Der offene Brief von Winnenden – Ein paar Anmerkungen

Nach dem Amoklauf von Winnenden am 11. März haben sich nun die Familien der Opfer in einem offenen Brief zu Wort gemeldet, den sie ausdrücklich an Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Günther Öttinger, richten. Den vollen Wortlaut dieses Briefs findet man in der „Winnender Zeitung“, im Intertnet unter anderem hier. Ich komme nicht umhin, mir meine Gedanken zu diesem Brief zu machen, denn schon als ich im Radio davon hörte und welchen Inhalt dieser Brief haben soll, bekam ich etwas Bauchschmerzen. Nachdem ich den Brief nun im vollen Wortlaut gelesen habe, haben sich diese bestätigt.

Was ich hier schreibe, ist meine ganz persönliche Meinung. Ich kann sehr viel nachvollziehen von dem, was die Angehörigen gerade durchmachen, bedingt durch meinen Beruf, in dem ich immer wieder mit Leid konfrontiert werde, bedingt aber auch durch ganz persönliche Erfahrungen. Aber einiges kann ich nicht nachvollziehen, deswegen hier zu einzelnen Passagen mein ganz persönlicher Eindruck.

In dem offenen Brief heißt es beispielsweise:

Wir wollen, dass sich etwas ändert in dieser Gesellschaft, und wir wollen mithelfen, damit es kein zweites Winnenden mehr geben kann.

Das ist ein frommer Wunsch, aber ich wage die Prognose, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bevor es wieder einen Amoklauf gibt. Die Ursachen für diesen Amoklauf – und die meisten anderen – ist so tief in der Gesellschaft verwurzelt und hängt an so vielen Faktoren, da braucht es leider etwas mehr als guten Willen von einer Seite. Es müssen so viele verschiedene Seiten zusammenarbeiten – und zwar völlig unaufgeregt und sachlich -, dass man diese Ursachen nicht von heute auf morgen „abstellen“ kann. Das ist ein langsamer, teilweise sogar schmerzhafter Lernprozess, der hier beginnen muss. Und es tut mir leid, in der teils sehr hysterisch geführten Debatte, die zurzeit stattfindet, sehe ich nicht, dass dieser Lernprozess schon begonnen hat. Es wird also noch sehr lange dauern, bis überhaupt irgendwas erreicht sein wird.

Wir wollen, dass der Zugang junger Menschen zu Waffen eingeschränkt wird.

Ob das eine Lösung sein kann, weiß ich nicht. Fakt ist auf jeden Fall, dass die bisherigen Gesetze gerade beim Amoklauf vom Winnenden ausgereicht hätten. Das Problem war ja, dass der Vater des Täters seine Waffen Pressebereichten zufolge nicht ordnungsgemäß unter Verschluss hatte. In einigen Berichten, die ich mittlerweile gelesen habe, wird auch bemängelt, dass eine Verschärfung des Waffenrechts überhaupt nicht kontrolliert werden könnte, weil das Personal für solche Kontrollen fehlt.

Wir wollen weniger Gewalt im Fernsehen. Das Fernsehen, als noch wichtigste Informations- und Unterhaltungsplattform, hat einen sehr großen Einfluss auf die Denk- und Gefühlswelt unserer Mitbürger. Das Fernsehen setzt heute die ethischen und moralischen Standards.

Der letzte Satz in diesem Absatz zeigt einen der Denkfehler in der Debatte. Denn nicht „das Fernsehen“ sollte die ethischen und moralischen Standards setzen, sondern Familie und soziales Umfeld. Dazu gehört meiner Meinung nach auch eine Erziehung zur so genannten „Medienkompetenz“, das man nicht nur „einfach konsumiert“, sondern sich auch Gedanken macht um das, was man da konsumiert. Leider habe ich keinen Link mehr, aber ich habe von einer Studie gelesen, dass viele Menschen zwar behaupten, sehr wohl „das echte Leben“ und „die Welt im Fernsehen“ unterscheiden zu können, aber tatsächlich Verhaltensweisen aus dem Fernsehen, etwa aus Serien, übernehmen. Das Problem ist nicht „das Fernsehen“ (wobei sich sowie die Frage stellt, was „das Fernsehen“ überhaupt ist), sondern die Gesellschaft und das Umfeld, die „das Fernsehen“ nicht mehr reflektiert, respektive nicht mehr zur Reflexion erzieht.

Wir wollen, dass Killerspiele verboten werden.

