Sind kranke Arbeitslose seltsam?

Wie die „Bild“-Zeitung heute vermeldet, sind Arbeitslose häufiger krank als Arbeitnehmer (Online-Version des Artikels hier). Das wäre für sich noch nicht so erwähnenswert, vor allem in diesem Blog. Allerdings stellt der Autor des Artikels die Arbeitslosen durch die Einfügung von ein paar kleinen Worten in ein merkwürdiges Licht: „Seltsam, seltsam!“ stellt er der Überschrift „Arbeitslose häufiger krank als Arbeitnehmer“ voran. Im Text heißt es zur Begründung für die durchschnittlich 18,7 Krankheitstage im Jahr 2007 der Arbeitslosen: „Ein Grund laut Experten: die angeblich starke psychische Belastung wegen der Arbeitslosigkeit.“ (Hervorhebung von mir) Gleich hintendran heißt es noch, dass Arbeitslose sowieso mehr Zeit hätten, überhaupt zum Arzt zu gehen.

Hier soll also zwischen den Zeilen suggeriert werden, dass Arbeitslose keinen Grund hätten, krank zu werden. Am Allerwenigsten noch wegen „angeblicher“ psychischer Belastung. Derartiges kann eigentlich nur jemand schreiben, der entweder noch nie arbeitslos war oder in der Zeit der Arbeitslosigkeit finanziell anderweitig abgesichert war. Subtil eingesetzt auch der Zusatz, dass Arbeitslose sowieso mehr Zeit hätten, zum Arzt zu gehen. Sie haben ja sonst nichts zu tun.

Immerhin nicht dass erste Mal, dass man sich in dieser Zeitung auf Arbeitslose eingeschossen hat (Beispiel siehe hier). Nur diesmal ist es nicht ganz so plakativ. Mehr unterschwellig. Besser wird es deswegen nicht. Sollte jemand auch der Meinung sein, dass Arbeitslose zu viel Zeit hätten, um zum Arzt zu gehen und dass die psychische Belastung der Arbeitslosigkeit nur „angeblich“ vorhanden sei, dann möge jener doch mal selbst ausprobieren, wie es ist, arbeitslos zu sein und keine Perspektive zu haben, anstatt solche Pauschal-Verurteilungen abzugeben. Und seien sich auch noch so subtil.

5. OT-Treffen der Phoenix

Alle Jahre wieder kommt es im Frühjahr: Das so genannte Out-Time-Treffen der Phoenix. Vom 11.-13.April findet wieder unser gemütliches Beisammensein statt, und zwar in München. Dahinter steckt folgendes: Bei Liverollenspielen steckt man ja in seiner Rolle, hat im Idealfall unglaublich viel zu tun und hat daher keine Zeit, so gern man es auch möchte, mit guten Freunden, die man schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen hat, ein paar ausführlichere Worte zu wechseln. Weil es uns aber besonders wichtig ist, dass man auf der Phoenix auch außerhalb des Spiels Freundschaften pflegt, treffen wir uns traditionell im Frühjahr zu Speis und Trank, Spiel gibt es dann keines. Stattdessen blicken wir sentimental zurück auf das, was hinter uns liegt und blicken gespannt auf das, was uns noch bevorsteht. Wir planen und diskutieren, vor allem aber haben wir eine Menge Spaß, spielen komische Spiele, essen ungesundes Zeug und trinken bis wir nicht mehr durstig sind.

Obwohl das Phoenix-Treffen grundsätzlich ein Mitglieder-Treffen ist, haben wir für Freunde der Gruppe immer ein Plätzchen frei *hint, hint* Am Freitag gibt es einen zwanglosen Spieleabend, der, je nach Zahl der Übernachter, in eine kuschelige Pyjama-Party münden dürfte. Samstag ist dann der große Kerntag, da gibt es den ganzen Tag lang Spannung, Spaß und Schokolade. Am Sonntag klingt das Wochenende bei gemütlichem Brunch aus.

Solltest du dich bei der Bezeichnung „Freunde der Gruppe“ angesprochen gefühlt und nächste Woche Zeit und Lust haben, wäre es günstig, wenn du dich kurz per E-Mail melden könntest, damit organisatorische Dinge wie Übernachtung, Reservierung bei Brunch, etc. geplant und besprochen werden dürfen.

Phoenix flieeeeg!

Informationen zur Phoenix gibt es auf www.phoenix-larp.de

STAR COMMAND Communiqué Nr. 2

Online-Version des Newsletters vom Phantastischen Projekt

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

es hat lange gedauert, aber heute präsentieren wir die nächste Ausgabe des „Star Command Communiqué“. Es gibt einiges anzukündigen und einiges aufzuholen. Und es lohnt sich, Abonnent des „Communiqué“ zu sein, zu bleiben oder zu werden. Doch dazu später mehr.

 

Kommen wir zunächst zu den Themen, die in der Zeit seit dem letzten „Communiqué“ aufkamen. An erster Stelle muss hier der Beitrag genannt werden, der erklärt, warum die Arbeiten am „Phantastischen Projekt“ zwischen November und Ende Dezember fast stillstanden:

Gedanken auf dem Friedhof – Ende und Anfang…

 

Dass uns der Mythos, um den es im „Herrn der Ringe“ geht, uns auch heute noch immer wieder begegnet, davon handelt dieser Beitrag:

„Gib mir den Ring!“ – Tendenzielle Berichte, Vorratsdatenspeicherung und Klimaschutz

 

Über eine fast schon vergessene Serie, die nun endlich auch in Deutsch auf DVD zu haben ist, wird hier berichtet:

seaQuest DSV – Jetzt taucht sie wieder!

 

„Es gibt keine einfachen Lösungen für sehr komplizierte Probleme. Man muss den Faden geduldig entwirren, damit er nicht reißt.“ – Warum dieser Spruch für das „Phantastische Projekt“ als Motto für das neue Jahr 2008 gewählt wurde, erklärt möglicherweise das hier.

Einfache Lösungen für sehr komplizierte Probleme

 

Einen kritischen Blick auf die zur Jahreswende ausgstrahlten Folgen der „CSI“-Serien wirft diesr Bericht:

CSI: Ein Blick auf die vergangenen Wochen

 

Ach ja – und da war doch noch die Sendung, die keiner anschaut, aber jeder kennt. Ein Seitenblick auf…

„Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“

 

Die Freunde der kleinen Parabeln, die im „Communiqué“ immer wieder mal veröffentlicht werden, können sich freuen: es gibt eine neue, die vom Besuch von drei kleinen Geistern handelt:

Armselig, Jämmerlich und Mitleiderregend

 

Gewollt und nicht gekonnt: „Das iTeam“, die deutsche Version des englischen „The IT Crowd“ konnte nicht überzeugen und wurde noch vor Erreichen der dritten von sechs Folgen von SAT 1 wieder aus dem Programm gekippt. Über das Debakel hier ein Bericht:

Das iTeam – Aus die Maus!

