Alpbach 2008: Wie kommt der Mond auf die Erde?

Sample-Return-Missionen – die Rückführung von Materialproben vom Mond, von Asteroiden und Kometen – stehen im Mittelpunkt der 32. Sommerschule, die vom 22. bis zum 31. Juli im österreichischem Bergdorf Alpbach stattfindet. Die zu einer begehrten Institution gewordene Sommerschule lädt hierzu wieder Jungforscher aus den ESA-Mitgliedsländern ein.

Nähere Informationen unter:
http://www.esa.de

Roy Scheider gestorben

Wie bekannt gegeben wurde, ist gestern der Schauspieler Roy Scheider im Alter von 75 Jahren an einer Staphylokokken-Infektion gestorben, die er sich im Verlauf einer Krebserkankung zugezogen hatte. Scheiders bekannteste Rolle dürfte der Polizist Martin Brody in Steven Spielbergs „Der weiße Hai“ sein. Science-Fiction-Fans ist Scheider auch bekannt durch seine Rolle in „2o10 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“ und die Verkörperung von Captain Nathan Bridger in der Serie „seaQuest DSV“.

Mehr zu seinem Tod hier, eine komplette Biografie des Schauspielers findet sich hier.

Alphasat: Mit Laserlicht Daten übertragen

Wenn 2012 Alphasat, Europas größter und mit zukunftsweisenden Schlüsseltechnologien ausgestatteter Kommunikationssatellit in den geostationären Orbit befördert wird, befindet sich auch ein System zur superschnellen Datenübertragung mittels Laserlicht an Bord. Es wird im Auftrag der ESA und des DLR in Deutschland entwickelt.

Weiterführende Informationen erhalten Sie unter :
http://www.esa.de

Quelle: ESA

Ein wenig Selbstrefenzielles

Neben der Absetzung einer guten Science-Fiction-Serie („Doctor Who“) hat der gestrige Tag – zumindest für unser Projekt – auch Gutes gesehen. Nachdem der glorreiche Initiator (Sorry, Thorsten, aber das musste einfach sein!) aus Tübingen zurückgekehrt war, wo er für eine Studentenarbeit Rede und Antwort stand (aber das soll er selbst erzählen), haben wir uns getroffen und den Stand der Dinge bei uns besprochen. Dem geneigten Beobachter (in Form von mir) konnte nicht entgehen, dass er wieder eine Menge neue (Neudeutsch) „Inputs“ gekriegt hat. Sowieso sieht es nach den letzten – nicht so guten – Wochen wieder etwas besser aus. Das Konzept von Projekt X-1 ist beachtlich angewachsen, Projekt X-2 hat auch zugenommen und es gab eine neue Rückmeldung für Projekt X-3 aus der südlichen Hemisphäre.

Ich wollte das nur mal gesagt haben. Danke für die Aufmerksamkeit.

Doctor Who und das plötzliche Ende

Ja, das war’s. ProSieben hat entschieden, dass die beiden Folgen der Serie „Doctor Who“, die am nächsten Samstag laufen, die vorerst letzten beiden sein sollen. Damit fällt auch die britische Kultserie dem derzeit im deutschen Fernsehen herrschenden Absetzwahn zum Opfer (RTL und SAT1 haben es bereits vorgemacht und ihrerseits einige Serien eingestellt). Ersatzprogramm für den Zeitreisenden sind Wiederholungen von „Desperate Housewifes“ und zwei Folgen „Die Simpsons“,  von denen damit 15 Folgen pro Woche laufen.
Quelle: DWDL, Fernsehlexikon

Die Hessen und die Probleme mit den Wahlcomputern

Noch bevor die gestrige Landtagswahl in Hessen gelaufen war, kamen erste Berichte über Unregelmäßigkeiten auf. Äh… Moment mal bitte – Unregelmäßigkeiten? Das klingt ja fast so, als würde man über einen afrikanischen Staat berichten, der gerade die erste demokratische Wahl durchführt, und nicht über ein deutsches Bundesland. Aber ja, es ist passiert – in Deutschland im Jahr 2008. Im 21. Jahrhundert. Als handele es sich um ein ehemals kommunistisches Land, in dem eine Regierung verzweifelt an der Macht bleiben will, die sich ihrer Abwahl sicher ist, wurden, wie man bei netzpolitik.org und nightline nachlesen kann, Wahlbeobachter aus dem Wahllokal ausgesperrt und unter Androhung einer Strafanzeige wegen „Behinderung der Wahl“ (gibt es diesen Straftatsbestand überhaupt?). Nerdcore verweist auf ein Fotoalbum mit entsprechenden Bildern.