Dieser Satz hat mich schwer enttäuscht. Wie gesagt, ich verstehe jeden der Angehörigen in seinem Schmerz und fühle mit ihnen, aber sich auf diese Weise freiwillig vor den Karren der „Killerspiel-Debatte“ zu spannen, ist enttäuschend. Denn auch hier muss sehr differenziert werden. Zunächst einmal, was ist ein „Killerspiel“ überhaupt? In einem Spiel – Computerspieler werden wissen, welches – wird mit Pümpeln auf Hasen geschossen. Ist das schon „gewaltverherrlichend“ oder ein „Killerspiel“? Was ist mit „The Force Unleashed“, einem Spiel aus dem „STAR-WARS-Franchise“, in dem man am Anfang in die Rolle von Darth Vader schlüpft und bewusst die „dunkle Seite“ auslebt? Der Begriff „Killerspiel“ ist schwammig, kann alles und gar nichts bedeuten. Wiederum wäre es viel wichtiger, sich mit diesen Dingen auseinander zu setzen. Denn mal ganz provokant gefragt: Wenn Kinder früher draußen „Räuber und Gendarm“ gespielt haben, und jemand rief: „Peng! Du bist tot!“, war das dann auch schon ein Killerspiel? Und ganz davon abgesehen – unzählige Leute spielen diese Spiele, ohne Amok zu laufen. Dazu gibt es hier einen netten Beitrag, ebenfalls einen offenen Brief, und zwar von Videospielfans an Medien, Politik und Eltern. Ich finde ihn lesenswert und auch wert, dass man sich darüber Gedanken macht. Und zwar bevor man nach einem Verbot ruft.

Wir wollen mehr Jugendschutz im Internet.

Wieder ein frommer Wunsch. Auch hier hilft nur Erziehung zur Medienkompetenz. Denn wer soll denn diesen Jugendschutz überwachen? Am Ende haben wir ein von vorn bis hinten zensiertes Internet, wie wir es bei anderen Gelegenheiten Staaten wie China gerne zum Vorwurf machen. Dabei wollen auch die „nur“ das Volk schützen.

Wie diese Aktivitäten eingedämmt werden können, wissen wir nicht. Es darf aber nicht sein, dass sich junge Menschen anonym gegenseitig aufhetzen und zu Gewalteskalationen auffordern.

Das ist die Crux: Diese Aktivitäten kann man nicht eindämmen, indem man irgendwelche Gesetze aufstellt oder Zensur betreibt. Jeder von uns, der Einfluss auf Kinder und Jugendliche hat, Eltern, Familie, Freunde, Lehrer, ist gefragt, an der Bildung der Medienkompetenz des Einzelnen mitzuwirken. Das ist nicht einfach – und leider lässt es sich nicht so schön in einem einfachen Satz unterbringen wie ein Verbot. Da Politiker leider gern Freunde von einfachen Sätzen sind, wird das völlig unter den Tisch fallen gelassen. Lieber fordert man mal schnell irgendwas, was gut klingt.

Bei Gewaltexzessen wie in Winnenden müssen die Medien dazu verpflichtet werden, den Täter zu anonymisieren. Dies ist eine zentrale Komponente zur Verhinderung von Nachahmungstaten.

An dieser Stelle bin ich voll und ganz mit den Verfassern des Briefs. Ich habe auch den Eindruck, dass gerade die Berichterstattung über Winnenden in manchen Teilen der Medien einen neuen Tiefpunkt erreicht hat. Der Amokläufer hat es sogar auf das Titelblatt des „Spiegel“ „geschafft“. Da eine Komponente bei solchen Taten die Aufmerksamkeit ist, die man damit erreicht, wird dergleichen Nachahmungstäter umso mehr anspornen.  Stefan Niggemeier, Medienjournalist, hat da ein paar Dinge, die sich seine Kollegen geleistet haben, aufgegriffen, hier den „Überfall“ der Medien auf Winnenden, hier die nicht vorhandene Selbstreflexion mancher Medien und hier, wie selbst ein „seriöses“ Medium vom Weg abkommt.

Wir wollen wissen, an welchen Stellen unsere ethisch- moralischen und gesetzlichen Sicherungen versagt haben. Dazu gehören auch das Aufzeigen der persönlichen Verantwortung und die daraus folgenden – auch juristischen – Konsequenzen.

Die Fragen halte ich für die wichtigsten in dem Brief, allerdings muss man auch bereit sein, sich die Antworten anzuhören, wenn sie einem vielleicht nicht so ganz passen. Der persönlichen Verantwortung kann sich der Täter nicht mehr stellen, sein Vater wird es n0ch tun müssen, da ja momentan die Staatsanwaltschaft gegen ihn ermittelt, weil sein Sohn an die Waffen rangekommen ist. Wie ich oben geschrieben habe, das Problem der „ethisch-moralischen Sicherungen“, die versagt haben, liegt tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Regeln und Grenzen sollen für alle gelten, doch viel zu häufig hat man das Gefühl, dass es Menschen gibt, für die diese Regeln und Grenzen gar nicht gelten. Die sich alles rausnehmen können, solange sie nur die Ellenbogen ausfahren. Und wenn man das kritisiert, heißt es höchstens müde, das „sei heute halt so“, und man müsse „gefälligst“ damit klarkommen. Menschen werden allein gelassen, weil es offenbar so gewollt ist. Desinteressiert an der Umwelt und am Nächsten und emotional abgestumpft heißt es nur: Setzt ihn in den Sattel, reiten wird er schon können. Ja, wir wissen, wer die Reiter sind. Und wer sind wir? Wir sind das Pferd.