 

Thorsten Reimnitz hat einen Lieblingsautor – Douglas Adams. Er zitiert ihn auch gern, wie man in diesem Gedankenspiel über Religionskritiker Richard Dawkins sehen kann:

Richard Dawkins, Oolon Coluphid und der arme Babelfisch

 

Abgesetzt? Nein, nur vom Termin her verschoben. „Doctor Who“ gibt sich die Ehre im deutschen Fernsehen. Über den Zeitwanderer von Gallifrey und die Lieblingsepisode „The Happiness Patrol“ von Thorsten Reimnitz schreibt dieser hier:

Doctor Who – Doctor Who – Doktor… wer?

 

Am 10. Februar 2008 starb Roy Scheider. Hier ein kurzer Nachruf:

Roy Scheider gestorben

 

Eine leicht satirische Kurzgeschichte um den zeitreisenden Doktor finden Sie hier:

Doctor Who: Zeit und der PROSIEBEN-Mahlstrom

 

Einen Ausblick darauf, wie sich das „Phantastische Projekt“ weiter entwickeln wird, gibt dieser Beitrag, der erklärt, warum im Blog zukünftig auch fiktive Berichte zu finden sein werden – und woran man sie erkennt:

Der 15. März: Ein Ausblick

 

Last but not least (Shakespeare): Ein neuer Schreiber gesellt sich zum Team. Seinen ersten Eintrag widmet auch er dem Theam „Science Fiction – wohin?“:

Neues vom Neuen

 

Und um bei Thema zu bleiben, kommen wir zurück zu den Worten, mit denen dieses Communiqué begann: Dass es sich lohnt, Abonnent desselben zu sein, zu werden oder zu bleiben. Wir haben ein paar Dinge, die dieses Jahr starten werden. Das inhaltlich geänderte Blog gehört mit dazu. Und auch neue Web-Romane. Aber alles zu seiner Zeit!

Damit aber niemand befürchten muss, er verpasst etwas, wird es anlässlich der Fed Con XVII, die vom 18. bis 20. April 2008 in Bonn stattfinden wird, einen kleinen Wettbewerb geben. Preise sind verschiedene Dinge zu den Themen, um denen es beim „Phantastischen Projekt“ so geht. Teilnahmebedigung: Man muss zum Zeitpunkt der Verlosungen (es werden mehrere sein) Abonnent des „Star Command Communiqué“ Newsletter sein (des Newsletters, wohlgemerkt, nicht des RSS-Feeds). Die genaueren Bedingungen des Wettbewerbs werden pünktlich zur Fed Con bekannt gegeben (und nein – die Redaktion des „Communiqués“ wird dort leider nicht vor Ort sein, aber wir lassen uns kompetent vertreten).

 

 

Das war es für heute, bis bald,

 

STAR COMMAND COMMUNIQUÉ

Redaktion

www.star-command.de

Neues vom Neuen

Kaum hat mich der glorreiche Initiator gefragt, ob ich nicht Lust hätte, auch einige Einträge in seinem wundervoll geistreichen Blog zu hinterlassen, schon leiste ich dieser Anfrage 5 Monate später Folge. Das ist Effizienz! In diesem Sinne: Hier bin ich!

Wie die Chefredaktion korrekt bemerkt hat, ist der Begriff Science Fiction dem Tod geweiht, eine bedrohte Spezies. Für die Buchläden scheint dieses Genre mittlerweile ein ungeliebter Freund zu sein: Man lädt ihn schon noch auf die Parties ein, aber eigentlich steht er nur hinten im Eck und deprimiert die anderen Bücher, weil keiner ihn lieb hat. Auch in meinem Hugendubel, ein Laden, der es sonst wie kein zweiter versteht, mich für Geld glücklich zu machen *hüstel*, wurde mittlerweile der Bereich Science Fiction „der besseren Übersicht wegen“ mit im Fantasy-Bereich eingeordnet. Dort lustwandeln einige Klassiker von Arthur C. Clarke und Dan Simmons im obersten Regal, was nur bedeuten kann, dass der durchschnittliche Science Fiction-Leser 1,90m aufwärts sein muss. Lediglich eine Sparte hält sich tapfer: Star Wars! Für mich persönlich ist Star Wars allerdings eher Fantasy. Ich bin nicht so verbohrt, dass in einer Sci Fi-Geschichte jedes Detail wissenschaftlich haltbar sein muss – wenn da steht, das Gerät teleportiert Menschen, dann teleportiert es eben Menschen – aber die mystischen Elemente ziehen Star Wars deutlich mehr in den fantastischen Bereich. Mehr noch in den fragwürdigen Prequels, aber über die muss man sowieso nicht groß reden, ich empfehle diesbezüglich einen kürzlich erschienenen Artikel auf Spiegel.de in der Rubrik „Eines Tages“.

Haarsträubender wird es bei Amazon. Rufe ich hier den Bereich „Bücher – Science Fiction, Fantasy und Horror – Science Fiction“ auf, bekomme ich eine Liste mit Empfehlungen. Es beginnt mit Douglas Adams. So weit, so gut. Star Wars, Perry Rhodan, Warhammer 40k, Artemus Fowl… Moment! Artemus?! Der kleine Möchtegern-Potter, der mit Trollen kämpft und lässig Schätze klaut, hat mit Science Fiction etwa so viel zu tun wie Lindsay Lohan mit Talent. Gleich darunter: Die Romanreihe um World of Warcraft. Stardust von Neil Gaiman (ein hervorragendes Buch, nebenbei, nur leider vom Schlüsselreiz-Wort „Star“ abgesehen so futuristisch wie das Dschungelbuch). Und Wicked – das Buch zum Musical. Zugegeben – in „The Wizard of Oz“ gibt es den Blechmann, den George Lucas neben der Roboterfrau aus Metropolis als Inspirationsquelle für C-3PO nennt, doch das macht Wicked noch nicht wirklich zu Sci Fi-Material.

