Der Phantastische Adventskalender: 21. Per Anhalter durch die Galaxis

Wenn heute die Welt untergehen sollte, liegt das vielleicht daran, dass eine vogonische Bauflotte aufkreuzt, die die Erde sprengen möchte, damit Platz für eine Hyperraum-Umgehungsstraße ist. Aber wahrscheinlich eher nicht. Wie dem auch sei, das Thema von Tür Nummer 21 vom Phantastischen Adventskalender ist „Per Anhalter durch die Galaxis“:

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Direkter Link zum Video: http://youtu.be/ar3WSq805l8

Der Phantastische Adventskalender: 19. Babylon 5

Heute geht es beim Phantastischen Adventskalender wieder in den Bereich der Science Fiction, mit der Serie „Babylon 5“:

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Der Phantastische Adventskalender: 16. James Bond

Heute geht es im Phantastischen Adventskalender um den Agenten im Geheimdienst ihrer Majestät: Bond, James Bond.

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Der Phantastische Adventskalender: 15. Flash Gordon

Heute geht es um einen der bekanntesten Science-Fiction-Helden des 20. Jahrhunderts: Flash Gordon.

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Der Phantastische Adventskalender: 13. Die Muppet-Show

Unsere heutige Episode geht ins Theater, genauer gesagt, in die Muppet-Show:

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Direkter Link zum Video: http://youtu.be/QaC6k5L0yio

DOCTOR WHO: The Cartmel Masterplan

Als Fan von „Doctor Who“ seit den 1980er Jahren war ich natürlich begeistert, als die Serie von der BBC wieder aufgenommen wurde. Und wie es vielen Fans von „Früher“ so geht, so ist es auch bei mir: „mein“ Doktor wird immer „Doktor Nummer 7“ bleiben, Silvester McCoy. Er war der letzte Hauptdarsteller der Reihe, bevor sie sang- und klanglos eingstellt wurde. Umso mehr freut es mich zu hören, dass es damals Ideen für einen großen Handlungsbogen gab, der einiges aus der Vergangenheit des namenlosen Zeitreisenden enthüllen sollte; ganz besonders freut es mich, dass man zum nahenden Jubiläum der Sendung (die Ausstrahlung der allerersten Episode „An Unearthly Child“ fand am 23. November 1963 statt) diesen Handlungsbogen wieder aufgreifen will. Erteilen wir das Wort dem „Doctor Who“-Experten Nash von „That Guy with the Glasses“ und „Radio Dead Air“:

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Direkter Link zum Video: http://blip.tv/radio-dead-air/doctor-who-classic-the-cartmel-masterplan-6368641

Interessant: Der Titel der Episode ist kein Titel aus der Doctor-Who-Reihe, denn er bezieht sich auf einen der Autoren der klassischen Serie, Andrew Cartmel, der den ursprünglichen Handlungsbogen um die Herkunft des Doktors entworfen hat. Dennoch könne „The Cartmel Masterplan“ ein Episodentitel sein.

„The Big Bang Theory“ – Ein kritischer Blick auf die Struktur der Serie

Es schien, als habe die Welt der Nerds und Science-Fiction-Fans nur auf eine Serie wie „The Big Bang Theory“ gewartet. Endlich mal eine Serie, in der sie die Hauptrolle spielen! Vielleicht ändern so manche ihre Sichtweise auf diese Menschen. Bei tumblr hat sich ein Nerd (so bezeichnet er sich selbst, allerdings nur, weil ihm gerade keine bessere Bezeichnung einfällt, wie er im Artikel vermerkt*) im Blog „Shouting into the Void“ ein paar tiefgehende Gedanken gemacht und kommt zu einem völlig anderen Schluss:

The humour in The Big Bang theory relies on the audience siding with and relating to Penny, the character coded as “normal” in comparison to the main four guys. It also relies on the audience having a sense of superiority over Leonard, Raj, Sheldon and Howard. We’re supposed to feel like we’re cooler than them and that we’re better than them. This then prompts us to laugh at the things which make them nerdy, which stop them being cool, which make them lesser. This is done, in my opinion, to stop them from seeming intimidating. It’s essentially Chuck Lorre saying “Don’t worry, these guys may have fancy degrees, they may be more successful and more intelligent than you but they like sci-fi and read comics. They’re socially awkward and can’t speak to girls. You’re much cooler than they are so you’re still better than them.”

