Episch ist „Das Buch von Boba Fett“ zu Ende gegangen und episch war auch der Soundtrack, doch mich beschlicht die ganze Zeit ein merkwürdiges Gefühl. Eine Stimme sagte mir, dass ich das „Boba Fett Theme“ schon mal irgendwo gehört hatte, besonders die Version der letzten Folge. Die Titelmusik ist mit Gesängen unterlegt, in der letzten Folge wird hier Boba Fett sehr deutlich genannt und gepriesen, wie man hier hören kann:
Doch wie gesagt, mir kam das alles sehr vertraut vor und ich fragte mich: „Wiesu denn bluß?“ Tja, und dann fiel es mir auf. Und nun sagt selbst, klingt „Boba Fett’s Theme“ nicht irgendwie wie diese musikalische Preisung: Video auf YouTube (kann nicht eingebettet werden). Das ist das Lied „Röversangen“ („Räubergesang“) aus dem Film zu Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“, in dem die Oberhäupter der beiden Räuberclans, Mattis und Borka besungen werden. Findet Ihr die Gemeinsamkeiten nicht auch bezeichnend?
Ihr müsst nicht antworten – natürlich bin ich nicht der erste, dem das aufgefallen ist und hier gibt es einen Vergleich – Seite an Seite:
Kann diese „Star Wars“-Serie damit noch mehr Nostalgie bieten?
Ein bekanntes Lied beginnt mit den Worten „This is the End, my Friend…“ und genauso könnte ich diese Rezension auch beginnen, denn Episode IX ist das offizielle Ende der Skywalker-Saga. Für den Moment zumindest, aber ich wage zu behaupten, dass sich zumindest in der näheren Zukunft niemand bei Lucasfilm daran traut, doch noch George Lucas‘ ursprüngliche Vision von 12 Episoden zu verwirklichen. Warum ich das denke, darum soll es in dieser Rezension gehen. Und um vieles andere. Und natürlich um das große Finale selbst.
Die Entstehungsgeschichte von Episode IX
Als damals entschieden wurde, an die bekannten Episoden I bis VI nochmal drei Teile dranzuhängen, hatte man beschlossen, dass drei verschiedene Kreative für jeweils einen Teil verantwortlich sein sollten. J.J. Abrams sollte mit Episode VII den Grundstein legen, Rian Johnson mit Episode VIII weitermachen, bevor Colin Trevorrow mit der neuen Episode IX nicht nur die neue Trilogie, sondern auch die Skywalker-Saga an sich abschließen sollte. Dabei sollte den dreien recht große Freiheiten gewährt werden, was die Ausgestaltung ihrer Geschichten betraf. Das kann durchaus ein fruchtbarer Prozess sein. Ich selbst habe auch schon mit anderen zusammen an einem Storykonzept gearbeitet und gerade der Umstand, dass man einen guten Mittelweg zwischen eigener Erzählung und den Elementen der anderen finden muss, kann zu einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit führen. Voraussetzung ist allerdings, dass man sich an die Regeln der Zusammenarbeit hält. Bevor nun die Rian-Johnson-Hasser sich auf diese Bemerkung stürzen: Man kann dabei auch neue und vielleicht ungewöhnliche Wege gehen, aber alle müssen sich darauf einlassen. Und genau daran krankte die Vorarbeit von Episode IX.
Wir alle wissen mittlerweile – denke ich zumindest – was passiert ist: J.J. Abrams hat mit „Episode VII: Das Erwachen der Macht“ quasi ein Remake von „Episode IV: Eine neue Hoffnung“ abgeliefert, mit ein paar neuen Charakteren und einen noch größeren Planetenkiller. Da es allerdings auch darum ging, Star-Wars-Fans aller Art abzuholen und wieder in die Galaxis „weit, weit von hier entfernt“ zurückzubringen, kann man das verschmerzen. Immerhin wurde eine spannende Ausgangssituation geschaffen, die geheimnisvolle „Erste Ordnung“, die aus der Asche des Imperiums entstanden ist, Kylo Ren, der Darth-Vader-Fanboy, der sich unbedingt was beweisen muss und das tut, indem er seinen eigenen Vater umbringt, Lukes Lichtschwert, das er in Episode V verloren hat, das wieder auftaucht, Rey, die von ihren Eltern auf Jakku zurückgelassen wurde…
Rian Johnson hat das alles aufgenommen und in „Episode VII: Die letzten Jedi“ konsequent neue Wege beschritten, indem er ständig die Frage stellt, welches Vermächtnis jemand hinterlässt und wie man mit der eigenen Vergangenheit umgehen soll. Außerdem wagte er einen Blick hinter die Kulissen des Kriegsgeschäfts und zeigte sehr deutlich, dass es natürlich auch in Star Wars Profiteure des Konflikts gibt. Wenn man genau hinsieht, hat er sogar eine sehr schöne Allegorie auf das Fandom (von Star Wars im Speziellen, aber vermutlich gibt es das in den meisten erfolgreichen Franchises) geschaffen: Auf der einen Seite Rey, die aus den Mythen um die Jedi Inspiration ziehen will, auf der anderen Seite Kylo Ren, der – wie ich schon schrieb – ein Darth-Vader-Fanboy ist und „genauso cool“ sein will wie der Sith-Lord. Kylo repräsentiert dabei auch die toxische Seite des Fandoms, die alles und jeden verachtet, der dem „wahren Geist“ widerspricht. Das Sahnehäubchen auf der Allegorie ist Mark Hamill als Luke Skywalker, der sich praktisch selbst spielt. Wie Luke sich von der Macht abgewandt hat, nachdem er Kylo Ren erschaffen hat, hat sich auch Hamill von den Star-Wars-Fans abgewandt, nachdem er gesehen hat, wie völlig überdreht die toxischen Fans sein können. Dass Luke Rey im Film fragt, was er denn tun solle, ob er mit einem Laserschwert heraustreten und sich der gesamten Ersten Ordnung entgegen stellen soll, spiegelt die Verwirrung des Schauspielers wieder, der nicht einordnen kann, was diese Hardcore-Fans, die ihn mit seiner Rolle verwechseln, eigentlich von ihm wollen. Aber so wie Luke in die Handlung zurückkehrt, hat auch Hamill wieder in die Rolle gefunden.
