechern fernhalten sollen, nachdem die Staatsgewalt informiert wurde, gibt es in Florida ein Recht, dass sich „stand your ground“ nennt. Es gibt den Bürgern das Recht, selbst aktiv zu werden. Im Rahmen dieses Gesetzes wurde Zimmerman freigesprochen, obwohl der Polizeibeamte am Notruf ihm abgeraten hat, Martin weiter zu verfolgen.

Was dem ganzen eine besondere Note (oder ein „G’schmäckle“, wie man in Süddeutschland sagt) gibt, ist der Umstand, dass Trayvon Martin Afro-Amerikaner war und George Zimmerman weiß. Der Verdacht liegt nahe, dass Zimmerman Martin hauptsächlich wegen seiner Hautfarbe verdächtig fand. Eine rassistische Motivation seiner Tat konnte ihm allerdings nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, daher auch aus diesem Grund keine Verurteilung erfolgen.

Seither sind in den USA mehrere Dinge passiert. Da gibt es die eine Seite, die leugnet, dass es sowas wie massiven Rassismus in den USA überhaupt noch gibt. Doch, den gibt es noch, und zwar nicht nur in den eigenen vier Wänden oder am Stammtisch. Auch auf Twitter entlud sich der Spott des vermeintlich „post-rassistischen Amerikas“: „Trayvon Martin war ein blöder N***** und hat sich verhalten wie ein blöder N*****“, stellt R. T. fest und fordert: „Hört auf, Euch so zu verhalten und seht, was rauskommt.“ Ein anderer schreibt ausgerechnet mit dem Hashtag „#GodForgiveMe“ („Gott vergib mir“): „Niemand interessiert Trayvon Martin, er war nur ein weiterer wertloser N*****.“

Diejenigen, die ihren Rassismus so offen tragen, das ist die zweite Seite. Wer sich davon überzeugen will, dass das alles real ist, kann das im Tumblr-Blog „Public Shaming“ tun, dort wurden etliche solcher Zitate in dem Artikel „‚Post-Racial‘ America finds George Zimmerman not guilty of murdering black 17 year old unarmed Trayvon Martin„. Aber Vorsicht: Im Gegensatz zu dem was ich hier getan habe, sind dort die Kraftausdrücke nicht „entschärft“.

Es gibt noch eine dritte Seite, und mit der komme ich zum eigentlichen Punkt dieses Artikels: Sympathiekundgebungen. Nun ist es sicherlich richtig und wichtig, Solidarität zu zeigen, wenn man meint, dass irgendwo irgendwas schiefläuft. Allerdings haben etliche der Sympathisanten, die weiße Hautfarbe haben, ihre Solidarität durch ein T-Shirt bekundet, das die Aufschrift „I AM TRAYVON MARTIN“ („Ich bin Trayvon Martin“) trägt. Das mag in ehrenwerter Absicht geschehen sein, aber eine junge Dame hat auf YouTube ein Video gepostet, in dem sie ein paar kluge Gedanken ausführt, warum sie eben nicht Trayvon Martin ist:

Direkter Link zum Video: http://youtu.be/TBRwiuJ8K7w

Diese sehr realistische und kluge Sicht auf die Dinge ist die vierte Seite. Und meiner Meinung nach bisher die beste Argumentation, die ich in diesem Fall gehört habe.

Restore the Fourth and fight NSA surveillance! – Protest gegen die Überwachung durch die NSA [Video]

„Wir kämpfen für unser Recht zu leben, zu existieren und sollten wir den Tag gewinnen, dann wird der 4. Juli nicht länger mehr ein amerikanischer Feiertag sein, sondern man wird sich an ihn erinnern als den Tag, als die Welt mit einer Stimme erklärte: ‚Wir werden nicht leise in der Nacht untergehen! Wir werden nicht ohne Kampf verschwinden! Wir werden weiterleben, wir werden überleben!‘ Heute feiern wir unseren Unabhängigkeitstag!“
– Präsident Thomas Whitmore in dem Film „Independence Day“

Seltsam, wie sich die Dinge manchmal entwickeln. Denn heute ist wieder der 4. Juli, wieder Unabhängigkeitstag, und auch heute gibt es viele Menschen, die mit einer Stimme sprechen. Und diese Stimme spricht sich gegen die Überwachung durch die NSA aus. Hier das Video dazu:

Direkter Link zum Video: http://youtu.be/mZdVAasebxM

Und sollte dieses Blog noch nicht unter besonderer Beobachtung gestanden haben, dann wird es das jetzt vermutlich sein.

 

„Nein, Mister Bond, ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!“
– Goldfinger

MEIER: Der beste Brickfilm aller Zeiten! Von Ufos, Aliens und der BILD-Zeitung [Video]

Die meisten, die diese Zeilen lesen, haben vermutlich zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens mal mit Lego gespielt – oder tun das noch immer. Im Internet hat sich mittlerweile eine eigene Kultur entwickelt: Trickfilme mit Legosteinen und -figuren, so genannte „Brickfilme“. Aus diesem Genre kommt nun zu uns: „MEIER – Der beste Brickfilm aller Zeiten“ Behauptet zumindest der Macher:

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Direkter Link zum Video: http://youtu.be/ciim23B4JSk

Woher aus Asien kommst Du? [Video]

Vorurteile gibt es überall. Nachdem ich dieses Video gesehen habe, muss ich sagen, dass sich der Satz voll bestätigt, allerdings habe ich auch was gelernt: Ein in Amerika geborener Mensch mit europäischer Abstammung ist kein „native American“ (das sind die Indianer), sondern ein „regular American“. Und gelacht habe ich auch:

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Direkter Link zum Video: http://youtu.be/DWynJkN5HbQ

Interessant auch ein paar Kommentare unter dem Video. Jemand ist tatsächlich der Meinung, dass man das Thema „Vorurteil“ nur auf diese Weise aufarbeiten würde, weil man sich über seine Herkunft schämen würde. Ansonsten würde man das ganze nämlich mit Humor nehmen. Ähm, das hier IST Humor, nur halt auf eine andere Weise. Auf der anderen Seite, was weiß ich schon von Humor? Bin ja schließlich Deutscher.