Seine Einwände sind nicht einfach auf die Seite zu legen. Tatsächlich hat die Serie seit ihrem Start eine gewisse Gehässigkeit entwickelt, was die Hauptcharaktere betrifft. Es geht sogar so weit, dass sich das Publikum – hier: das Live-Publikum, das bei der Aufzeichnung anwesend ist – an diese Gehässigkeit angepasst hat und selbst dort über die Figuren lacht, wo die Autoren eigentlich keinen Witz beabsichtigt hatten:

At one point Howard mentions playing Dungeons and Dragons. There is no joke attached to this, it’s not the punchline to any set up, however it is treated as one. Howard says the words “Dungeons and Dragons” and the audience laughs. They’re not laughing at a joke, they’re laughing at the fact that Howard plays D&D. And this kind of thing happens all the time throughout the show.

Es ist manchmal wie früher, schreibt er, als ob der Produzent der Sendung kommt, um ihm die Brille zu zerbrechen oder das Essensgeld zu stehlen, so wie es die bösen Jungs an seiner Schule getan haben. Ein Satz in seinem Artikel hat mich persönlich aufhorchen lassen, als er nochmal davon schreibt, dass das Publikum nicht mit den „Nerds“ sympathisieren soll, sondern mit Penny:

You only need to pay attention to the audience laughter to realise that TBBT relies on positioning us as an outsider to the nerds, as someone like Penny who doesn’t understand their references, their science, their vocabulary even, and who doesn’t care to learn.

Die Hervorhebung im letzten Satzteil ist von mir. Denn das ist der Teil, an dem ich hängengeblieben bin. Penny möchte nicht lernen – das ist in der Tat das ultimative Merkmal eines „Bully“, wie man im Englischen sagt, ein Wort, das mit „Tyrann“ oder „Rabauke“ übersetzt werden kann. Gemeint sind damit diejenigen in der Schule, die andere schikanieren. Oft werden Schüler schikaniert, weil sie entweder in der Schule im Allgemeinen oder in bestimmten „uncoolen“ Fächern erfolgreich sind. Es wird immer behauptet, dass Wettbewerb zu Höchstleistungen anstachelt. Das ist eindimensionaler Blödsinn, denn die Antwort eines „Bully“ auf die gute Leistung eines „Nerds“ wäre nach diesem Prinzip, dass der Bully sich hinsetzt, lernt und bessere Noten abliefert als der Nerd. Das es aber „uncool“ ist, was die „Nerds“ machen, geht er den umgekehrten Weg: Ich will nicht lernen um besser zu werden, also muss ich den anderen schlechter machen. Das ist ungefähr so, wie wenn einer der Konkurrenten des besten Läufers bei einem 100-Meter-Lauf selbigem beim Start ein Bein stellt oder ständig „Peng!“ ruft, um einen Fehlstart des Champions zu provozieren.

Bei „The Big Bang Theory“ wird das allerdings wesentlich subtiler gemacht, ungefähr so, wie wenn jemand nach dem 100-Meter-Lauf über den siegreichen Champion sagt: „Was – Du bist wieder nicht unter zehn Sekunden gewesen?“ oder „Ja, er kann schnell rennen – aber hat er überhaupt eine Freundin?“

Etwas ratlos hat mich auch ein Absatz gemacht, in dem der Blogger** davon schreibt, dass ihn ein Freund gefragt hat, wie es sein kann, dass man sich bei „The Big Bang Theory“ über Menschen mit Asperger-Syndrom lustig macht. Er bezog sich damit auf das Verhalten von Sheldon und meinte, dieser würde sehr deutlich Symptome von Asperger, einer Form des Autismus, zeigen. Nun hat Sheldon aber laut den Vorgaben der Produzenten kein Asperger – er soll „einfach“ nur ein „Nerd“ sein. Seine Rolle ist aber doppelt bitter – denn nicht nur das Publikum, selbst die anderen Nerds lachen über ihn.