Ich fand Johnsons Entscheidung, den Obersten Anführer Snoke in dieser Folge sterben zu lassen, mutig, aber ich muss zugeben, ich war im Kinosaal völlig hin und weg. Als Snoke in zwei Teilen von seinem Thron stürzte und etwas später den eindeutig toten Körper sah, habe ich innerlich jubiliert. Ein neuer Weg! Wir haben in Episode I bis VI gesehen, wie Anakin Skywalker zu Darth Vader wurde, aber letztlich den Imperator stürzte und damit Erlösung erfuhr. Kylo Ren hat im Gegensatz dazu „seinen“ Imperator getötet, um diesen Platz einzunehmen. Wohin würde die Geschichte jetzt wohl gehen, da Kylos Pfad ein wesentlich dunklerer ist als der von Vader?
Colin Trevorrow übernahm die Geschichte von Rian Johnson und lieferte wohl auch ein Drehbuch ab, doch nach der Veröffentlichung von Episode VIII geschahen mehrere Dinge, die Episode IX zu dem formen sollten, was sie nun ist. Das erste geschah allerdings schon vorher: Trevorrow wurde geschasst. Warum? Zunächst wurde die allgemeine Ausrede von „kreativen Differenzen“ gewählt, die im eigentlich nur heißt, dass irgendwelche Studiobosse andere Ideen hatten und der Regisseur nicht mitspielen wollte. Dann wurde Kathleen Kennedy in einem Interview etwas deutlicher:
Colin war enorm im Nachteil, weil er nicht an ‚Star Wars: Das Erwachen der Macht‘ und zum Teil auch nicht an den früheren Gesprächen teilgenommen hat und wir aber schon ein allgemeines Gespür dafür hatten, in welche Richtung die Story gehen sollte.
(…)
Wir hatten einen Zeitplan, wie so oft bei Filmen, und mussten eine schwere Entscheidung treffen, ob oder ob wir es nicht rechtzeitig schaffen werden. Und wie ich bereits sagte, Colin war im Nachteil, weil er nicht in allem involviert war, seitdem wir mit Episode VII anfingen.
Kathleen Kennedy in einem Interview mit „Gizmodo“, zitiert nach vip.de
Trevorrow wurde September 2017 aus dem Projekt entlassen, also knapp drei Monate vor dem Kinostart von Johnsons Episode VIII. J.J. Abrams wurde verpflichtet, nun auch Episode IX zu produzieren. Und angesichts dessen, was er ablieferte, klingt Kennedys Begründung etwas seltsam. Denn als nächstes geschah etwas, das ganz offensichtlich großen Einfluss auf die Handlung von Episode IX hatte. Es war so massiv, dass es sogar eine Bezeichnung bekam:
Star Wars: The Fandom Menace
Rian Johnson wurde viel gelobt für seine mutigen Entscheidungen. Für manches an seiner Ausführung wurde er kritisiert, aber kein Film ist perfekt. Und dann zeigte das toxische Star-Wars-Fandom sein hässliches Gesicht.
Um gleich mal eins klarzustellen: Man ist nicht verpflichtet, einen Film zu mögen. Auch nicht, wenn „Star Wars“ draufsteht. Man darf diesen Film – oder einzelne Ideen daraus – schlecht oder schlecht umgesetzt finden. Alles kein Problem. Das Problem beginnt dort, wo aus Kritik Mobbing wird. Dort, wo aus „nicht mögen“ oder „hat mir nicht gefallen“ blanker Hass wird. Dort, wo man anderen verbietet, einen Film zu mögen. Wo man diesen Leuten sagt, sie seien keine „wahren Star-Wars-Fans“, wenn sie diesen Film mögen. Genau das geschah nun aber. Mit einem geradezu radikal-religiösem Eifer wurde Hass über Beteiligten an Episode VIII ausgeschüttet. Kelly Marie Tran, die Darstellerin der Rose Tyco, wurde persönlich und – da sie vietnamesischer Abstammung* ist – rassistisch beleidigt, so dass sie sich schließlich ganz aus den sozialen Medien zurückzog. Rian Johnson wurde zum Hass-Objekt, da er Star Wars „zerstört“ habe. Extrembeleidigte stellten sogar eine offizielle Petition ins Internet, die Disney und Lucasfilm dazu bringen sollte, Episode VIII aus dem offiziellen Canon zu streichen. Patrick H. Willems, ein Filmanalyst und YouTuber, brachte die absolute Sinnlosigkeit dieser Aktionen gekonnt auf den Punkt:
It’s just a series of fun kids movies about space wizards.