Abschließend muss ich sagen, dass dieser offene Brief in der Form und zu diesem Zeitpunkt keine gute Idee war. Selbst wenn er mit den besten Absichten – was ich einfach mal unterstelle – verfasst wurde, fordert er doch die falschen Leute dazu heraus, sich laut für bestimmte Maßnahmen stark zu machen, die entweder nicht durchführbar sind oder gar eine starke Einschränkung im Leben bedeuten. Wahlkampf und Parteienprofilierung auf Kosten von Opfern. Ein weiteres gesellschaftliches Problem, man wünscht sich gern einfache Lösungen. Und die Politik ist gern bereit, diese zu liefern. Und wenn man etwas nicht durchführen kann, kann man immer noch behaupten, „ich wäre ja dafür gewesen, aber die anderen…!“

Wie der offene Brief der Videospielfans fordert, muss die Debatte endlich wieder sachlich werden. Vor allem muss man aber offen nach allen Richtungen sein und sich darauf einlassen, dass einfache Lösungen in so komplizierten Fällen einfach nur falsch sind. Zur gleichen Thematik hat sich an dieser Stelle eine Freundin von mir Gedanken gemacht, auch ein Beitrag, den man lesen sollte. Denn um die ganze Bandbreite dessen, um das es hier geht, zu erfassen, muss man sich beide Seiten der Geschichte anhören.

Und nicht nur „anhören“, auch „zuhören“!

Die Macht der Dreizehn

Heute ist Freitag, der 13. Entgegen sämtlichen Panikberichten, die auch heute vermutlich wieder in dem einen oder anderen Medium auftauchen werden (obwohl der letzte Freitag, der 13. gerade mal einen Monat her ist), werden wir uns dem hier nicht anschließen, sondern im Gegenteil diesen Tag als besonderen Glückstag begehen. Nur gegen den Strom kommt man zur Quelle.

Und wir wollen die Gelegenheit nutzen, einen Statusbericht über unsere Projekte abzugeben. Was Projekt X-1 betrifft, das hängt leider momentan in der Nachbearbeitung fest.  Wie und wann es weitergeht, können wir noch nicht absehen, hoffen aber, dass das bald der Fall sein wird.

Projekt X-3 hingegen schwenkt gerade auf die Zielgerade ein. Zu dem Zeitpunkt, da dieser Blogbeitrag veröffentlicht wird, sind es exakt 21 Tage, 19 Stunden und 47 Minuten, bis es vorgestellt wird. Bis dahin ist noch etwas Arbeit zu tun.

Bis dahin!

Photoshop Katastrophen oder „Dancing Towards Disaster“

Jeder, der sich schon mal an einem Bildbearbeitungsprogramm wie etwa Photoshop versucht hat, ohne wirklich davon Ahnung zu haben, weiß, dass es nicht eben einfach ist, damit gute Resultate zu erzielen. Man braucht das richtige Auge, das richtige Vorstellungsvermögen und auch Talent. Deswegen gibt es die Berufssparte der Mediengestalter. Wenn ich sage, ich möchte ein Bild so haben, dann machen die das, weil sie es können.

Nun sollte man meinen, dass gerade große Firmen genügend Budget haben sollten, sich anständige und talentierte Mediengestalter zu leisten. Menschen, deren Arbeiten nicht so aussehen, als hätte man mit einer Bastelschere jemanden aus dem einen Foto ausgeschnitten und in ein anderes mit zu viel Klebstoff reingeklebt. Denen keine Allerweltsfehler passieren, wie mir zum Beispiel. Aber ich bin, was das betrifft, ja nur ein Laie.

Jedenfalls hat mich eine gute Freundin auf ein Blog aufmerksam gemacht, bei dem ich gestaunt habe: PhotoshopDisasters zeigt Bildbearbeitungskatastrophen, die so sogar in der Öffentlichkeit, nicht selten in Werbeanzeigen oder auf dem Titelblatt eines Magazins gelandet sind, garniert mit netten Kommentaren. Und wer selbst ein solches „Disaster“ findet, kann es an den Macher des Blogs schicken, damit es veröffentlicht wird. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall, es sind schon mehrere Seiten „Machwerke“ zusammgekommen. Meine persönlichen Favoriten sind die hier:

  • Präsident Sarkozy meets…
    Hierbei war es für mich die nette Bildunterschrift, wen genau Präsident Sarkozy auf dem Bild angeblich trifft, die mich sehr erheitert hat.
  • Albatross!
    Wieder die Bildunterschrift. Als Monty-Python-Fan muss ich sagen, dass der „Albatross“-Sketch aus dem „Flying Circus“ hier passt, wie die Faust aufs Auge.
  • Der Bus-Führer
    Manchmal wird ein Bild auch nicht durch seine Bearbeitung, sondern durch seine Präsentation entstellt. So wie hier. Was kann man dazu noch sagen? „Seit 5.45 Uhr wird zurückgefahren!“
  • „Ich hatte keine spanische Inquisition erwartet!“
    Ja, niemand erwartet die spanische Inquisition… wieder ein Monty-Python-Sketch, der wunderbar passt, auch wenn es auf dem Bild eigentlich um Fussball geht.