Wenn ich so darüber nachdenke, ist eines der Grundprobleme bei der Sache der Umstand, dass das Leben dieser Nerds in einer Umgebung stattfindet, die sehr real ist. Nehmen wir zum Beispiel als Gegenpol die britische Serie „The IT Crowd“. Da könnte man natürlich auch sagen, dass auf IT-Spezialisten rumgehackt wird. Der Unterschied ist: Das Universum von „The IT Crowd“ ist definitiv nicht unseres, es wird sich über alles und jeden lustig gemacht, und das in extrem absurder Weise (man denke nur an die Episode mit der neuen Notrufnummer und dem Brand in der IT-Abteilung, bei dem sogar der Feuerlöscher – Made in Britan – in Flammen aufgeht).

Bei der „Big Bang Theory“ werden ein paar Nerds in eine sehr reale Welt gesetzt und alle um sie herum als „normal“ definiert. Und über ihre Abweichung vom „Normzustand“ soll für die Lacher sorgen. Nun ist es nicht so, dass „Nerds“ nicht über sich selbst lachen können. Das können sie sehr gut. Aber, so schreibt es der Blogger**, man lacht miteinander. Was „TBBT“ fehlt, sind die Momente, die zeigen, dass Nerds eben doch (trotz oder wegen ihrer „Veranlagung“) in der Welt zurechtkommen. Den Charakteren selbst fehlt es da an Stärke. Ich erinnere mich an eine Episode, in der in die Wohnung der Nerds eingebrochen wird und Sheldon deswegen in die Stadt mit der niedrigsten Verbrechensrate ziehen will. Doch kaum dort angekommen wird er – natürlich – ausgeraubt. Die Episode gibt sich gar keine Mühe mehr zu zeigen, wie Sheldon zurückkommt, am Anfang der nächsten Folge muss der „Serienurzustand“ wieder hergestellt sein – und er ist es einfach.

Ich gebe zu, dass ich das Konzept von „TBBT“ am Anfang sehr gut fand. Aber auch mich beschlich mit fortschreitender Handlung ein komisches Gefühl. Eine Bekannte von mir meinte schließlich, sie fand es nicht gut, dass Leonard mit Penny zusammengekommen sei, das passe nicht, sie sei ja so normal. Aha. Es fühlt sich also falsch an, wenn ein „Nerd“ eine Beziehung mit einer „Normalen“ hat? Da wurde mir ein Stück weit das Dilemma der Serie bewusst. Der Blogpost bei tumblr drückt sehr klar aus, was mich bis dahin gestört hat, ohne dass mir das so recht klar wurde.

Der ganze Post ist hier: Shouting into the Void: The Problem with „The Big Bang Theory“

 

 

* Er schreibt wörtlich: „[Nerd] is a label which I think others would use to describe me – I help run the sci-fi society at my university, I spend my days watching TV and movies, I collect merchandise and comics, read science fiction and fantasy novels and play video games. I like to be organised, I alphabetise my DVDs, books and CDs, I go to conventions and participate in cosplay. More than anything though, I’m a fan.“

 

** Tut mir leid, in dem Blog taucht kein Namen des Verfassers auf.

Digitales Quartett: #afterjauch – oder „Digitale Demenz – wtf?“ [Video]

Der Name Manfred Spitzer geistert derzeit durch die Medien, seien sie nun digital oder analog. Der Mann, der das Buch über „Digitale Demenz“ geschrieben hat, zieht derzeit durch die Talkshows der Nation und gleichzeitig zu Feld gegen „den Computer“ oder wahlweise „das Internet“. Sein Credo: Durch zu frühe und zu häufige Verwendung des Internets verblöden die Menschen. Kritiker werfen ihm vor, unsauber in seiner Argumentation zu sein und Gegenstandpunkte einfach nicht gelten zu lassen, egal wie gut argumentiert wird. Nun war der Mann zu Gast in der letzten Sendung von Günther Jauch in der ARD, die den Titel trug: „Achtung, Computer! Macht uns das Internet dumm?“ Ole Reißmann stellt bei Spiegel Online lapidar fest, dass man auf die gleiche, dumme Weise auch fragen könnte: „Achtung, Herd! Macht uns das Kochen dick?“