Was auch immer bei Disney vorging, ich weiß es nicht. Immerhin wurde der sinnfreien Petition nicht stattgegeben. Stattdessen arbeitete J.J. Abrams nun an Episode IX und es wurde das große Versprechen gegeben, dass diese nicht nur einen Schlusspunkt der neuen Trilogie, sondern ein großes Finale der ganzen Skywalker-Saga sein würde. Dann wurde in Trailern erstmals angedeutet, dass der Imperator – oder sein Erbe – irgendeine Rolle spielen würde. Ich selbst war ehrlich begeistert. Da ja immer wieder betont wurde, man wisse um die Bedeutung einer Episode IX, ging ich davon aus, dass das Handling passen würde. Und natürlich wäre es logisch, den Imperator in die Geschichte zu involvieren, wenn man schon ein großes Finale für die ganze Saga plante.
Der von mir bereits erwähnte Patrick H. Willems zeigte sich geradezu als Prophet, als er versuchte vorherzusagen, was die Übernahme der Führung durch Abrams bedeuten könnte. Er analysierte dazu andere Werke von Abrams auf wiederkehrende Motive. Und er war erstaunlich treffsicher.
Wenn man sich Abrams‘ Arbeiten ansieht, wird deutlich, dass er ein spezielles Interesse für Geschichten hat, in denen Figuren Probleme mit ihren Eltern haben, ganz besonders mit den Vätern.
Ben [Covington aus Abrams‘ Fernsehserie „Felicity“] hasst seinen prügelnden, alkoholkranken Vater, der nie für ihn da ist, bevor er sich mit ihm in der letzten Staffel versöhnt.
Und das andere Thema, das bei Abrams immer wieder auftaucht, ist die eigene Familie zu suchen und auszuwählen. Die letzte Szene in „Felicity“ zeigt sie [Felicity], wie sie mit der Familie, die sie sich in den letzten vier Jahren zusammengesucht hat, feiert.
Was bedeutet das für Episode IX? Weiß ich nicht. Rey keht nach Jakku zurück, aber nun beherrscht sie was von dem Jedi-Zeugs, außerdem hat sie ein paar neue Freunde im Widerstand. Kylo Ren versöhnt sich mit seinem Vater, was er nicht wirklich kann, weil der tot ist.
Als ich das Video [über „Felicity“ und Episode IX] machte, habe ich klar gesagt, dass Abrams es in anderen Geschichten immer vermeidet, einen echten Schluss zu schreiben und damit ein Bekenntnis abzugeben. Am Ende von „Felicity“ hat sie sich kaum verändert außer dass sie ein paar neue Freunde gefunden hat. Daher habe ich mir Gedanken gemacht über Star Wars und ob [Abrams] eine Geschichte schreiben kann über Veränderungen, die etwas bedeuten und einen Eindruck bei den Figuren hinterlassen.
Die Zeit ist gekommen, dass er die Karten auf den Tisch legt und endlich etwas bedeutungsvolles sagt. Nicht einfach nur „Freunde sind toll“ und „Geheimnisse machen Spaß“, sondern dass [er] ein Ende schreibt, das eine wirkliche Idee rüberbringt.
Deswegen war „Der Aufstieg Skywalkers“ ein echter „Der Kaiser ist nackt**“-Moment für mich.
Am heutigen Star-Wars-Tag ist es nun also soweit: Episode IX kommt heraus für den Hausgebrauch, also auf DVD, auf Blu-Ray und auf Disney+. Und damit werde ich nun meine eigenen Eindrücke wiedergeben. Ich habe mich dazu entschlossen, das in mehreren Abschnitten zu tun. Erst gibt es eine kurze Abhandlung über die Handlung, dann möchte ich mir explizit ansehen, was mir gefallen hat, war ich mittelmäßig fand und was mir gar nicht gefallen hat, bevor ich das ganze abschließe. Und natürlich: ACHTUNG, SPOILER! Also dann, es war einmal vor langer Zeit, in einer Galaxis weit, weit von hier entfernt…
STAR WARS Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers – Die Handlung
Die Toten sprechen! Also, der Imperator. Er hat eine Radioübertragung an die ganze Galaxis gesendet. Kylo Ren will das Phantom des Imperators zur Strecke bringen, um selbst über die Galaxis zu herrschen. Dazu bricht er nach Mustafar auf, wo einst Vaders Zitadelle stand. Dort holt er sich einen der zwei Sith-Wegfinder, ein Navigationsgerät, das ihm den Weg zur versteckten Sith-Welt Exegol zeigt, irgendwo in den Unbekannten Regionen. Dort angekommen stellt Ren fest, dass der Imperator nicht ganz so tot ist, wie er gedacht hat. Sein vor sich hin verrottender Körper ist allerdings an ein Gestellt gefesselt, mit dem er sich einigermaßen bewegen kann. Der Imperator lässt Kylo Ren – und den verdutzten Zuschauer – wissen, dass er, Sheev Palpatine, hinter Snoke steckt. Er hat ihn erschaffen. Er war jede Stimme in Kylos Kopf, die er in den letzten Jahren gehört hat. Jetzt bietet er Ren eine Flotte aus unzähligen Sternzerstörern an, die er die „Letzte Ordnung“ nennt. Ren muss dazu lediglich Rey töten. Die ist gerade dabei, unter den wachsamen Augen von Leia ihr Jedi-Training fortzuführen, während Poe, Finn und Chewbacca ein Treffen mit einem Kontaktmann haben: In der Ersten Ordnung gib es einen Maulwurf, der den Widerstand mit Informationen versieht. So weiß nun auch der Widerstand über die Rückkehr von Palpatine Bescheid. Nun geht es darum, den zweiten Sith-Wegfinder aufzuspüren, um die Flotte des Imperators aufzuhalten, bevor sie zum Einsatz kommt…
Die drei Kategorien
Ich kann es gleich vorweg sagen, im Gegensatz zu Episode VIII hat mich das hier nicht gerade vom Hocker gehauen. Irgendwie ist der Film ein großes Durcheinander, da es zwischendrin immer wieder Dinge gibt, wo ich begeistert sagte: „Na also, es geht doch!“ Leider kommen dann immer wieder Dinge, die all das Konterkarieren. Ich habe deswegen beschlossen, hier diese Dinge, eingeteilt in drei Kategorien aufzulisten und zu erklären, warum sie für mich in der jeweiligen Kategorie gelandet sind. Los geht’s!