Ich kenne es ja auch von meiner Larp-Gruppe (schamlos Werbung mach). Wenn ich sage, dass wir eine Sci Fi-Larpgruppe sind, wenn ich vielleicht sogar erwähne, dass unsere Wurzeln im Star Trek-Universum liegen, sehe ich von meinem Gegenüber nur noch eine sich allmählich verflüchtigende Staubwolke in der Luft schweben. Daher verwende ich eher Begriffe wie „Endzeit“ oder „futuristisches Szenario“. Natürlich: Fantasy ist der Platzhirsch im LARP-Bereich, die große Rampensau, an der keiner vorbei kommt. Aber da ist man auch unkritischer. Fantasy ist massentauglich. Sci Fi – das hat diese Aura von Wissenschaft, von Wissen, das man haben muss, von Unzugänglichkeit. Bei Fantasy-LARP kocht jeder sein eigenes Süppchen, der eine spielt den Froschkönig, der andere einen authentischen Minnesänger des 13. Jahrhunderts. Bei Sci Fi ist der häufigste Satz, den ich höre: „Oooh, da kenne ich mich ja gar nicht aus.“ Mann, gut, dass ich damals beim Abitur noch den Science Fiction-Basiskurs belegt habe, sonst wäre ich ja völlig aufgeschmissen…

Vielleicht ist das aber auch ein Phänomen der natürlichen Evolution. Das Starke überlebt, das Schwache muss sich anpassen, oder es hört auf, zu existieren. Vielleicht muss man jetzt umdenken. Eine kleines Gedankenexperiment: Was ist der erfolgreichste deutsche Science Fiction-Roman der letzten 3 Jahre? Die Antwort lautet „Der Schwarm“ von Frank Schätzing. Versuchen Sie doch mal, den unter Science Fiction zu finden! Thriller, Öko-Drama, Abenteuer-Roman, das sind die Genres. Vielleicht ist es Zeit, die alten Begriffe hinter sich zu lassen. Der Sci Fi Channel, somit ein Relikt, sollte sich vielleicht umbennen in den Fantastic Future-Channel, oder, falls das zu einschränkend ist, in den Alternate Reality Channel. Englisch, griffig, hip!

Und wer weiß? Vielleicht darf dann auch Arthur C. Clarke wieder in ein Regal auf Augenhöhe. Als Dark-Fantasy-Futuristic-Thriller.

15. März: Ein Ausblick

ACHTUNG! Fiktion!

Wieder gibt es eine neue Stufe in der Entwicklung des „Phantastischen Projekts“. Man sieht sie sehr gut an dem Banner, das über diesem Beitrag steht. Was hat das zu bedeuten? Um den Lesern den Hintergrund des Universums zu vermitteln, in dem die Geschichten des „Phantastischen Projekts“ spielen, kamen wir auf die Idee, das Blog durch fiktive Beiträge zu ergänzen. Da diese Beiträge natürlich so geschrieben sind, als entsprächen sie der Realität, müssen diese besonders markiert werden. Der Banner, der über diesem Beitrag zu sehen ist, ist eine dieser Markierungen. Er ist groß und auffällig genug, so dass niemand mehr sagen kann, „ja, das habe ich ja nicht geahnt, dass dieser Beitrag, der mit dem 15. März 2433 datiert ist, Fiktion sein soll…“.

Die Idee kam uns, da in letzter Zeit verschiedene Artikel erschienen sind, die eine Art Abgesang auf das Genre „Science Fiction“ darstellten. Die „Science Fiction“, so der Tenor, ist wieder dort angekommen, wo sie mal herkam: in der Scham-Ecke. Man steht nicht mehr dazu, Science Fiction zu lesen. Und Frauen lesen sowas schon gleich gar nicht. Bestätigt wird das durch den Trend, nach dem Erfolg von „Herr der Ringe“ im Kino und der angedachten Verfilmung von „Der Hobbit“ vermehrt auf Fantasy zu setzen; seit Christopher Paolinis „Eragon“ haben manche Verlage sogar den besonderen Ehrgeiz entwickelt, mit noch jüngeren Schreibern aufzuwarten (jedenfalls erweckt die Werbung zur neuen Fantasy-Reihe „Calaspia“ diesen Eindruck).

Die Science Fiction hingegen, das bestätigt auch Andreas Eschbach („Das Jesus-Video“) in einem Interview, wird gerne wieder kaschiert. Romane oder Filme, die ganz eindeutig Science Fiction sind oder zumindest Elemente davon enthalten, werden als „Thriller“, „Action“ oder „Abenteuer“ angeboten. Natürlich sind die Grenzen da fließend, aber es wird immer bewusster darauf geachtet, den Begriff „SF“ aus einer Beschreibung fernzuhalten, auch wenn er eigentlich richtig wäre. Das Problem sind die Schubladen, derer sich Menschen nur zu gerne bedienen. Eine Redakteurin eines Radiosenders, die einmal einen Science-Fiction-Roman zu Rezensionszwecken erhielt, gab diesen ungelesen an eine Kollegin weiter, denn „sobald da Raumschiffe im Spiel sind, kriege ich das große Gähnen“. Dass es große Epen, Komödien, Abenteuerromane oder Thriller „mit Raumschiffen im Spiel“ gibt, war in dem Moment zweitrangig, respektive, es war der Redakteurin vermutlich nicht bewusst. Die Frage ist zudem, was verbinden die Menschen mit dem Bild „Raumschiff“? Das Raumschiff ist in der Science Fiction eigentlich nur ein Transportmittel, in den wenigsten Fällen spielt das Schiff selbst die Hauptrolle. Es geht eigentlich immer um die Menschen, die auf diesem Schiff leben und arbeiten. Es ist quasi das Gleiche wie eine Abenteuergeschichte im 16. Jahrhundert, die von Menschen auf einem Segelschiff handeln. Das Schiff ist nur das Transportmittel, mit dem die Menschen in dieser Geschichte ihr Ziel zu erreichen versuchen. Und nur weil die Geschichte statt in der Vergangen eben in der Zukunft spielt, braucht diese deswegen noch lange nicht langweilig zu sein. Man muss sich eben nur darauf einlassen.

Zum „Darauf einlassen“ gehört aber ein gewisses Hintergrundwissen. Da unsere Projekte X-1 und X-2 in der Zwischenzeit gut vorangekommen sind, kam der Gedanke auf, quasi „Nachrichten aus der Zukunft“ zu bringen. Wir wollen mit diesem Beitrag einsteigen, allerdings noch mit einer Geschichte im klassischen Sinn, um zu verdeutlichen, wie die Meldungen aussehen. Dazu bewegen wir uns 425 Jahre in die Zukunft…

… zum 15. März 2433. Der Ort, an dem wir uns befinden, ist der große Kuppelbau auf dem Jupiter-Mond Europa. Die große Versammlung, wie er auch genannt wird. Das Plenum der Regierungen der Planeten des Sonnensystems ist vollzählig versammelt. Dafür gibt es auch einen besonderen Grund, der Präsident der Planetaren Konföderation wird gleich sprechen.