Daniel Fiene und Thomas Knüwer wollten indes die Sendung so nicht stehen lassen, also organisierten sie ihrerseits eine „Talkrunde“. Das ganze entstand sehr spontan und wurde mittels Google Hangout aufgezeichnet. Wenn auch noch ein paar technische Schwierigkeiten dabei waren, so ist die Sendung, die bei Twitter mit dem Hashtag „#afterjauch“ besprochen wurde, doch eine gute Aufbereitung und eine Erweiterung des Themas. Und mit Sicherheit näher an der Realität dran als der aufgeregte und missionarische Auftritt des Herrn Spitzer bei Jauch. Hier ist das Video zum Anschauen:

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Batman – The Dark Knight und andere: Parallele Dimensionen und ihre Manifestationen

Die Batman-Comic-Geschichte „Ende einer Legende“ (Original: „To Kill a Legend“) von Alan Brennert, Dick Giordano und Adrienne Roy aus dem Jahr 1981 beginnt verstörend für Bruce Wayne. Er hat einen Alptraum, in dem die Ereignisse um den Tod seiner Eltern wiederholt werden. Da er danach nicht mehr einschlafen kann, legt er das Batman-Kostüm an und begibt sich in die Nacht. Es dauert nicht lang, und er wird Zeuge eines Überfalls. Er kann die Täter überwältigen, doch einer von ihnen flieht. Er folgt ihm in eine Sackgasse, wo plötzlich Nebel aufkommt, in dem der Verbrecher verschwindet. Batman durchquert den Nebel ebenfalls – und findet sich plötzlich am anderen Ende von Gotham City wieder, genauer gesagt in der Gasse, in der seine Eltern ermordet wurden. Und gerade als ihm der Verbrecher zu entkommen droht, kommt Robin dazu und hält ihn auf. Batman ist überrascht – Robin sollte eigentlich auf dem Weg nach Europa sein.

Genau in dem Moment taucht ein Fremder auf, den Batman mit „Phantas“ (Original: „Phantom Stranger“) anredet. Er hat alles, was geschehen ist, arrangiert, um Batman eine einmalige Chance zu bieten. Es gibt, so erklärt er, viele parallele Universen, mit vielen Erden. Auf einer davon wurden 40 Jahre zuvor Bruce Waynes Eltern ermordet. Der junge Bruce schwor Rache und wurde zu Batman. 20 Jahre zuvor sah der Bruce Wayne dieser Welt, wie seine Eltern starben. Nun seien wiederum 20 Jahre vorbei, und der Zyklus wird sich auf einer dritten Erde wiederholen – Thomas und Martha Wayne werden sterben, es sei denn, Batman reist in diese parallele Welt, um es zu verhindern. Phantas hat auch eine einleuchtende Begründung: Trotz seiner ganzen Heldentaten fühlt sich Bruce immer noch mitschuldig am Tod seiner Eltern. Nun kommt er die Chance, es ungeschehen zu machen – zumindest in einer parallelen Welt.

Batman und Robin reisen in die Parallelwelt. Ihre erste Begegnung mit dem erst achtjährigen Bruce Wayne lässt Robin schmunzeln, macht ihn aber auch nachdenklich. Bruce ist ein verzogener Millionärs-Balg. Wie wird sich sein Charakter entwickeln, wenn er den Tod seiner Eltern nicht miterleben muss und nicht zum Verbrecherjäger wird? Während Batman nach Joe Chill – dem zukünftigen Mörder des Ehepaar Wayne – sucht, geht Robin in Zivil als Dick Grayson in die Bibliothek von Gotham City. Sehr zu seinem Entsetzen findet er heraus, dass es auf dieser Parallelwelt keinerlei Heldemmythologie gibt, keinen Herakles, keinen Robin Hood, nichts. Als er die Sternenkarten durchsieht, muss er feststellen, dass die rote Sonne, um die Krypton – der Heimatplanet von Superman – kreist, auch nicht existiert. Also wird es Superman auf dieser Welt nicht geben. Haben die beiden überhaupt das Recht, das Schicksal aufzuhalten und dieser Welt möglicherweise ihren einzigen Superhelden vorzuenthalten?