Was mir gefallen hat
Ja, es gab tatsächlich etwas, das mir explizit gefallen hat. Und genau deswegen ist der Film für mich so ein Durcheinander. Also:
„Die Toten sprechen.“
Tatsächlich hat der Anfang des Films mir gleich große Hoffnung gegeben. Immerhin wussten wir schon, dass Palpatine irgendwie mit der Geschichte zu tun haben wird und Abrams ist den Weg gegangen, kein großes Geheimnis daraus zu machen, das die Figuren erst im Verlauf des Films aufdecken. Damit geht er auch den klassischen Weg des „in medias res“, für den Star Wars nun mal bekannt ist. Ein sehr gelungener Einstieg.
Jedi-Heilkräfte / Erweiterung der Machtfähigkeiten
Dazu muss ich eins sagen: Ich wusste bereits, dass es Jedi-Heilkräfte gibt. Diese wurden 1987 im „Star Wars Roleplaying Game“ beschrieben und funktionieren genauso wie im Film: Ein Jedi kann Energie von sich auf jemand anderen Übertragen und damit heilen. Damit ist diese Fähigkeit auch limitiert, denn wie wir im Film sehen, kann ein solcher Transfer den Tod desjenigen bedeuten, der die Energie überträgt. Dass Rey und Ben diese Fähigkeit haben, wurde von vielen kritisiert. Interessanterweise wird dem alten Canon sonst immer nachgetrauert. Und ich möchte darauf hinweisen: nach dem allerersten Film (der heute Episode IV ist) gab es nur zwei Jedi-Fähigkeiten, nämlich die Gedankenmanipulation und dass man mit dem Lichtschwert kämpfen kann, ohne sehen zu können. Selbst das telekinetische Bewegen von Gegenständen wurde erst in Episode V eingeführt. Also kann man durchaus auch immer noch neue Machtfähigkeiten entdecken.
Rey überzeugt C3PO, sein Gedächtnis löschen zu lassen
Die Szene, in der Rey C3PO überzeugt, dass er sich der gefährlichen Behandlung von Babu Frikk unterziehen soll, ist großartig geschrieben. Rey zeigt hier, dass sie ein unglaubliches Einfühlungsvermögen hat, indem sie auf den Droiden eingeht und ihn zum Nachdenken bringt, anstatt ihm einfach zu befehlen, er solle das jetzt mit sich machen lassen. Wie ich sagte, ist das eine der Szenen, wo gutes Storywriting durchblitzt.
Der Verrat von General Hux
Hux ist also der Maulwurf in der Ersten Ordnung und auch diese Idee hat mir sehr gut gefallen. In Episode VIII und auch in diesem Film sehen wir bei mehreren Gelegenheiten, wie Kylo mit Hux umspringt. Sehr gefallen hat mir auch, dass er nicht plötzlich ein „Guter“ ist, sondern seine Motivation so egozentrisch ist, wie man es erwartet. Er will einfach nicht, dass Kylo Ren gewinnt. Wenn er den Film überlebt hätte, hätte er vielleicht sogar seine eigene Legende vom „Widerstandskämpfer im Herzen der Ersten Ordnung“ stricken können.
Leias Sterbeszene und Chewies Reaktion
Auch sehr gut gehandhabt wurde die Szene von Leias Tod und wie Chewbacca darauf reagiert. Das Wehklagen des Wookies ist einfach herzzerreißend.
Han Solos Rückkehr
Genau auf den Punkt finde ich die Szene, in der Han Solo seinem Sohn erscheint und mit ihm redet. Manche haben darüber spekuliert (bzw. sich darüber verächtlich gemacht), ob Han nun auch ein Machtgeist ist. Diese Leute muss ich fragen: Habt Ihr überhaupt zugehört? Es wird sogar sehr deutlich gesagt, alles das findet in Bens Kopf statt und zeigt, dass dieser nicht so weit auf der dunklen Seite ist, wie er selbst gedacht hat. Die Szene zeigt, dass man „Fan-Service“ auch gut schreiben kann.