Der Kuppelbau ist ein beeindruckender Ort, ein riesiges Rund, etwa hundert Meter im Durchmesser. Zentral in diesem Rund liegt das Rednerpult, damit man den Redner von allen Plätzen aus sehen kann, die sich rund um die Mitte auf mehreren Ebenen befinden. Das Pult befindet sich im Mittelpunkt eines etwa zehn Meter großen Kreises. Am Rand dieses Kreises sind die Verwaltungsplätze des Parlaments, der Präsident, Schriftführer, Übersetzer, alle diese Leute finden dort ihren Platz. Hinter ihnen beginnen die Ränge der Abgeordneten. Auf dem Boden des Kreises in der Mitte ist riesengroß das Wappen der Planetaren Konföderation aufgemalt. An den Wänden der fünfzig Meter in die Höhe ragenden Kuppel hängen die Wappen der Planeten des Sonnensystems. Oben, in der Mitte der Kuppel, befindet sich eine Galerie, die nur für besondere Anlässe genutzt wird. Zumeist sind dort Kameras aufgebaut, die das geschehen im Plenarsaal genau beobachten und aufzeichnen.

Nun betritt Präsident Richard d’Oridan den Raum. Aus Respekt vor ihm und dem Tag erheben sich die Abgeordneten von ihren Plätzen und stehen, bis der Präsident das Rednerpult erreicht hat. Dann setzen sie sich wieder.

„Geehrte Abgeordnete der großen Versammlung der Konföderation der Planeten“, begrüßt d’Oridan die Anwesenden mit voller und korrekter Anrede, „ich möchte Ihnen danken, dass Sie heute, an diesem Tag, so zahlreich erschienen sind. Der 15. März ist ein besonderes Datum, für uns, für mich als Terraner ganz besonders, für die Organisation, deren Vertreter wir darstellen, und letztlich auch für die Bewohner der Planeten unseres Systems. Auf meiner Heimatwelt ist es üblich, so genannte ‚runde‘ Jubiläumstage besonders zu begehen. Und dieses Jahr ist so ein ‚rundes‘ Jubiläum. Denn heute ist es auf den Tag genau 425 Jahre her, dass sich jene Organisation zusammenfand, die viele Jahre später den ersten interplanetaren Flug der Menschheit unternehmen und damit ein neues Zeitalter für die Erde und die anderen Planeten des Sonnensystems einleiten würde. Diese Menschen, die sich an einem Samstag des Jahres 2008 auf dem Planeten Erde versammelten, hatten keine Ahnung, welche weitreichende Folgen ihre Bestrebungen haben würden.“

Unterbrechen wir Präsident d’Oridan an dieser Stelle und kehren wir später zurück. Was ist das für ein Ereignis, von dem er spricht? Dazu müssen wir uns in die Gegenwart begeben – die fiktive Gegenwart des Jahres 2008…

…und um auch hier der Genauigkeit die Ehre zu geben, des 15. März 2008. Der Ort, an dem wir uns befinden, ist ein ehemaliges Fabrikgelände im Süden Deutschlands. Obwohl es die Bezeichnung „Fabrikgelände“ nicht so wirklich trifft. „Fabrik“ klingt nach großen Maschinen. Hier jedoch wurden bis vor einigen Jahren Präzisionsanalysegeräte hergestellt. Dann wurde, wie so oft, die Produktion nach woanders verlagert, wo es mehr Profit zu machen gab. Das Gebäude wurde immer mal wieder anderweitig genutzt und stand schließlich leer. Letztlich bot es sich jedoch an für die Konferenz, die hier stattfindet.

In einem der Konferenzräume des Gebäudes haben sich Menschen unterschiedlichster Nationen versammelt, Physiker, Astronomen, Astronauten und Abgesandte der verschiedenen Raumfahrtorganisationen der Erde. Vielen von ihnen ist der Satz „ich bin ein Terraner“ etwas Fremdes – sie sehen sich nicht als „Erdenmenschen“, sondern als Amerikaner, Russen, Chinesen… Letztlich jedoch mussten sie sich über diese Ressentiments hinwegsetzen, denn das Projekt, das sie in Angriff nehmen wollen, ist zu groß, als dass es nur eine Nation allein bewerkstelligen könnte: ein bemannter Flug zum Mars, dem Nachbarplanet der Erde.

Die Besprechung dauert nun schon Stunden. Die Nerven liegen teilweise blank. Möglichkeiten wurden diskutiert und über die technischen Details herrscht weitestgehend Einigkeit. Doch es hapert bei den menschlichen Details. Von welcher Nation soll der Astronaut sein, der als erster den Mars betritt? An der Frage entzünden sich wilde Diskussionen. Einem Außenstehenden mag das lächerlich vorkommen, da die Marsmission noch nicht einmal annähernd in realistischer Reichweite ist, und schon streitet man sich darum, wer als erster den Mars betreten darf. Aber so ist es – die Frage blockiert sogar den Vertrag, der eigentlich an diesem Tag unterschrieben werden soll, ein Vertrag zur Gründung einer gemeinsamen Organisation zur Erforschung des Weltraums, die als Koordinierungsstelle der Organisationen der einzelnen Länder dienen soll. Sogar auf einen Namen hat man sich schon geeinigt: I.A.S.O.N. – Interlateral Aeronautics and Space Organisation of the Nations. Doch die Frage nach dem ersten Mann (oder der ersten Frau) auf dem Mars spaltet das Gremium.

Endlich kommt ein Delegierter der deutschen Luft- und Raumfahrtbehörde mit einem neuen Vorschlag auf: neutrale Vermittler müssen eingesetzt werden! Er hat auch schon eine Idee, wer das sein könnte…

„…und dank der Vermittler, denen es gelang, in den Gründungsvertrag einen entsprechenden Passus einzufügen, der alle Nationen zufriedenstellte, konnte der Kontrakt von den Versammelten unterschrieben werden“, setzt Präsident d’Oridan seine Rede fort. „Damit war die Organisation gegründet, unter deren Obhut der erste Marsflug stattfinden sollte, allerdings erst Jahre später. Aber der erste Schritt war gemacht. Heute erscheint uns Menschen von der Erde der Streit, den man damals hatte, geradezu kindisch. Uns ist es gelungen, diese ganzen Kleinlichkeiten zu überwinden. Sehen Sie mich an, ich bin Franzose und ich liebe mein Land. Doch ich bin auch Terraner und als solcher allen Menschen meiner Heimatwelt verpflichtet.“