Als es schließlich jedoch zur Konfrontation kommt, lässt auch Robin alle Bedenken fallen. Sie greifen ein, Batman bringt den Mörder seiner Eltern zur Strecke, bevor er zuschlagen kann. Sofort taucht Phantas wieder auf und bringt sie zurück – ihre Aufgabe auf dieser Welt sei erledigt. Was aus dem jungen Bruce Wayne wird, erfahren sie nicht.

Aber der Leser erfährt es: Beeindruckt von dem Fremden im Fledermauskostüm, der ihn und seine Eltern gerettet hat, ändert sich der Charakter des Jungen. Er wird ruhiger, beschäftigt sich mit Büchern – und er trainiert, denn eines Tages wird er Batman sein, aber nicht aus Rache, sondern aus Respekt vor dem Leben.

Die Möglichkeit paralleler Dimensionen hat viele Menschen fasziniert, seit deren Existenz  – zumeist im Zusammenhang mit Science-Fiction-Geschichten – diskutiert wird. Manche gehen gar so weit, die Möglichkeit von Paralleluniversen herzunehmen, um zu beweisen, dass Gott nicht existiert. So weit möchte ich nicht gehen, mir geht es um etwas anderes, den parallelen Welten von Geschichten. Eine Geschichte kann tatsächlich in verschiedenen Parallelwelten existieren, und seit es die neuen Medien gibt, sogar noch mehr. Verschiedene Faktoren sind es, die zur Entstehung dieser Welten beitragen. Um das darzulegen, möchte ich in die Welt, oder besser gesagt, die Welten des „dunklen Ritters“ zurückkehren.

  • Batman

Batman wurde 1939 von Bob Kane und Bill Finger als Comic entwickelt. Es handelte sich um einen typischen Superhelden, der das Verbrechen bekämpft. Doch er sollte anders sein als beispielsweise Superman. Superman sah seine Berufung zum Superhelden in den besonderen Kräften, die er als Bewohner eines anderen Planeten auf der Erde hat, getreu dem Motto: „Der Gebrauch der Kräfte, die man hat, ist man denen schuldig, die sie nicht haben.“ Batman hingegen sollte ein „normaler“ Erdenbürger sein, also überlegte man sich eine Motivation für ihn. Diese wurde schließlich der Tod seiner Eltern, den er im Alter von 8 Jahren mit ansehen musste. An deren Grab schwört der junge Bruce Wayne, seine Heimatstadt Gotham City vom Verbrechen zu befreien. Er eignet sich diverse Kampftechniken und ein umfangreiches Wissen über Kriminologie an. Eine Fledermaus, die sich in sein Arbeitszimmer verirrt hat, inspiriert ihn dazu, sich die Geheimidentität „Batman“ zuzulegen und ein entsprechendes Kostüm zu tragen, das die Verbrecher in Angst und Schrecken versetzen soll. Die Motivation für seine Taten war Vergeltung für den Tod seiner Eltern. Dieses Ziel verfolgte er mitunter auch mit äußerster Gewalt.