Der letzte Kampf und die Lichtschwertübergabe von Rey an Ben
Die letzte Konfrontation zwischen Rey und Ben auf der einen und dem Imperator auf der anderen Seite zieht sich an manchen Stellen etwas in die Länge, hat aber wiederum ihre gute Momente. Die Lichtschwertübergabe durch „Machtteleportation“ von Rey an Ben fand ich raffiniert und die Möglichkeiten, die vorher bereits etabliert wurden, konsequent ausgenutzt.
Was ich für verschwendetes Potential hielt
Zwischen der dunklen und der hellen Seite der Kritik gibt es auch eine Mitte. Es gab nämlich ein paar Dinge, die ich eigentlich nicht schlecht fand, die ich aber für nicht gut genug eingesetzt hielt. Also nach dem Motto: „Da hätte man mehr draus machen können…“
Mustafar
Der Planet, auf dem Kylo Ren den ersten Sith-Wegfinder entdeckt, ist – und das wurde auch offiziell bestätigt – Mustafar. Aber das erfährt man nicht genau im Film, da sich die Oberfläche von Mustafar verändert hat (da gibt es tatsächlich auch eine Geschichte dazu). Dabei könnte ich mir vorstellen, dass der Planet gerade für Kylo ein besonderer Ort sein muss. Das ist der Planet, auf dem Vaders Zitadelle stand! Stattdessen hetzt Abrams durch die Ereignisse, Kylo bringt ein paar Leute um, bringt den Wegfinder an sich und wusch! Ist er unterwegs nach Exegol.
Die desertierten Sturmtruppler
Auf Endor tauchen auf einmal desertierte Sturmtruppler auf. Die Idee an sich fand ich ja gar nicht schlecht, aber erstens wird sich sehr auf eine Figur (Jannah) konzentriert, und zweitens sind sie auch bei der letzten Schlacht einfach nur Beiwerk. In einem Script von Colin Trevorrow, das mittlerweile veröffentlicht wurde, hat dieser einen Aufstand der Sturmtruppen gegen die Erste Ordnung beschrieben, hier hätte man das Potential der Deserteure viel besser verwenden können.
Die Stimmen der Jedi
Es ist ja ganz nett, dass man irgendwie alle Jedi aus allen Episoden nochmal zusammenbringen wollte, aber warum nur als Stimmen? Wenigstens ein Cameo hätte ihnen doch vergönnt sein dürfen.
Palpatines Ende
Dieser Punkt hätte es fast auf die positive Seite geschafft, diese Szene leidet aber leider an etwas, das man in Episode VII bei Abrams schon gesehen hat: Es wird etwas gezeigt, dem etwas mehr Kontext gut getan hätte, aber der fehlt einfach. Bei Episode VII war es zum Beispiel die Neue Republik. Abrams hat sich das Genörgel der Fans um endlose politische Debatten in Episode I*** zu sehr zu Herzen genommen und zeigt uns nun gar nichts aus der politischen Situation. Bei Palpatines Ende habe ich oft die Kritik gehört, dass es total unlogisch ist, warum er von Rey getötet werden kann, obwohl er vorher doch gesagt hat, dass sein Geist dann auf Rey überspringt. Nein, es gibt sogar eine Erklärung, aber offenbar wird die gern übersehen. Palpatine regeneriert sich selbst durch die Energie, die er Ben und Rey entzieht. Das macht die ganze Sache mit „mein Geist springt in Deinen Körper über“ unnötig und das ist Palpatine wahrscheinlich lieber, als in einem fremden Körper leben zu müssen. Allerdings macht ihn das auch verwundbar. Und so kann Rey ihn vernichten. Nehmen wir diese Szene für diese Kritik auch stellvertretend für manche Szene, der etwas mehr Kontext gut getan hätte.
Was mir nicht gefallen hat
Und damit willkommen auf der dunklen Seite der Kritik. Leider hatte ich tatsächlich einiges an dem Film, das mir nicht zusagte.
Palpatine ist zurück
Ja, ich war gespannt, was passieren würde, als ich mitbekam, dass Palpatine irgendeine Rolle spielen würde. Gleichzeitig hoffte ich aber, dass man nicht dem „Dark Empire“-Erzählungsstrang aus dem alten „Expanded Universe“ folgen würde, in welchem Palpatine als Klon zurückkehrt. Und zack! Genau das ist passiert. Wenn es irgendeine Intrige gewesen wäre, die über den Tod des Imperators hinaus wirksam ist, oder ein fanatischer Anhänger des Imperators oder auch wenn Palpatine als Sith-Spuk die Trümmer des Todessterns heimsucht, alles das hätte mir besser gefallen als diese Lösung. Noch dazu, da weder in Episode VII noch in Episode VIII auch nur irgendeine Andeutung gemacht wurde, dass er zurückkehren könnte. Sein Auftreten wirkt und seine Erklärung, er stecke hinter Snoke ist irgendwie halbgar und unausgegoren.