Der Präsident nimmt einen Schluck aus seinem Wasserglas, dann fährt er fort: „In der Planetaren Konföderation haben wir heute ganz ähnliche Probleme. Und die Geschichte meines Heimatplaneten zeigt, dass wir diese Probleme nicht über Nacht beseitigen können, und schon gar nicht mit Gewalt. Geduld, das ist das Gebot der Stunde. Bedenken Sie, geehrte Abgeordnete, doch einmal den Zeitraum. 425 Jahre hat es gedauert von diesem ersten Vertrag von I.A.S.O.N., bis zu dem Zeitpunkt, da ich heute hier vor Ihnen stehen und über eine Gemeinschaft sprechen kann, die mehrere Welten umfasst. Und angefangen hat alles wie immer mit einem kleinen Schritt. Natürlich hat keiner der damaligen Unterzeichner geahnt, was folgen wird, denn die Menschen der Erde hatten damals keine Kenntnis von der wahren Gestalt der Planeten unseres Sonnensystems. Aber rückblickend kann man es als den ersten Schritt zu dieser Konföderation betrachten. Lassen Sie uns also dies zum Vorbild nehmen, unsere Arbeit unvermindert und mit Bedacht fortzuführen. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit!“

Unter dem Applaus der Delegierten verlässt Präsident Richard d’Oridan das Rednerpult und begibt sich zu seinem Platz…

…während wir in die reale Gegenwart zurückkehren, die reale Gegenwart des 15. März 2008. Wir denken, das System ist mit diesem Beitrag klar geworden – Beiträge aus der fiktiven Gegenwart sind neben dem Banner unter dem Titel in roter Farbe geschrieben, während Beiträge der fiktiven Zukunft in grüner Farbe geschrieben sind. Alles andere bleibt in der Hauptfarbe schwarz. Und es sei nochmal darauf hingewiesen, dass diese Regel nur für Beiträge gilt, die den Eindruck erwecken könnten, real zu sein. Beiträge, die eindeutig Geschichten sind (wie zum Beispiel unter der Kategorie „Parabeln“ abgelegt), ändern sich ebenfalls nicht.

Und demnächst gibt es mehr zu Projekt X-1 und X-2…

Doctor Who: Zeit und der PROSIEBEN-Mahlstrom

„Was war das?“

Rose blickte sich um. Es war einer jener Blicke, die Frauen in Horrorfilmen gerne hatten, wenn sie in einem dunklen Haus ein Geräusch hörten, das sie nicht einordnen konnten und darauf warteten, dass der böse Axtmörder hinter der Kommode hervorsprang. Das Publikum jedoch wusste es besser, das Geräusch war bestenfalls die Hauskatze, die der Frau einen gehörigen Schrecken einjagen würde. Stattdessen würde sich der Axtmörder von hinten nähern und ihr – unter dem Einsatz von jeder Menge Kunstblut und einem schreienden Orchesterpart – ein frühzeitiges Ende bereiten.

Rose aber befand sich nicht in einem dunklen Haus. Es war nicht einmal ein Haus. Es war… ja, was eigentlich? Ein Raum, der sich im Innern einer so genannten „Police Box“ befand, einer Polizei-Notruftelefonzelle. Und das war das Verrückte: der Raum war von innen größer, als die Box von außen aussah. Eine gewöhnliche Police Box hätte nie im Leben die ganzen Apparaturen aufnehmen können, die sich allein hier, im Hauptkontrollzentrum fanden. Der Mittelpunkt desselben war eine große Konsole, die ein Achteck um eine transparente Säule bildete. In der Säule bewegte sich etwas auf und ab. Rose fand, dass „Etwas“ keine sehr wissenschaftliche Umschreibung war, aber sie wusste nicht genau, was dieses „Etwas“ sein sollte. Sie kannte nur seinen Zweck: die TARDIS, denn darum handelte es sich bei der Police Box mit dem großen Innenleben, auf Zeitreise zu schicken.

„Das war ein Geräusch!“

Der Mann mit den kurzen Haaren, der angestrengt auf die Kontrollen an einer der Konsolen blickte, versuchte, ihre Frage zu beantworten. Vom Aussehen her hätte man ihn altersmäßig auf irgendwo zwischen dreißig und vierzig eingeschätzt. Rose aber wusste es besser, er war nämlich viel älter. Aber wusste sie es eigentlich? Nein, auch nicht so genau. Denn alles, was sie von und über ihn wusste, wusste sie von ihm. Er nannte sich „der Doktor“ und war ein Zeitlord vom Planeten Gallifrey. Früher hatte es mal mehr Zeitlords gegeben, aber alle außerdem Doktor starben im großen Zeitkrieg, den die Bewohner von Gallifrey mit den Daleks geführt hatten.

„Ein Geräusch, das habe ich gehört“, bestätigte Rose. „Was macht das Geräusch?“

„Es klingt!“

Der Doktor sah sie direkt an und grinste. So, wie er es gerne tat. Er hatte eine unvergleichliche Art, das musste Rose immer wieder feststellen. Dennoch, sie bereute es nicht, dass sie ihn in seiner TARDIS begleitete.

„Können Sie vielleicht etwas präziser werden?“

„Ich bin selbst überrascht“, stellte der Doktor fest. „Die Instrumente zeigen eine Fluktuation im unteren PF-Band an. Die TARDIS wird irgendetwas weggezogen. Und zwar seitlich in der Zeit.“

Die TARDIS. „Time and Relative Dimensions in Space“, dafür stand diese Abkürzung. Sie war sowas wie eine Raumschiff-Zeitmaschinen-Kreuzung. Etwas, das man auf der Erde vielleicht als „Mehrzweckfahrzeug“ bezeichnet hätte. Wenn sie gestartet wurde, machte sie ein ganz charakteristisches, schleifendes Geräusch. Für einen Außenstehenden sah es so aus, als würde sich die Police Box in Luft auflösen. Dabei bewegte sie sich nur in den Dimensionen.

Rose seufzte, als sie diese Erkenntnis nochmal durch den Kopf gehen ließ. Die TARDIS bewegt sich nur in den Dimensionen. Das klang, als ob es etwas zutiefst Alltägliches wäre. „Nur“. Aber das war es nicht. Zumindest nicht für sie. Rose Tyler war nämlich kein Zeitlord vom Planeten Gallifrey. Sie war eine junge Frau vom Planeten Erde. Aus London, um genau zu sein. Und um ganz genau zu sein: Aus dem London des Jahres 2005. Sie war Verkäuferin in einer großen Geschäftsmeile gewesen, bevor der Doktor diese in die Luft gejagt hatte. Nicht zum persönlichen Vergnügen, sondern weil sich dort zum Leben erweckte Schaufensterpuppen herumgetrieben hatten. Lebendes Plastik. Eine lange Geschichte. Aber es war ihr erstes gemeinsames Abenteuer gewesen.