Float like a Butterfly, sting like a BEE

Eigentlich ist „Akismet“ das Programm, das bei WordPress standardmäßig installiert ist, um Kommentarspam abzufangen. Nachdem es aber Diskussionen darüber gab, ob das Programm deutschen Datenschutzrichtlinien entspricht, weil es Daten an einen Server in den USA schickt (um Kommentarspam besser zu erkennen), habe ich es auch in diesem Blog deaktiviert und stattdessen die „Antispam Bee“ installiert. Hier gibt es zwei Einstellungen: „Kommentar markieren“ und „Kommentare sofort löschen“. Nachdem der Kommentarspam in letzter Zeit arg zugenommen hat, habe ich die Einstellung jetzt auf „sofort löschen“ geändert. Die Tests der letzten Wochen haben mir gezeigt, dass die „Antispam Bee“ zuverlässig arbeitet und kein Kommentar zu Unrecht markiert wurde.

Sollte aber jemand einen Kommentar schreiben, der hier nicht nach spätestens zwei Tagen erscheint, gebt einfach über die eMail im Impressum Bescheid, dann stimmt doch was nicht.

NOTRUF 112 – So retten sie in Wirklichkeit: „Bis(s) zum Umfallen“

Notruf 112Serien über Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei, die mit der Realität nicht so wirklich zu tun haben, gibt es zu Hauf. In diesem Blog wurde in den letzten Monaten einiges über die Serie „112 – Sie retten Dein Leben“ berichtet, von der 110 Folgen hergestellt wurden und die derzeit täglich als Wiederholung läuft („Tatü – Tata: ‚112…‘ – wer rettet wen und warum?„, „‚112 – Sie retten Dein Leben‘ – eine genauere Kritik„, „‚112 – Sie retten Dein Leben‘ – und zum Dritten!“ und „‚112 …‘ zum Vierten: Sie rettet nun keiner„). In den Diskussionen, die sich daraus ergaben, kamen immer wieder Stimmen auf, die nachfragten, wie das denn sei mit der Realität. Was sind das für Einsätze und wie laufen sie ab? Nun haben wir derzeit die „närrische Zeit“, und aus akutellen Anlass (siehe „Fastnacht – Fasnet – Fasching – Karneval – Ein kurzer Prolog…„) kam mir der Gedanke für eine Artikelreihe, die genau das beschreibt. Die Reihe wird heißen „NOTRUF 112: So retten sie in Wirklichkeit“, die einzelnen Artikel können über die Kategorie „Notruf 112“ abgerufen werden. Heute beginnen wir mit der „Pilotepisode“:

„Bis(s) zum Umfallen“

Der römische Gott Bacchus hätte an der Zeit von Fastnacht, Fasnet, Fasching, Karneval, oder wie auch immer man es regional nennt, sicher seine Freude gehabt. Zu sagen, der Alkohol fließe „in Strömen“, ist noch eine gute Untertreibung. Alkohol, das vergessen viele Menschen, ist zuallererst einmal ein Gift, genauer gesagt, ein Nervengift. Es greift Gehirnzellen an und führt zu weiteren körperlichen Schäden.

Das Problem ist – wie so oft – die Dosis. Die Maßlosigkeit im Umgang mit Alkohol führt zu dem einen oder anderen Einsatz der Rettungsdienstes, wie unlängst geschehen. Mein Kollege und ich wurden als Rettungswagen in ein privates Wohnhaus gerufen. Erwartet wurden wir von einem Mann, der außer sich war und sich nicht mehr zu helfen wusste. Er habe, so teilt er mit, einen Kumpel nach Hause gebracht. Sie waren auf einer Fasnetsveranstaltung gewesen und besagter Kumpel – nennen wir ihn Bert, obwohl das meilenweit von seinem richtigen Namen entfernt ist – hatte sich einen ordentlichen Rausch angetrunken. Was Berts Kumpel aber so beunruhigte, war die Tatsache, dass jener auf dem Weg ins Haus mehrmals zusammengebrochen und „minutenlang“ bewusstlos gewesen sei.

Das war das Stichwort für Bert, der nun in den Raum schwankte, offenbar aus dem Bad kommend. Als er hereinkam, wurde es dunkel. Bert war ein Schrank von einem Mann – ach, was rede ich, ein Bergmassiv! Gut, ein schwankendes Bergmassiv, was in mir ein wenig Unruhe auslöste – was tun, wenn dieses Bergmassiv ins Kippen kam? Hätten mein Kollege und ich versucht, ihn zu festzuhalten, hätte er uns unter sich begraben und wir hätten die Rettungshundestaffel nach uns suchen lassen müssen. Bert jedenfalls war ganz und gar nicht der Meinung seines Kumpels. Mit dem typischen „alkoholischen Zungenschlag“, der einen Laute wie „l“, „n“ oder „z“ so schlecht aussprechen lässt, teilte er uns mit, wir könnten wieder gehen. Er müsse lediglich ins Bad, den Finger in den Hals stecken, und schon sei alles wieder in Ordnung. Das mit dem „Finger in den Hals“ unterstrich er mit einer weitläufigen Geste seiner rechten Hand, was das genau austarierte Gleichgewicht, in dem er sich befand, in Unordnung brachte, so dass er einen Ausfallschritt machen musste und gegen den Türrahmen prallte.