Die völlige Arroganz gegenüber Rose Tyco
Da gibt es nichts zu beschönigen: Die Hater haben gewonnen. Sie haben ihren Hass über der Figur Rose Tyco und der Schauspielerin Kelly Marie Tran ausgekübelt und wurden dafür belohnt. Abrams hat Rose aus einem Großteil des Films rausgeschrieben und sich dabei nicht einmal die Mühe gemacht, einen plausiblen Grund für ihr Fernbleiben auszudenken. Stattdessen wurden gleich mehrer neue Charaktere einführt, die man sich hätte sparen können. Rose hätte statt dieses Ich-bin-in-zwei-Szenen-Wurmwesens am Anfang an Bord des Falken sein können (ernsthaft: Wie kann dieses Lebewesen Mechaniker sein?), sie hätte Dominik Monaghans Dialog übernehmen können… die Möglichkeiten wären da gewesen. Abrams hat sich dagegen entschieden.
Chewbaccas Tod und seine Auferstehung
Okay, gleich vorneweg, ich will mit diesem Abschnitt nicht sagen, dass Chewie hätte unbedingt sterben müssen in diesem Film. Es geht mir lediglich darum, wie Abrams davor kneift, dass Taten Konsequenzen haben. Entweder, ich entschließe mich dazu, diesem Film eine tragische Note zu verleihen, indem ich eine beliebte Figur sterben lasse, dann muss ich aber auch die Konsequenzen tragen und es durchziehen. Oder wenn ich mich schon rauswinden will, dann lasse ich das Publikum nicht eine Szene später bereits wissen, dass Chewie noch lebt. Wenn wir es zusammen mit Rey erfahren, ist das viel gehaltvoller. Aber ja, hier sieht man sehr deutlich das, was Patrick Willems gesagt, Abrams weicht echten Konsequenzen, die echte Veränderungen bei den Figuren verusachen, gern aus.
Die Ritter von Ren
Die Ritter von Ren haben eine Bedeutung. Schätze ich mal. Sind irgendwie wichtig. Schade nur, dass wir nie erfahren, warum. Und das ist das Problem, das ich mit ihnen habe, sie tauchen in ein paar Szenen auf und werden durch das In-Szene-Setzen bedrohlich dargestellt, es wird aber wieder einmal kein Kontext geliefert. Unter den finsteren Helmen könnten auch Graham Chapman, Terry Jones, John Cleese, Eric Idle und Terry Gilliam**** stecken, die im Schatten Kokosnussschalen hervorziehen und sich klappernd durch die Szenerie bewegen, als würden sie auf Pferden sitzen, während sie darüber diskutieren, wie schnell wohl eine unbeladene Schwalbe fliegt. Die Ritter von Ren wurden in Episode VII aufgebaut, hier machen sie ihren Abgang – und dazwischen ist nichts.
Poes Vergangenheit als Schmuggler
Nichts zeigt deutlicher, dass Abrams verdammt viel Handlungsspielraum gekriegt hat, als die Entscheidung, aus Poe, der in Episode VII wie ein Han-Solo-Abbild wirkte, nun einen vollen Han-Solo-Ersatz zu stricken. Denn diese kriminelle Vergangenheit widerspricht dem, was bis zu dem Zeitpunkt über Poes Vergangenheit im neuen Expanded Universe erzählt wurde. Es ist nicht sonderlich originell und war bisher vermieden worden, ich vermute mal, um genau solchen Vorwürfen, er sei ja eh nur „Han Solo in jung“ entgegen zu wirken. Tja, das hat sich damit auch erledigt. Eigentlich gibt es eine so genannte Storygroup bei Lucasfilm, deren Aufgabe es ist, darüber zu wachen, dass solche Widersprüche nicht passieren. In dem Fall begnügte man sich mit der Aufgabe, den Widerspruch irgendwie in Poes Lebenslauf reinzuschustern.
Rey ist Palpatines Enkelin
Auch hier eine Klarstellung, es geht mir nicht um die Diskussion, ob eine Frau sich mit „Pruneface“ Palpatine einlassen würde. Im alten Expanded Universe wurde die Aussage getroffen, dass der Imperator Konkubinen hatte, eine davon könnte also durchaus – vielleicht auch zwangsweise – seinen Nachwuchs tragen. Es geht mir darum, dass Abrams hier Johnsons Beitrag einfach wegwischt und eine der Aussagen von Episode VIII relativiert. Dort ging es nämlich darum, dass es egal ist, aus welcher Familie man stammt, jeder kann Großes vollbringen. Auch wenn man eben nicht von Anakin Skywalker abstammt. Es war eine starke Aussage, dass Reys Eltern „niemand“ sind, denn damit wurde klar, dass man sich nicht über die Abstammung zu definieren braucht.
Hier hat Rian Johnson auch ordentlich Feuer gekriegt, interessanterweise ausgerechnet auch von Amerikanern. Eine solche „Erbliniengläubigkeit“, wie ich es mal nennen möchte, hätte ich eigentlich eher in einer Kultur vermutet, die, so wie wir hier in Europa, ständig mit Nachrichten und Nichtigkeiten aus so genannten „Adelshäusern“ bombardiert wird. Damit wird einem ja schon von Kindesbeinen eingeimpft, dass die Adeligen irgendwas besonderes sein müssen, für das sich das „gemeine Volk“ zu interessieren habe. In den USA ist es ja eher die Kultur des „jeder kann alles werden“. Wie dem auch sei, Abrams hat den Ruf der geplagten Nerds gehört und Rey eine echte Blutlinie verpasst. Von diesem Moment an, da das im Film ausgesprochen wurde, habe ich gehofft, dass es nicht stimmt. „Der Imperator lügt“, habe ich mir gesagt, „natürlich lügt er, er ist der Imperator, der Manipulator, der Strippenzieher.“ Leider war das nicht der Fall.