Aber was war passiert?

In Hessen sollten in einigen Bezirken Wahlcomputer statt Wahlzettel verwendet werden. Allerdings gab es zuvor schon Probleme mit diesen Geräten, zum einen ist nicht nachvollziehbar, wie die Wahl erfasst wird – womit Manipulationen Tür und Tor geöffnet sind -, zum anderen wurden die Geräte teilweise, wie der Chaos Computer Club in einer Pressemitteilung erklärt, vor der Wahl in Wohnungen von Privatpersonen abgestellt, was zumindest eine sehr fragwürdige Praxis ist, da Manipulationen auch hier nicht ausgeschlossen werden können. In der gleichen Mitteilung kommen auch Wahlleiter zu Wort, die die Computer früher bereits benutzten und davon wieder abgekommen sind. Der Aufwand sei größer, es gab keine Zeitersparnis bei der Auswertung und man habe generell „ein schlechtes Gefühl“ gehabt.

Der Versuch des Chaos Computer Club, die Wahlcomputer in Hessen generell verbieten zu lassen, war kurz vor der Wahl gescheitert (siehe Berichte hier). Jetzt, nach der Wahl, ist die Diskussion neu entbrannt und die Gegner der Computer haben noch mehr Argumente auf ihrer Seite. Aber auch das Verhalten einiger Wahlleiter spricht Bände: anstatt Beobachter einfach zuzulassen, um damit möglicherweise Zweifel zu zerstreuen, wurden diese als „Störer“ abklassifiziert und in einem Fall gar von einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes verfolgt, bis sie die Landkreisgrenze überschritten hatten.

Bei uns gibt es eine Tendenz, gern ein wenig hochnäsig in andere Länder zu blicken, wenn diese ihre ersten demokratischen Wahlen abhalten und Wahlbeobachter behindert werden. Nach diesen Berichten über die Hessen-Wahl muss man sagen: Wir haben dazu keinerlei Recht – wir haben erst mal vor unserer eigenen Tür zu kehren, damit die Abkürzung „BRD“ nicht eines Tages für „Bananen-Republik Deutschland“ steht.

Doctor Who – Doktor Who – Doktor… wer?

Michael Reufsteck hat es nicht verstanden, wie er im „Fernsehlexikon“ selbst schreibt: Was ist dran an dem Hype um die britische Fernsehserie „Doctor Who“? Nun, könnte es einfach daran liegen, dass Geschmäcker nun mal verschieden sind und diese Serie nicht unbedingt Herrn Reufstecks Geschmack trifft? Und ein gewisses lückenhaftes Wissen um die Serie darf man ihm auch noch bescheinigen, denn Christopher Ecclestone, der in den neuen Folgen, die heute auf ProSieben anlaufen, die Hauptrolle spielt, ist nicht „ausgetauscht“ worden, er hat den Platz zur Überraschung vieler Beteiligter freiwillig nach nur einer Staffel geräumt (hier die allgemeine Beschreibung der Serie im Fernsehlexikon).

Es ist schwer zu erklären, vor allem, wenn jemand mit der Serie nichts anfangen kann: Was ist dran am „Doktor“? Es handelt sich um eine Science-Fiction-Serie, die ursprünglich mal einen Bildungsauftrag hatte, nämlich Kindern die Geschichte der Menschheit nahezubringen. Man dachte sich, das geht am Besten mit einem zeitreisenden Außerirdischen, der die jeweiligen Epochen direkt aufsuchen kann. Dass er sich in einer Notruf-Telefonzelle, wie sie in den 1960er Jahren in England an jeder Ecke standen, fortbewegt, war dem knappen Budget der Serie geschuldet, wurde aber im Lauf der Zeit Kult. Außerdem erkannten die Autoren, welche Möglichkeiten ihnen eine Serie mit einem Gerät verschafft, das sich sowohl in der Zeit als auch im Raum fortbewegen kann. Auf diesem Weg kamen die reinen Science-Fiction-Geschichten mit in die Serie.