In den 1960er Jahren änderte sich das Bild, als eine Fernsehserie und schließlich ein Kinofilm über den Mann im Fledermauskostüm entstand. Die Serie war allerdings zur Hauptsache von ihrer Selbstironie geprägt und nahm das Genre, dem sie angehörte, mehr als einmal auf den Arm. Batmans Ausrüstung wurde so unglaublich erweitert, dass sein Gürtel irgendeine Ausrüstung gegen fast alles hatte, vom „Bat-Anti-Hai-Spray“ bis zum „Bat-Taschentuch“. In der Serie ging es darum, wie Batman und sein Compagnon Robin mit der ständigen Bedrohung der Stadt durch irgendwelche Superschurken Herr werden. Haarsträubende Schlussfolgerungen führten ihn stets auf die richtige Spur, und am Schluss siegte das Gute. Batmans Motivation geriet in den Hintergrund, genauso wie die seiner Gegner, die eben einfach „Bösewichte“ waren. Man könnte sagen, in dieser parallelen Welt, die das Fernsehen erschaffen hatte, herrschte kein psychologischer Tiefgang. Vermutlich erzählt man sich hier die Legende von Robin Hood genau so, wie Mel Brooks sie in „Helden in Strumpfhosen“ dargestellt hat (und da befindet sich der hiesige Batman in guter Gesellschaft, der selbst welche trug) und möglicherweise befindet sich in der Nachbarstadt des Gotham dieser Erde das Polizeihauptquartier der „Police Squad“, in der Frank Drebbin sein Unwesen trieb.

Ende der 1980er Jahre tat sich ein weiteres Paralleluniversum auf, das wiederum ganz anders aussah, wenngleich auch wieder eine psychische Ebene ins Spiel kam. Tim Burton produzierte den ersten Film einer neuen Batman-Reihe, die es auf vier Teile bringen sollte. Die Bewohner dieser Parallelwelt hatten einen gewissen Sinn für den übermäßigen Kitsch, wenn man sich betrachtet, wie Gotham City aussieht. Aber die Motivation von Bruce Wayne, sich des Nächtens eine dunkle Rüstung anzuziehen und sich über die Dächer der Stadt zu hangeln auf der Suche nach Verbrechern, wurde wieder in den Fokus genommen. In dieser Realität waren allerdings ein paar Fakten verändert. So wurde beispielsweise der Kriminelle Jack „Joker“ Napier statt Joe Chill zum Mörder des Ehepaar Wayne.

Vor einigen Tagen kam nun der dritte Teil der so genannten „Dark Knight“-Trilogie um Batman in die Kinos. Hier wurde die Geschichte erneut von vorne erzählt, erneut mussten Thomas und Martha Wayne sterben, damit ihr Sohn zum Superhelden werden konnte. Im Gegensatz zu der humorigen Variante und der Popcorn-Kinoversion wurde alles etwas düsterer und auch realistischer dargestellt – soweit man hier von „realistisch“ sprechen kann.

  • Star Trek

Bei Star Trek hat man öfters mal mit Paralleluniversen gespielt und auch mit alternativen Zeitlinien. Meistens wurde durch irgendetwas die Zeitlinie verändert und es war die Aufgabe der Serienhelden, diese Änderung wieder in Ordnung zu bringen. Dann entschloss das Studio sich dazu, das Star-Trek-Franchise zu „rebooten“ und tat das wiederum mit einer alternativen Zeitlinie. Ich gebe zu, als „Star Trek“ in die Kinos kam, hatte ich bedenken, dass Kirk, Spock und die Besatzung der Enterprise ganz am Ende die ursprüngliche Zeitlinie wieder herstellen würden. Es war ein mutiger und richtiger Schritt, das nicht zu tun. Denn so war es nicht einfach irgendein „Reboot“, dieser Reboot passte genau in die Multiversen von Star Trek.

  • James Bond

Genau die letzte Bemerkung kann man leider auf James Bond nicht übertragen. Auch hier sah man die Notwendigkeit, einen Reboot zu machen, allerdings in einer verwirrenden Konstellation. Bond wird mit „Casino Royale“ als Agenten-Neuling in die Gegenwart geholt, die ganze Geschichte von „Doktor No“ bis „Stirb an einem anderen Tag“ hat in diesem Universum nie stattgefunden. Trotzdem ist „M“ in beiden Universen die gleiche Person.