Die unschlüssige Astronomie von Endor
Vielleicht bin das auch nur ich, aber kann es sein, dass die Gestalt des Systems, in welchem Endor liegt, völlig durcheinander geraten ist? In Episode VI wird gesagt, Endor sei ein Mond, es wird sogar ein Planet namens Sanktuarium ins Spiel gebracht, den Endor umkreist – und jetzt hat Endor selbst einen Mond? Zumindest, wenn man Episode IX glaubt, denn unsere Helden reisen nach Kef Bir, einem Endor-Mond.
Rey und der Skimmer
Ich bin ja bereit, viel mitzumachen, letztlich handelt es sich ja nur um „Kinderfilme über Weltraumzauberer“, aber so ein bisschen Logik wäre schon nicht auch schlecht… Kaum sind unsere Helden auf dem Sanktuarium-Mond-Mond Kef Bir angekommen, macht Rey sich unbeliebt, indem sie den rebellischen Ex-Sturmtrupplern einen Skimmer stiehlt, um damit zu den Trümmern des Todessterns zu fahren, die im Wasser liegen. Bei dem Skimmer handelt es sich um eine Art mechanischen Katamaran, der über eine Zahnradmechanik gesteuert wird. Kann mir jemand erklären, wie Rey weiß, wie man mit sowas umgeht? Okay, Raumschiffe steuern, das hat sie drauf, weil sie es schon gemacht hat, aber sowas? Ich kann Autofahren. Das habe ich mal gelernt. Und ich war mal auf einem Segelboot unterwegs und wäre trotzdem verloren, müsste ich so ein Ding allein steuern.
Jeder Sternzerstörer ist ein eigener Todesstern
Da haben sich die Leute über das Holdo-Manöver aus Episode VII aufgeregt, und jetzt… Jeder der hunderttausend (oder mehr) Sternzerstörer, die der Imperator heimlich hat bauen lassen (noch so’n Ding), hat Todessterntechnologie an Bord und kann Planeten zerstören. Also, wenn das Holdo-Manöver dazu führt, dass sich fortan Piloten des Widerstands mit Freude als Kamikaze-Piloten betätigen und große Schiffe des Widerstands in Schiffe der Ersten Ordnung rammen, was hindert eigentlich irgendjemand daran, neue Sternzerstörer mit großer Wumme zu bauen? Dieser Handlungspunkt schreit „ich habe keine neuen Ideen“ so deutlich wie nochmal was.
Die Sith-Loyalisten
Ja, offenbar sind die Typen in den Roben, die auf Exegol herumhängen, Sith-Loyalisten. Fast schon Abrams-typisch erfahren wir keinen Kontext. Wer sind sie? Wo kamen sie her? Wo gehen sie hin? Was machen sie beruflich? Haben sie Hobbies? Gibt es weibliche Sith-Loyalisten, die Single sind? Wichtige Fragen, die nicht geklärt werden, macht aber nix, sind am Ende vom Film eh tot. Das mag zynisch klingen. Ist auch so gemeint.
Kylo Rens Erlösung
Kylo Ren macht also die gleiche Wandlung durch wie einst Vader. Nun habe ich geschrieben, dass mir die Szene, in der Ben sich mit der Vision seines Vaters unterhält, für sehr gut halte. Das halte ich auch weiterhin, die Szene ist verdammt gut geschrieben und erfüllt ihren Zweck. Das Problem ist der Handlungsbogen, den sie vorantreibt. Es wäre mal etwas neues gewesen, wenn wir gesehen hätten, wie Kylo Ren seinen eigenen Untergang betreibt und eben nicht erlöst wird.
Der Kuss
Herzlich willkommen in unserer Kategorie mit dem Titel „Wo zum Teufel kommt denn jetzt das her?“ Leute haben sich über den Kuss von Rose beschwert, den sie Finn am Ende von Episode VII gab, aber die beiden haben zumindest einige Zeit verbracht und dabei extreme Dinge erlebt. Sie hatten Zeit, eine Verbindung aufzunehmen. Auch wenn diese vielleicht nur einseitig von Rose kommt. Aber zwischen Ben und Rey? Da gab es nichts. Alle Interaktionen zwischen den beiden liefen eigentlich nur darauf raus, dass Kylo Rey „haben“ wollte, um die Galaxis zu beherrschen.
„Ich bin Rey Skywalker.“
Und der zweite Eintrag zum Thema „Wo zum Teufel kommt denn jetzt das her?“ Ja, wie Patrick Willems festgestellt hat, spielt es voll in Abrams Vorlieben in Bezug auf „ich wähle meine eigene Familie“ rein, aber ansonsten? Es passt einfach nicht und hat kein Gewicht für die Geschichte. Das ist ungefähr so, als würde Rotkäppchen am Ende von dem Märchen den bösen Wolf heiraten, da würde man auch sagen „wo kommt denn jetzt das her?“
All die unbeantworteten Fragen
Von einem Film, der nicht nur ein Finale für die Sequel-Trilogie, sondern auch für die gesamte Skywalker-Saga ist, hätte ich erwartet, dass ein paar mehr Fragen beantwortet werden. Die Liste ließe sich bestimmt fortsetzen, hier nur ein paar Beispiele:
Wo ist nun Lukes Lichtschwert hergekommen, das er in Bespin (Episode V) verloren hat?