Ich begann, mit ihm zu reden. Bessser gesagt, ich begann einen Monolog, der als solcher nicht gedacht gewesen war. Aber Bert antwortete mir dummerweise nicht, denn statt auf mich einzugehen wankte er zurück aus dem Raum in Richtung Bad. Dort kniete er sich vor die Toilette, klappte den Deckel hoch und mit einem „Sehen Sie, gleich geht es besser!“ steckte er sich den Finger in den Hals.

Was als nächstes kam, war das Geräusch, das ich bis heute auf den Tod nicht ausstehen kann. Ich konnte mich auch nie daran gewöhnen. Es war dieses röhrende Würgen, das ankündigte, dass der Magen soeben seine Pforten geöffnet hatte und als nächstes seinen Inhalt rückwärts durch die Speiseröhre schicken würde. Bert beugte sich nach vorne, über die Schüssel. Und noch weiter. Und noch weiter… bis schließlich sein Kopf am Rand der Keramik anstieß. Sonst passierte weiter nichts.

Ich packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. Keine Reaktion. Bert war, während er sich den Finger in den Hals steckte, bewusstlos geworden. „Sehen Sie! Sehen Sie!“, rief Berts Kumpel von hinten. „Wie vorhin!“

Mein Kollege und ich hatten unsere liebe Mühe, diesen Schrank, der nunmehr kniend mit der Stirn auf den Toilettenrand abgestützt in einer unnatürlichen Position lag, wieder hoch zu kriegen. Bewusstlose Menschen haben keinerlei Körperspannung, und wenn man schon bei Menschen mit Durchschnittsgröße sagt, der hängt da „wie ein nasser Sack“, dann kann man Bert mit einem nassen Sack voller Kartoffeln vergleichen, „Sieglinde festkochend“ (wenn Sie keine festkochenden Kartoffeln mögen, denken Sie sich eine Marke ihrer Wahl an dieser Stelle). Als ich ihm den Finger aus dem Hals zog, musste ich feststellen, dass er sogar draufgebissen hatte und ein wenig blutete, aber das war von nachrangiger Priorität.

Bert war damit tief bewusstlos. Jeglicher Erweckungsversuch scheiterte. Und wir gaben uns richtig Mühe. Wir verfrachteten ihn dann in eine stabile Seitenlage und riefen den Notarzt dazu. Kaum jedoch war das geschehen, da fing Bert auf einmal an, unruhig zu werden. War ja klar! Er versuchte, sich aus der Seitenlage zu drehen und wehrte sich gegen jeden weiteren Versuch, ihn zu untersuchen. Gleichzeitig war er unempfänglich für jegliche vernünftige Ansprache. Er hatte die nächste Stufe des alkoholischen Zustands erreicht, und das nachhaltig. Als ich fast das zweite Mal seine tellerminengroßen Pranken im Gesicht gehabt hätte, wurde es mir zu bunt.

Bis zum Eintreffen des Notarztes taten mein Kollege und ich etwas, das „Anamneseerhebung“ zu nennen ein Hohn gewesen wäre. Unter der „Anamneseerhebung“ versteht man normalerweise die Abklärung der Vorgeschichte eines Krankheitsereignisses, sowie die erste Untersuchung, Puls, Blutdruck und dergleichen. Bei Bert war das ein Ding der Unmöglichkeit, da er, während ich versuchte, von seinem Kumpel zu erfahren, was genau und wieviel er getrunken hatte, laut rumzubrüllen begann und sich weiterhin gegen jede Einflussnahme von außen wehrte. Ein Ringkampf war ein Dreck dagegen, wobei wir uns darauf beschränkten, darauf aufzupassen, dass Bert weder sich selbst noch uns verletzte. Eventuelle Zuschauer hätten vermutlich ihr Geld zurück verlangt.

Nach dem Eintreffen des Notarztes verfiel Bert in einen Zustand des Weltschmerzes. In den Phasen, in denen er wach war, beklagte er, wie dreckig es ihm doch ging und wie leid es ihm tat, dass wir alle so eine Mühe mit ihm hätten. Eine jämmerliche Erscheinung sei er. Und dann, aus dem Nichts heraus, machte er die Augen zu und war nicht mehr erweckbar für die nächsten Minuten. Offenbar reichte der Pegel, den er sich angesoffen hatte, noch nicht ganz für die völlige Bewusstlosigkeit. Das war uns aber auch ganz recht.

Leider reichte Berts Kooperationsfähigkeit in seinen wachen Phasen nicht aus, um uns zu helfen. Auf die Trage hoben wir (wir zwei vom Rettungswagen, Notarzt, Fahrer vom Notarzt und Berts Kumpel) unseren Patienten unter den größten Anstrengungen, da er ob seiner Größe auch noch schwer war. Und natürlich passte er nicht auf die Trage, er überragte sie um gute zehn Zentimeter. Da er noch dazu wieder „Sieglinde festkochend“ (siehe oben) spielte, war das ein Manöver, bei dem wir alle dachten, uns bricht die Wirbelsäule durch.