Gut, bei James Bond hätte man noch dazu das Problem gehabt, dass eine Erklärung mit „Paralleluniversen“ überhaupt nicht reingepasst hätte. Bei aller Phantastik, die zu den Bond-Geschichten gehört, das wäre selbst für den scheinbar unsterblichen Superagenten eine Spur zu dick gewesen. Außerdem gab es ja schon zwei parallele Universen, das der Romane und das der ursprünglichen Filmreihe. In den Romanen hat Bond beispielsweise in „Man lebt nur zweimal“ ein Kind mit Kissy Suzuki, in den Filmen nicht.

Durch den Neustart ist Bond in der Gegenwart angekommen, ohne die „Altlasten“ tragen zu müssen. Man hat sich nämlich nicht getraut zu erklären, warum Bond alle paar Filme sein Aussehen ändert und dabei ständig jünger wird. Und ein Bond mit dem Aussehen von Daniel Craig, der aber seit den 1960er Jahren bereits beim MI6 arbeitet… das wäre auch schon wieder Science Fiction.

  • Kampfstern Galactica

Bei „Kampfstern Galactica“… tja. Ein weiterer Neustart und eine leichte Andeutung im Pilotfilm der neuen Serie, wo man sah, dass die Cylonen mal so aussahen, wie in der alten Serie, das war’s dann aber auch. Ansonsten schien es den Autoren eine Freude zu sein, die Elemente der klassischen Galactica völlig umzudrehen, zum Beispiel indem man aus ursprünglich männlichen Charakteren nun weibliche machte.

Mit der neuen Serie konnte ich nicht allzuviel anfangen, sie hatte einige gute Ideen, aber die Ideen, die ich nicht so gut fand, gingen mir umso mehr auf den Keks. Dieser ganze Paranoiaplot, dass Cylonen nun so aussehen können wie Menschen und man nicht weiß, ob jemand ein Cylone oder ein Mensch ist, das war mir zu viel. Überrascht war ich, als ich erfuhr, dass die Serie so endete, wie ich mir das Ende für die usrprüngliche Serie vorgestellt hatte. Nicht dass mich das versöhnt hätte.

  • Perry Rhodan

Ja, nicht einmal die größte Science-Fiction-Serie der Welt bleibt vom Reboot verschont. Mit „Perry Rhodan Neo“ wird die bekannte Handlung der ersten Bände in eine Welt verlagert, die unserer ähnlicher sieht als sie es in den Heftromanen tat. Immerhin griff damals Perry Rhodan bereits im Jahr 1971 in die Geschichte der Erde. Das muss man sich mal vorstellen, wäre es Realität, würde ich zur ersten Generation gehören, für die es fast von Geburt an normal gewesen wäre, zu wissen, dass es Außerirdische wirklich gibt.

  • Conclusio

Die Gedanken zu diesem Artikel trage ich schon lang mit mir herum. Sie sind unausgereift, da ich stark von anderen Dingen eingespannt war. Ich denke aber, dass so ein Wunsch nach einem „Reboot“ etwas zutiefst Menschliches ist. Wir wollen Dinge mal aus einer anderen Perspektive sehen oder dass etwas einen völlig anderen Weg nimmt. Oder man möchte es dem Zeitgeist anpassen. Damit neue Leser oder Zuseher die Möglichkeit haben, sich in dieser Welt zurecht zu finden.

 

Davon mal abgesehen – wünschen wir uns nicht manchmal, wir könnten von einem bestimmten Zeitpunkt unseres Lebens aus völlig neu starten?

„112 – Sie retten Dein Leben“ – und ich hatte doch Recht, ätsch!