Wie genau war das nun mit Snoke und dem Imperator?
Was ist zwischen Rose und Finn? Das hätte zumindest eine kurze Erklärung verdient, aber Abrams hat Rose ja lieber ignoriert.
Was wollte Finn Rey sagen, als sie im Treibsand versanken? Da wird ein Storyelement aufgebaut und kurz darauf wieder fallengelassen, und man hört nie wieder davon.
Was ist der „Aufstieg Skywalkers“? Und falls das mit Reys „Ich bin Rey Skywalker“ zusammenhängt: Inwiefern ist das ein Aufstieg? Wohin?
Conclusio
Wer zählen kann, der wird feststellen, dass ich wesentlich mehr negative als positive / neutrale Punkte aufgezählt habe. Finde ich den Film also schlecht? Nein, nicht unbedingt. Das meine ich mit dem Durcheinander. Es gibt tatsächlich Filme, die habe ich einmal gesehen und dann befunden, dass ich sie mir nie wieder anschauen muss. Hier geht mir das nicht so. Abrams schafft es schon, den „Geist“ von Star Wars einzufangen, so ist es nicht. Aber dann hört es auf. Ein Großteil ist dem von Patrick Willems beklagten Fehlen eines großen Themas zu verdanken. Wir haben nur diese vage Andeutung von „wenn Du mit Deiner Familie nicht klarkommst, suche Dir eine neue“, leider ist aber auch das Thema nicht konsistent.
Das erwartete epische Finale der Skywalker-Saga ist leider nur ein „Film zum halt mal anschauen“, mehr nicht. Aber es ist kein Grund, Abrams mit Hass zu überschütten oder Disney per Petition zu zwingen, Episode IX neu zu verfilmen. Ich bin stattdessen gespannt auf das, was noch kommt. Ich bereue es nicht, diesen Film gesehen zu haben und habe mir tatsächlich auch die Blu Ray gekauft. Allerdings habe ich diesen Film – im Gegensatz zu den anderen und vor allem im Gegensatz zu „Die letzten Jedi“ – im Kino nur einmal gesehen.
Appendix: Was ich anders machen würde
Ich werde ab und zu mal gefragt, was ich anders gemacht hätte, wenn mit ein Film oder Elemente daraus nicht gefallen. Ich dachte mir, ich hänge hier mal ein paar Gedanken zu Episode IX an, möchte allerdings betonen, dass es wirklich nur Gedanken und Ideen sind. Ich möchte meine Energie nicht darauf verschwenden, mir den Plot einer Geschichte auszudenken, mit dem ich dann nichts anfangen kann. Ich möchte die Energie lieber für eigene Projekte verwenden.
Also:
Wenn diese Episode ein großes Finale sein soll, hätte ich mehr Orte auch aus der Prequel-Trilogie mit eingebracht. Warum waren unsere Helden eigentlich nicht auf Naboo? Immerhin ist das der Geburtsort von Palpatine.
Ich hätte den Imperator nicht zurückkehren lassen, allenfalls – wie schon beschrieben – als Sith-Spuk, der die Trümmer des Todessterns heimsucht. Vielleicht hätte man einen Plot schreiben können, in dem Kultisten versuchen, den Imperator wieder auferstehen zu lassen und man sie daran hindern muss.
Wenn Palpatine schon unbedingt zurückkehren muss, hätte ich Rey nicht zu seiner Enkelin gemacht. Alles das hätte eine Lüge sein können, die Palpatine erzählt, um Reys Schwächen auszunutzen.
Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, dass Palpatine selber betrogen worden wäre, dass die Konkubine, die er für seine Nachkommenschaft „auserwählt“ hat, nicht das Kind des Imperators tragen wollte. In dem Fall hätte Rey Palpatine vernichten können, weil er nicht in sie übergehen kann, hätte das aber natürlich zu spät festgestellt.
Ja, hätte, hätte, Fahrradkette. Nun ist es anders gekommen.
„STAR WARS Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers“ ist ab heute, anlässlich des STAR-WARS-Tags zu erhalten. Falls jemand den Film kaufen möchte, geht das zum Beispiel über folgende Werbung:
*= Wohlgemerkt: Kelly Marie Tran ist vietnamesischer Abstammung, sie ist in den USA geboren.
**= Der Witz wirkt im Original besser, da Kaiser auf Englisch „Emperor“ heißt.
***= Und ja, es war Genörgel. Weiß jemand, wie lang die „endlosen Debatten“ in Episode I sind? Ich kann es Euch sagen, es sind nicht einmal fünf Minuten! Man hält also nicht einmal fünf Minuten aus, weil Politik ist „laaaaangweilig“. Kein Wunder, dass Trump in den USA Präsident werden konnte!
****= Für diejenigen, die das nicht verstehen (hallo, Ihr zwei!): Das sind die Mitglieder der britischen Comedytruppe „Monty Python“.
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