Kaum lag er, machten wir die Sicherheitsgurte fest. Daran hatten wir gut getan, denn schon wurde Bert wieder wach, beklagte den Zustand der Welt im Allgemeinen und seinen im Besonderen und versuchte, sich zu drehen. Als ihm das nicht so gelang, wie er wollte, bewegte er sich umso heftiger. Die Fahrtrage zum Rettungswagen zu steuern war daher ein schwieriges Unterfangen. Beim Einladen ins Fahrzeug hatte Bert wieder eine seiner „Ruhephasen“, so dass das reibungslos von statten ging. Den venösen Zugang und die Infusion, die ihm im Fahrzeug gelegt wurde, bemerkte Bert erst in seiner nächsten Weltschmerzphase. Er zuckte nicht mal, als der Doktor ihm die Nadel durch die Haut stieß.

Die Fahrt ins Krankenhaus wurde schwierig. War er wach, so mussten wir uns von Bert anhören, dass alles so schlecht sei, die Welt, die Menschen, das Universum und der ganze Rest. Von seinem Kopf mal ganz abgesehen. In den Phasen, in denen er nicht wach war, mussten wir aufpassen, dass er nicht einfach so das Atmen einstellte. In der Hinsicht blieb er jedoch vernünftig und sah ein, dass Sauerstoff doch eine gesunde Sache sein kann.

Im Krankenhaus schließlich wurde Bert vom Weltschmerz geradezu übermannt und schwor uns, dem Krankenhausarzt und der Schwester, er würde nie wieder was trinken. Immerhin ginge es ihm ja so schlecht. Sprach’s, und übergab sich in das frisch gemachte Bett, in das wir ihn gerade gelegt hatten. Da als nächstes eine „Ruhephase“ folgte, hatte die Schwester Schwierigkeiten, das Bett neu zu machen, während „Sieglinde festkochend“ (siehe oben) darin lag. Wir haben ihr dann freundlicherweise geholfen.

Das ist die andere Seite der ausgelassenen Zeit. Und das Schlimme ist: Es ist nicht mal mehr zeitlich begrenzt. Quasi das ganze Jahr über scheint keine Ausrede zu dumm zu sein, sich mit Alkohol den Verstand aus dem Kopf zu dreschen. Nun kann man sich natürlich auf den Standpunkt stellen: Ist doch egal! Ist doch mein Leben! Mein Gehirn! Mit dem kann ich machen, was ich will. Im Prinzip richtig. Nur auf diese Weise sind dummerweise noch andere Leute davon betroffen, besorgte Freunde und Familie, wir vom Rettungsdienst, das Personal vom Krankenhaus und letztlich auch die Allgemeinheit, die den Rettungseinsatz und den Krankenhausaufenthalt über die Krankenkassenbeiträge finanzieren darf. Daran sollte man auch mal denken und vielleicht versuchen, Maß und Ziel zu bewahren.

„Während ich mich übergeb‘
schwör ich mir ferngesteuert,
sofern den Tag ich überleb‘ –
es wird nie mehr gefeiert!

Weil morgen, ja morgen fang ich
ein neues Leben an.
Und wenn nicht morgen, dann übermorgen
oder zumindest irgendwann
fange ich wieder ein neues Leben an.“

(aus dem Lied „Morgen“ von der EAV)

Fastnacht – Fasnet – Fasching – Karneval – Ein kurzer Prolog…

Am heutigen Donnerstag beginnt die „heiße“ Phase, die so genannten „tollen“ Tage, die „fünfte Jahreszeit“…

Wie auch immer man sie in Deutschland und der Welt nennen mag, ich möchte an diesem Tag in diesem, meinem Prolog auf ein spezielles Thema hinweisen, zu dem ich bereits einmal einen Artikel verfasst habe. Besonders jene, die sich vorgenommen haben, an den kommenden Tagen bis Aschermittwoch einfach nur so betrunken wie noch nie zu sein, mögen sich den Artikel durchlesen, ganz besonders den letzten Absatz:

16 Jahre alt – und 6,2 Promille

Danke für die Aufmerksamkeit!

CSI: Den Tätern auf der Spur – Staffel 8


Eigentlich wollte ich diesen Bericht mit „CSI: Den Tätern auf der Spur – Staffel 8, soweit sie RTL den deutschen Zuschauern bereits gegönnt hat“ nennen, aber das wäre definitiv zu lang gewesen. Also lassen wir es dabei und stellen fest, dass noch ein paar Folgen der Staffel 8 fehlen, die bisher noch nicht ausgestrahlt wurden.