Vor einiger Zeit habe ich mal eine Artikelreihe über die damals gestartete „Daily Soap“ mit dem Titel „112 – Sie retten Dein Leben“ geschrieben und mir dafür auch harsche Kritik eingefangen. Unter anderem weil ich die Serie unter realistischen Gesichtspunkten kritisiert habe und feststellte, dass „112“ nichts, aber auch gar nichts mit den täglichen Einsätzen im Rettungsdienst zu tun hat (Anmerkung: Ich bin Rettungsassistent und arbeite seit fast 20 Jahren im Rettungsdienst). Ich hatte dabei eingeschränkt, dass mir klar sei, dass die Serie das „wahre Leben“ nicht 1 : 1 abbilden konnte, immerhin sei es Fernsehen, aber dermaßen an den Haaren herbeigezogen und nur auf plumpe Action bedacht war einfach nur dämlich. Mal ganz davon abgesehen, dass ich fürchtete, dass eine solche Serie geeignet sei, das Bild vom Rettungsdienst in der Öffentlichkeit sehr zu verzerren, was sich für uns (die Mitarbeiter im Rettungsdienst) als kontraproduktiv herausstellen könnte.

Ein Beispiel: Seit der Einführung des Berufsbildes „Rettungsassistent“ wird darum gestritten, diese Ausbildung auf 3 Jahre (bislang 2 Jahre) zu verlängern und den Rettungsassistenten mehr Kompetenz im Einsatz zuzugestehen, zum Beispiel dass sie Venenzugänge legen und bestimmte Medikamente verabreichen dürfen. Wer aber „112“ anschaut, bekommt dort den Eindruck vermittelt, die Rettungsassistenten dürften das schon lang, denn die dort gezeigte „Paramedic“ (die ich aufgrund der Tatsache, dass sie munter Medikamente spritzt, auch schon fälscherlicherweise für eine Notärztin gehalten habe) macht es ja ständig. Was regen sich die „echten“ Rettungsassistenten also auf? Es gibt doch gar keinen Grund. Sowas kann die wichtige und wertvolle Diskussion beschädigen, wenn die Bevölkerung nicht weiß, worum es geht. Denn letztlich sind wir ja für die Bevölkerung da.

Im Gegenteil, führte ich an, genau dieser Konflikt wäre ja ideal, um ihn in einer Serie zu behandeln. Doch da verließen sich die „Macher“ lieber auf eine altbekannte Rezeptur: Krach, Bumm, Bäng, gemischt mit ein bisschen „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“. Das Konzept ging nicht auf, „112“ wurde wieder eingestellt (wer nachlesen möchte, meine Artikel finden sich hier: Artikel 1, Artikel 2, Artikel 3, Artikel 4).

Warum ich jetzt nochmal darauf zurückkomme? Wie ich schon erwähnte, war mein Argument unter anderen, dass eine solche Serie ein völlig falsches Bild vom Rettungsdienst, seiner Arbeit und den Notfällen vermittelt. Das könne man so nicht gelten lassen, wurde mir entgegen gehalten, das sei ja Fernsehen, und die Leute wissen das. Wissen sie das wirklich? Die „Zeit“-Autorin Magdalena Hamm hat einen Artikel zum Thema „Medizin im Fernsehen“ verfasst, der eine amerikanische Studie präsentiert, die zum gleichen Ergebnis kommt. Zwar geht es hierbei um Arztserien generell (wie „er – emergency room“, „Dr. House“ oder „Grey’s Anatomy“), das Credo ist aber das gleiche: So sehr man auch betont, der Zuschauer könne sehr wohl Fernsehen und Realität auseinander halten, ist es nicht so ganz richtig. Vielseher werden durch das im Fernsehen gesehene unterschwellig geprägt, es ihren Fernsehhelden unter Umständen nachzumachen. Man nennt das „Kultivierungshypothese“. Das erklärt auch, warum gewisse Berufe so romantisch verklärt sind, wie etwa der der Krankenschwester. Gerade in deutschen Serien wird hier gern das Bild vom „helfenden Engel“ bemüht, der ständig für seine Patienten da ist. Und die Patienten erwarten das im echten Leben auch. Allein das geht nicht, irgendwann muss man einfach mal Feierabend haben, sonst sitzt man binnen kürzester Zeit in der Psychiatrie.

Deswegen an dieser Stelle an die Kritiker meiner Kritik – und alle, die es generell interessiert – eine Leseempfehlung: Zeit Online, „Alle hören auf Dr. House – Was Wissenschaftler von Arztserien im TV halten„, erschienen am 30. März 2010.