Rose schreckte hoch. Jetzt merkte sie an den Bewegungen der TARDIS, dass diese von etwas erfasst worden war.

„Was war das?“, fragte sie ängstlich.

„Wir sind von einer großen Kraft erfasst worden“, antwortete der Doktor. Er wechselte nun seine Position zur nächsten Konsole.

„Was für eine Kraft? Eine gravimetrische Welle?“

Der Doktor blickte Rose erstaunt an. „Wo haben Sie denn das aufgeschnappt? In irgendsoeiner Science-Fiction-Serie?“

„Ja“, gab die junge Frau zu. „Wenn da ein Raumschiff erfasst wird, sind es immer irgendwelche Wellen.“

„Ich bitte Sie! Allein an der Art, wie die TARDIS erfasst wurde, hätten Sie doch merken müssen, dass es auf keinen Fall eine Welle sein kann. Wellen schubsen. Wir werden aber mehr gesaugt.“

„Doktor, das ist mir ziemlich egal, ob wir geschubst oder gesaugt werden. Was ist los?“

Der Doktor verfiel in Schweigen. Rose erinnerte sich an die gemeinsamen Erlebnisse. Nach dem Abenteuer mit dem lebenden Plastik hatte er sie gefragt, ob sie ihn nicht begleiten wolle bei seinen Reisen durch Raum und Zeit. Sie hatte zugesagt. Dann waren sie in die weit entfernte Zukunft gereist, zu einem Zeitpunkt, an dem die Sonne die Erde verschlingen würde. Sie waren im Jahr 1869 gelandet und hatten anschließend der ersten Landung von Außerirdischen im Jahr 2006 beigewohnt. Zuletzt waren sie im Jahr 2012 gewesen und hatten einen dieser Daleks getroffen. Ausgesehen hatte er wie ein extrem überdimensionierter Salzstreuer, aber seine Spezies hatte die Spezies des Doktors vernichtet. Im Anschluss an dieses Abenteuer waren sie wieder mit der TARDIS gestartet. Alles hatte so gut ausgesehen. Bis zu dem Geräusch…

„Na“, murmelte der Doktor vor sich hin, „wo bist Du, Du großer, böser Wolf?“

„Bitte was?“

„Na, die Kraft, die uns ansaugt. Die muss doch irgendwo… ahh, da ist es!“

Rose näherte sich der Konsole. Auf einem der Bildschirme erblickte sie etwas, das wie ein riesiger Strudel aussah, nur dass er kein Wasser strudelte, sondern kleine Lichtpunkte. In der Mitte des Strudels schien… sprichwörtlich nichts zu sein.

„Was ist das?“

Der Doktor verzog den Mund zu einem Lächeln. „Ich hatte befürchtet, dass wir es mit dieser Kraft zu tun bekommen. Das ist, was selbst die Zeitlords fürchten. Das ist der PROSIEBEN-Mahlstrom.“

„Der… PROSIEBEN-Mahlstrom? Und was tut der?“

„Er dreht sich und saugt Sachen an. Zum Beispiel unsere TARDIS.“

„Und warum tut er das?“

„Zu einer anderen Zeit befand sich an der Stelle einmal ein Planet mit Namen PROSIEBEN. Er wurde regiert von einem Senat, der seine Ratschläge von einem alten Ritterorden bekam, den Rittern der runden Quoten.  Diese bestimmten für das, was im Herrschaftsbereich des Planeten geschah, Quoten, ob die Leute sich für das interessierten, was geschah. Und wenn die Leute sich dafür nicht interessierten, aktivierten sie die Quoten-Helix. Und die Quoten-Helix entfernte das Ereignis aus der Zeitlinie.“

„Und das nur, weil sich die Leute dafür nicht interessierten?“

„Ja. Und zwar ganz egal, warum sie sich dafür nicht interessierten. Den Rittern der runden Quoten war der Gedanke ein Gräuel, das Leben mit Dingen vollzustopfen, die die Leute nicht interessierten. Ihre Logik war, dass wenn alle Dinge, für die sich die Leute nicht interessierten, entfernt würden, dafür allen anderen Dingen mehr Interesse entgegen gebracht wurden.“ Der Doktor zuckte mit den Achseln. „Leider ein Irrtum. Denn nur weil sich viele Leute für etwas interessieren, heißt das noch lange nicht, dass es besser ist als etwas anderes. Oder dass das, für das man sich nicht interessiert, schlechter wäre. Im Universum hat alles irgendwie eine Chance verdient. Aber das führt zu weit.“

„Und was ist dann mit dem Planeten geschehen?“

„Dummerweise funktioniert die Quoten-Helix nicht so, wie die Ritter der runden Quoten sich das gedacht hatten. Sie wollten eigentlich das entsprechende Ereignis komplett aus der Zeitlinie entfernen, so als hätte es nie stattgefunden. Stattdessen wurde es ab dem Moment, an dem die Helix aktiviert wurde, entfernt. Verstehen Sie, Rose, ungefähr so, als würde ein Autor nach dem Schreiben von zwei, drei Kapitel eines Buches plötzlich aufhören und die Geschichte nicht vollenden – und sie würde trotzdem gedruckt werden. Das verwirrte die Menschen. Außerdem funktionierte die Helix nicht immer gleich. Mal wurde ein Ereignis sofort aus der Zeitlinie entfernt, mal wurde es zuerst zeitlich verzerrt und dann erst entfernt, was für noch mehr Verwirrung sorgte. Der Senat wollte daraufhin das treiben der Ritter der runden Quoten unterbinden und schickte seine Starforce los.“

„Es kam zum Krieg? So wie bei Ihrem Volk und den Dalek?“

Der Doktor schüttelte den Kopf. „So kann man nicht sagen. Die Starforce verbündete sich mit den Rittern der runden Quoten und sie aktivierten die Quoten-Helix permanent, damit alles, für das sich die Leute nicht interessierten, sogleich aus der Zeitlinie gelöscht würde. Die Helix baute ein Interessens-Schwerpunkt-Feld auf, das so gewaltig war, dass daraus der Mahlstrom entstand.“

„Und wenn man ihm zu Nahe kommt…“, begann Rose.