In dieser Staffel kehrte man nach dem Fall mit dem Miniaturenmörder, der die ganze Staffel 7 umfasste, wieder zu Altbewährtem zurück, den Einzelepisoden. Lediglich die „B-Storys“ liefen über mehrere Folgen, wie etwa Warricks Scheidung, seine anschließenden Probleme und seine Verwicklung in einen Mordfall (in der Doppelfolge „Ungeziefer“ / „Noch mehr Ungeziefer“), oder Sarahs Weggang (in „Zuviel Vergangenheit für die Zukunft“). In „Teufels Lieblinge“ haben wir zudem eine neue Mitarbeiterin kennengelernt, Ronnie Lake, die nach eigenen Auskünften auch Angebote hatte, zum CSI in New York oder Miami zu gehen.

Den gelungenen Auftakt bildete natürlich die Episode „Tote Puppen?“, die Fortsetzung des Cliffhangers aus Staffel 7, „Lebende Puppen“. Sarah Sidle wurde von der Miniaturenmörderin in der Wüste unter dem Wrack eines Autos eingeklemmt und kämpft um ihr Leben. Die Episode wurde in zwei Zeitebenen gezeigt, was ihr eine besondere Spannung verlieh: die Gegenwart, wie Gil Grissom und sein Team auf der Suche nach Sarah immer neue Hinweise finden, und die Vergangenheit, wie Sarah sich durch die Wüste kämpft. Als Neuerung fällt dem Fan natürlich auf, dass es Wallace Langham, der Darsteller des Labortechnikers David Hodges, nach sieben Jahren geschafft hat, im Haupttitel zu erscheinen, und nicht mehr nur als „Guest“ erwähnt zu werden.

Nach den Ereignissen aus „Lebende Puppen“ / „Tote Puppen?“ wechselt Sarah zunächst in die Zwischenschicht, doch die Arbeit ist für sie nicht mehr die selbe. Als sie in „Zuviel Vergangenheit für die Zukunft“ erneut mit Marlon West und seiner hochbegabten, aber arroganten Schwester zu tun hat, wird ihr alles zu viel und sie verlässt Las Vegas. Das ist zwar schade, aber dem Umstand geschuldet, dass die Darstellerin Jorja Fox die Serie verlassen hat.

Als Einzelepisode kann „Mordlust“ theoretisch glänzen. „Theoretisch“ leider nur deswegen, weil es sich um eine Doppelepisode eines Crossovers mit „Without A Trace – Spurlos verschwunden“ handelt. Da letztere Serie aber auf einem anderen Sender läuft, bleibt die Geschichte für die CSI-Zuschauer vorerst ohne Auflösung. Frank Malone kommt dem CSI-Team bei der Suche nach einem Serienmörder zu Hilfe, doch jener entkommt. Ob und wie Malone ihn stellt, erfährt man nur in „Without A Trace“.

Wie schon bei „CSI: NY“, so hat auch die Originalserie dieses Jahre eine eigene Halloween-Episode, nämlich „Ronnie Lake im Filmstudio des Todes“, die mit unzähligen Horrofilm-Klischees spielt. Ein weiterer Höhepunkt stellt „CSI: Die Spieler auf der Spur“ dar. In dieser Folge stellt Hodges ein Spiel vor, in dem einzelne Mitarbeiter des CSI-Labors ermordet werden und die Spieler die Fälle aufklären müssen. Eine solche Folge bezeichnet man in Fachkreisen als „Bottleshow“, weil für sie keine neuen Kulissen gebaut und keine Schauspieler außerhalb der regulären Besetzung engagiert werden müssen; eben ein „Schiff in der Flasche“. Bottleshows haben den Ruch, langweilig zu sein, da sie meist zu einem großen Teil aus Rückblenden bestehen (die Folge „Laborratten“ aus Staffel 7 ist dafür ein Beispiel, in der der Fall des Miniaturenmörders nochmal von vorne aufgerollt wurde). In dem aktuellen Fall wurden die Möglichkeiten, die das Labor bietet, aber sehr gut ausgenutzt, man erfährt etwas mehr über Hodges und wird gut unterhalten.

Leider gab es auch nicht so positive Punkte. Für mich zählt die Doppelfolge „Ungeziefer“ / „Noch mehr Ungeziefer“ dazu. Eigentlich der ganze Handlungsrahmen, den man für Warrick Brown in dieser Staffel geschrieben hat. Ich weiß, dass dieser auf einen Höhepunkt am Staffelende hinausläuft (das ja noch nicht gezeigt wurde), aber war es wirklich nötig, den Charakter Warrick Brown so zu demontieren? Er wird reizbar, unprofessionell, nimmt Aufputschmittel (um im Dienst wach zu sein) und Schlafmittel (um trotz Aufputschmittel schlafen zu können). Meinem Eindruck nach wurde hier zu viel getan. Ob das auch mit dem Autorenstreik, der ja wie „CSI: NY“ und „CSI: Miami“ auch diese Serie beeinflusst hat, zusammenhängt, kann man nur vermuten. Ich finde es unglücklich gelöst.

Wenn meine Informationen richtig sind, soll die Serie am 5. März 2009 in Deutschland fortgesetzt werden, nachdem sie etwas mehr als drei Monate pausiert hat. Es fehlen noch 6 Episoden bis zum Finale, hoffen wir, dass RTL gnädig ist und diese ohne weitere Pause zeigt.