„Macht es Flupp! Und man ist weg. Möglicherweise wird man aber auch zeitlich verzerrt. Letzteres ist uns gerade passiert. Ich konnte die TARDIS gerade noch an den Rand des Mahlstroms steuern. Ich musste dazu aber eine Tagverschiebungs-Parallaxe etablieren.“

„Können Sie das auch so erklären, dass man es ohne Physik-Studium versteht?“

Der Doktor brummte. „Hmmmmm, sagen wir, es ist so, als würde sich ihr wöchentlicher Termin bei der Maniküre von Samstag auf Sonntag verschieben.“

„Ich gehe nicht zur Maniküre“, entgegnete Rose. „Und Sonntags haben die sowieso geschlossen.“

„Sie dürfen das nicht so wörtlich nehmen!“, knurrte der Zeitlord. „Das war nur ein Beispiel! Ich habe die Tagverschiebungs-Parallaxe aktiviert und kann uns über einen fiktiven Zeitsprung in den Raum-Zeit-Fluss zurückbringen. Bevor Sie fragen“, fügte er an, als er Roses Gesicht sah, „ich hatte ursprünglich den 16. Februar 2008 angesteuert, als uns der Mahlstrom erwischte. Ich visiere nun mit dem Fiktivtransmitter den 13. April 2008 an, wir werden dort allerdings nicht materialisieren, sondern direkt zu einem neuen Ziel springen. Fällt Ihnen was ein?“

Rose legte ihre Stirn in Falten. „Was ist mit dem 16. Februar 2008, zu dem Sie sowieso wollten?“

„Geht nicht. Das sind die Auswirkungen der Quoten-Helix. Der 16. Februar 2008 interessiert nicht mehr.“

„Dann lassen Sie sich was einfallen. Sie sind doch sonst so kreativ.“

„Das bin ich wirklich!“, bestätigte der Doktor fröhlich. „Ich denke, ich weiß da was. Fiktivtransmitter an!“

Er betätigte einen Schalter. In dem Moment war ein Stöhnen zu hören. Rose drehte sich um.

„Oh, unser Gast! Den hatte ich total vergessen.“

„Ja“, sagte der Zeitlord. „Das macht der Mahlstrom. Vielleicht interessiert unser Gast uns einfach nicht.“

Rose sah den Doktor böse an. Dieser lächelte schulterzuckend. Dann wandte sie sich ab und ging zu dem jungen Mann, den sie am Ende des letzten Abenteuers mit an Bord genommen hatten. Adam. Er wirkte noch immer verwirrt. Das legt sich, dachte der Doktor.

„Fiktivtransmitter in Funktion!“, rief er dann. „Ich glaube, es klappt! Na dann!“

Wieder war das charakteristische schleifende Geräusch der TARDIS zu hören. Sie bewegte sich.

Wenn es dem Doktor gelingt, aus dem Mahlstrom zu entkommen, dürfen wir sein neuestes Abenteuer „Langzeitstrategie“ („The Long Game“) am 13. April 2008 um 17.00 Uhr bei ProSieben erleben (siehe hier). Hoffen wir das Beste, liebe Leser!

Der Server unter www.google.de konnte nicht gefunden werden

Das ist doch mal eine Fehlermeldung: „Der Server unter www.google.de konnte nicht gefunden werden.“ Aufgefallen ist es mir eigentlich mehr oder minder zufällig, als ich feststellte, dass mein Googlemail-Konto nicht mehr erreichbar ist. Doch das war nur eine Sache. Der PageRank(TM), der bei mir im Browser ermittelt wird, fror ein. Statt Adsense-Anzeigen erschienen graue Balken oder Fehlermeldungen.

Tatsächlich war – oder ist? – Google nicht zu erreichen. Nicht das erste Mal, wie ich bei einem Blick (bei der Konkurrenz) feststellen musste. Mal trennte ein Bagger in der Schweiz ein Glasfaserkabel durch (so geschehen am 19. Februar 2008), mal war es ein unklarer technischer Defekt (wie am 21. November 2005). Sind wir gespannt, was es diesmal war.

So ein Ausfall führt einem mal wieder vor Augen, dass es nicht gut ist, zu viele Dinge auf einen Anbieter zu konzentrieren. Es mag vielleicht eine praktische Seite haben, aber wenn es dann zu so einem Ausfall kommt, ist eben alles weg. Da nützt nicht einmal der gestiegene PageRank(TM) etwas.

Blogitzeljagd die Zweite

Wie war das noch… Blogitzeljagd… die Schnitzeljagd in Blogs. An der ersten habe ich mich mit einem mittlerweile nicht mehr existierenden Blog beteiligt, nichts gewonnen, aber ich vermute, dass diese Teilnahme der Grund war, warum ich in der Vorweihnachtszeit mit einem Adventskalender von Hitmeister überrascht wurde.

Wie dem auch sei, die Macher der Blogitzeljagd – Hitflip und Hitmeister – haben nun Anfang des Monats zu einer neuen Jagd aufgerufen. Die Aktion endet mit dem Ablauf des heutigen Tags. Warum ausgerechnet erst jetzt teilnehmen? Zwei Dinge – erstens hatte ich noch andere Dinge zu tun, zweitens waren die Teilnahmebedingungen der neuen Jagd gar nicht so einfach. Man muss nämlich die Seiten der Partner der Jagd-Gesellschaft durchsuchen und Blogitzeljagd-Logos finden. Beim ersten Versuch, das zu schaffen, habe ich – ehrlich gesagt – erst einmal entnervt aufgegeben. Ich weiß, ich beschwere mich gern über die albernen Gewinnspiele im Privatfernsehen, bei denen man zum Beispiel gefragt wird, wie ein Mensch genannt wird, der im Weltraum arbeitet – A. Astronaut oder B. Bestronaut, aber diese Blogitzeljagd war schon ein anderes Kaliber. Ich war tatsächlich versucht, bei anderen Teilnehmern zu spicken und die Resultate dann abzuschreiben. Letztlich habe ich mich aufgerafft, doch noch teilnehmen – und da bin ich jetzt.

Also, Bedingung 1: Wie habe ich von der Blogitzeljagd erfahren? Per eMail. Da ich – wie bereits erwähnt – schon an der ersten Jagd teilgenommen habe, bin ich von Hitflip angeschrieben worden. Da ich nicht auf meine Mails verlinken kann, verlinke ich einfach mal auf die Blogitzeljagd-Seite: klick!

Bedingung 2: Man muss alle Seiten aufführen, auf denen man das Blogitzeljagd-Logo gefunden hat. Also dann: MyVideo.de, verwandt.de, hitmeister.de, hitflip.de und erento.de.

So, und nun mal sehen, wie’s diesmal ausgeht.