CSI: NY – Ein Rückblick auf Staffel 4

Am Montag lief die letzte Folge der 4. Staffel von „CSI: NY“, die uns ein spannendes Finale einer meiner Meinung nach innovativen Staffel lieferte. Die Produzenten trauten sich – trotz des Autorenstreiks, der zu dieser Zeit stattfand -, gleich mehrere Dinge auszuprobieren. Dass es eine übergreifende Handlung gibt, hatten wir ja schon mit dem „Miniaturenmörder“ in „CSI: Den Tätern auf der Spur“ gesehen. Das Rätsel um die Zahl „333“, mit der Mac Taylor seit seiner Rückkehr aus New York traktiert wird, dauerte jedoch nur einen Teil der Staffel und wurde komplett aufgelöst, ohne den Cliffhanger in die nächste Staffel zu liefern, was eher schon ein Novum ist.

Folge 5, „Die Venusfalle“, lieferte zudem zwischendrin auch noch einen Fall, der nicht direkt aufgeklärt wurde. Die Mörderin, die man hier jagte, wurde erst in Folge 15, „Killerlady“, gestellt.

Schließlich ist da der Taximörder, der das Team die letzten Folgen der Staffel in Atem hielt und in dessen Machenschaften der Sohn von Macs toter Frau Claire hineingezogen wurde. Aber auch hier wurde der Fall vor dem Ende der Staffel, in der vorletzten Folge, aufgeklärt.

Ebenfalls über mehrere Folgen zogen sich die Konsequenzen aus dem Tod von Ruben Sandoval, dem Sohn von Danny Messers Nachbarin. In „Schlechter Scherz“ wird dieser bei einem Überfall von einem Querschläger getroffen und stirbt. Danny, der auf Ruben hätte aufpassen sollen, bekommt ein schlechtes Gewissen, was dazu führt, dass er sich mit der Nachbarin auf eine Affaire einlässt. Dadurch bekommt seine Beziehung zu Lindsay „Montana“ Monroe Risse, was zu einer vorübergehenden Trennung der beiden führt.

Auch Einzelfolgen stechen hervor: In „Tod im Anzug“ müssen die Ermittler ein Auto finden, das ausgestattet ist wie der Wagen von James Bond, in „Stirb an einem anderen Tag“ geht es um ein Mordopfer, das anscheinend aus der Zukunft kommt (was mit dem Satz „Ein Fall für Doctor Who!“ quittiert wird) und in „Die Nacht der lebenden Toten“ werden zu Halloween scheinbar übernatürliche Fälle präsentiert, die jedoch eine ganz wissenschaftliche Erklärung haben. In letzter Episode ist Robert Picardo (der Holodoc vom Raumschiff Voyager) Gast und spielt einen Polizisten. Erfreulicherweise wurde daran gedacht, in der deutschen Fassung seine bekannte Synchronstimme zu verwenden.

Zuletzt muss noch die Titelmusik erwähnt werden. Es handelt sich immer noch um „Baba O’Riley“ von „The Who“, allerdings wurde es geändert, vermutlich, um es den Titelmusiken der anderen CSI-Serien anzupassen. In denen wird eigentlich nur ein Satz gesungen, beim bisherigen Titel von „CSI: NY“ fast eine ganze Strophe. Die neue Version beschränkt sich auf einen Kernsatz und klingt sehr modern.

Leider hat man beschlossen, die Beziehung zwischen Mac Taylor und Peyton Driscoll sang- und klanglos zu beenden. Als Mac Taylor in der ersten Folge von seinem Urlaub in London zurückkehrt, ist sie einfach nicht mehr dabei. Erst in Folge 4, „Stirb an einem anderen Tag“, wird erwähnt, dass sie in London geblieben ist, weil sie dort Arbeit gefunden hat.

Alles in allem kann man aber sagen, dass diese Staffel, obwohl sie wegen des Autorenstreiks nur 21 Folgen lang ist, einiges zu bieten hat. Das Niveau, das man von „CSI“ gewohnt ist, wird gehalten bis zur letzten Episode, in der Mac Taylor während einer Geiselnahme einen Tatort untersuchen soll. Diese Folge nimmt einige überraschende Wendungen und endet schließlich in einem Cliffhanger. Wie die Situation für Mac Taylor endet, werden wir erst am Anfang von Staffel 5 erfahren.

Eines noch am Schluss: Wie kommt es, dass der kleine Sender VOX die Staffel von „CSI: NY“ bereits ganz ausgestrahlt hat, während der „große Bruder“ RTL sich irgendwie nicht dazu durchringen konnte, „CSI“ und „CSI: Miami“ fortzusetzen?

Frühschoppen in Deutschland

Der Frühschoppen hat in Deutschland eine gewisse Tradition. Nur leider hätte man in dem Fall dem Besitzer des Restaurants sagen sollen, dass es sich dabei nicht um einen anglo-deutschen Ausdruck für zeitiges Einkaufen handelt:

Immer beliebter: Zeitig einkaufen oder "Frühshoppen".
Immer beliebter: Zeitig einkaufen oder "Frühshoppen".