Summertime Parcs: Ein Fanprojekt entwickelt sich

Viele Projekte von Fans haben mal klein angefangen. So auch das Projekt, das ich heute ein wenig vorstellen möchte, denn wir haben beschlossen, den heutigen Schalttag zum offiziellen „Geburtstag“ zu erklären. Allerdings ist „Geburtstag“ etwas zu viel gesagt, besser wäre vielleicht „Re-Inkarnationstag“. Heute startet ganz offiziell „Summertime Parcs“.

Wann genau das Projekt entstand, ist in den Annalen der Geschichte leider verloren gegangen. Es war ein kleiner Teil eines Teils von ASTROCOHORS. Als die erste Astrocohors-Seite aufgebaut wurde, wurden verschiedene Unterabteilungen eingerichtet, die sich an dem Konzept der Geschichte orientieren. Eines davon war Space Cruise (spacecruise.astrocohors.de). In der fiktiven Welt von Astrocohors handelte es sich um die Organisation, die den touristischen Verkehr zwischen den Planeten regelte und auf die Einhaltung gewisser Standards achtete. In der realen Welt des Internets sollte es sich dabei um Seiten handeln, auf denen Fans Reiseziele nach Gebieten eingeteilt empfohlen bekommen sollten. Aus der Idee, das für Deutschland zu machen, wurde bald der Gedanke, den ganzen deutschsprachigen Raum zu umfassen. Schließlich wurde doch Europa daraus.

Space Cruise bestand aus einigen Seiten, doch zwei Unterseiten stachen hervor, da es sich hier um das ganz persönliche Steckenpferd des glorreichen Initiators 🙂 des Astrocohors-Projekt handelte. Die eine Seite ging um den Europa-Park, die andere um die Ferienpark-Kette Center Parcs. Die Seite mit den genauen Beschreibungen der Bungalows der Ferienparks, der besonderen Attraktionen oder wie eine Buchung so abgewickelt wird, brachte bald etliche Besucher. Immer wieder kamen eMails mit sehr speziellen Fragen, wobei sich herausstellte, dass eine Plattform fehlt, auf denen sich Besucher und potentielle Besucher austauschen können, oder Freunde der Center Parcs ihre eigenen Erfahrungen veröffentlichen können. Schließlich kam es dazu, dass das erste Forum eingerichtet wurde, ein sehr einfaches, möchte ich hinzufügen, das noch nicht sehr viele Funktionen hatte. Aber es wurde angenommen und bald sehr gut besucht.

Dann kam die Zeit, da dieses Forum nicht mehr ausreichte. Etwas größeres musste her – unter dem Namen „CPARCS Fans“ wurde auf kostenlosem Webspace eine Seite eingerichtet, zusammen mit einem neuen, besseren Forum, sowie erstmals einem Blog, in dem neuste Nachrichten und Pressemitteilungen veröffentlicht wurden. Doch auch hier stieß man bald an Grenzen. Das Forum erlaubte es beispielsweise nicht, Bilder hochzuladen. Ende 2007 entstand die Idee, auf phpBB und WordPress zurück zu greifen, doch hier wurden durch die limitierten Rechte des kostenlosen Webspace zum Problem. Das phpBB-Forum lief nicht so, wie es sollte. Ganz schnell musste etwas Neues her.

Parallel verfolgte der glorreiche Initiator 😉 noch das andere Steckenpferd – den Europa-Park. Hier hatte er Ende 2005 ein Blog – auch von einem kostenlosen Anbieter – gestartet. Als es drängender wurde, für die CPARCS Fans eine Lösung zu finden, kam der Gedanke, dass man alles irgendwie verbinden könnte.

Und da sind wir heute. Das neue Projekt trägt den Titel „Summertime Parcs“. Der Name stammt ursprünglich vom Name eines Webdesigns, passte aber hervorragend, da man der Meinung war, dass in Ferien- und Freizeitparks eigentlich immer Sommerzeit ist. In den letzten Tagen und Wochen sind die Seiten schon angelaufen zum Test, nun aber, mit dem heutigen Tag, soll alles „offiziell“ sein.

Unter www.summertimeparcs.de ist die Hauptseite des Projekts zu erreichen. Hier kann man über eine Suchfunktion nach bestimmten Begriffen auf den Seiten des Projekts suchen – oder im Internet, wenn man will. Alle Unterseiten sind über die Hauptseite zu erreichen.

Das Blog, in dem immer noch Nachrichten und Pressemitteilungen veröffentlicht werden, ist zu erreichen unter „blog.summertimeparcs.de„. Hier können auch Kommentare hinterlassen werden.

Dreh- und Angelpunkt der Seiten ist nach wie vor das Forum unter „forum.summertimeparcs.de„. Hier können Interessierte Berichte und Tipps nachlesen oder auch Fragen stellen. Um Eintrags-Spam zu vermeiden, muss man sich registrieren, bevor man selbst Beiträge schreiben kann. Lesen kann man jedoch alles zu jeder Zeit. In diesem Forum ist es nun auch möglich, Bilder zu veröffentlichen, die allerdings eine bestimmte Größe nicht überschreiten dürfen.

Wer nach Neuigkeiten, Kleinigkeiten, Informativen und Denkwürdigen rund um den Europa-Park sucht, auch diese Seite hat eine neue Heimat innerhalb des Projekts gefunden und ist unter „www.ep-blog.de“ zu erreichen.

An einer kleinen Überraschung wird auf der Summertime-Hauptseite noch gearbeitet, die sich in den nächsten Wochen zeigen dürfte. Aber das wird zu gegebener Zeit noch bekannt gemacht…

Themenabend „Babylon 5“ am 1. März 2008 in Münster

Die Raumstation Babylon 5 war die letzte beste Hoffnung für Frieden, so ist es im Vorspann der ersten Season von Babylon 5 zu hören. Joseph Michael Straczynski erschuf von 1993 bis 1998 die die Serie „Babylon 5“, die sich durch ihren von vornherein auf 5 Jahre geplanten Handlungsbogen und die fast ausschließlich durch Computergrafik erzeugten Spezialeffekte auszeichnet. Der Thoregon Münster e.V. stellt diese Serie mit ihren Ablegern im Rahmen eines Themenabends vor und gibt einen kleinen Ausblick in die Zukunft.
Der Themenabend findet am 01. März 2008 um 18 Uhr in der Sprechblase, Münsters Comiccafe, Wolbecker Straße 68 in Münster statt. Anschließend lädt der Thoregon Münster e.V. zum gemütlichen Stammtisch ins Eckstein’s auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein.

Infos und Wegbeschreibung unter http://www.thoregon.de.