Und hier liegt das Potential: der so genannte „Canon“ ist relativ frei. Ob es für eine Geschichte nun notwendig ist, dass die Erde explodiert oder gleich unser ganzes Sonnensystem – kein Problem, der Doktor reist eben ein paar Millionen Jahre in die Zukunft. In anderen Folgen werden Ereignisse aus der Geschichte aufgegriffen. So weilte der Doktor im Lager von Richard Löwenherz, als dieser Jerusalem belagerte und traf auch auf H. G. Wells, den Autor, der „Die Zeitmaschine“ schrieb (in der Serie wird natürlich angedeutet, dass Wells durch das Zusammentreffen mit dem Doktor zu dieser Geschichte inspiriert wurde).

Die Art der Geschichten ist dabei sehr facettenreich. Die Serie nimmt sich selbst nicht ganz Ernst, was vor allem in den neuen Folgen zu sehen ist (wie die Vorschau auf ProSieben in einem Ausschnitt so schön zeigt – Doktor: „Der Premierminister ist ein verkleideter Außerirdischer! – Das kauft mir niemand ab, oder?“ Wache: „Nein.“). Es gehören lustige Folgen dazu, ernstere, dramatische, und auch Folgen, die in ihrer Aussage beispielsweise guten Star-Trek-Episoden in nichts nachstehen. Wer sich dafür interessiert, die Geschichte der Serie habe ich schon in einem älteren Beitrag wiedergegeben: hier!

Stattdessen möchte ich an dieser Stelle meine Lieblingsepisode der klassischen Serie besprechen. Vielleicht kann der eine oder andere dann nachvollziehen, was zumindest ich an dieser Serie finde. Meine Lieblingsepisode ist „The Happiness Patrol“ (Deutsch: „Die Fröhlichkeits-Patrouille“). Erlebt haben sie Doktor Nummer 7 (Sylvester McCoy) und seine Begleiterin Ace (Sophie Aldred) im Jahr 1988. Der Doktor landet seine TARDIS auf der irdischen Kolonie Terra Alpha. Angeblich sind dort Leute spurlos verschwunden. Dort angekommen müssen die beiden feststellen, dass Terra Alpha von einer Diktatorin namens Helen A regiert wird. Diese hat in der Kolonie das Diktat der Fröhlichkeit ausgerufen. Es ist bei Strafe verboten traurig zu sein, weil Helen A das nicht mag. Jeder hat immer fröhlich zu sein, wer das nicht ist, wird von der „Happiness Patrol“ festgesetzt und dem „Kandy Man“ (einem aus Süßigkeiten bestehenden Lebewesen – ein wunderbarer Moment der Selbstironie der Serie) vorgeführt. Der Kandy Man behandelt die Gefangenen mit einer „Fondant Surprise“ – einem tödlichen Zuckergussüberzug.
In der Kolonie hat sich jedoch eine Untergrundbewegung gebildet. Die Menschen wollen nicht ständig fröhlich sein, es gibt Momente, da ist man eben traurig und man will es auch nicht unterdrücken. Der Doktor und Ace schließen sich der Untergrundbewegung an und machen die Rebellion mit. Die „Happiness Patrol“ wird außer Gefecht gesetzt und die Rebellen dringen über die Abwasserkanäle in Helen As Festung ein. Nachdem auch der Kandy Man ausgeschaltet wurde, lässt Helen A Fifi, ihr absolut tödliches Schoßtier, in die Kanäle, um die Rebellen zu zerfleischen. Doch diesen gelingt es, Fifi in eine Falle zu locken. Schließlich stellen sie die Diktatorin, die sich uneinsichtig zeigt: Es ist doch furchtbar, wenn Menschen traurig sind, es wäre viel besser, wenn alle immer fröhlich wären. Trauer braucht man nicht. Der Doktor beharrt darauf, dass die Fröhlichkeit, die auf Terra Alpha herrsche, nur Fassade sei. Wahre Fröhlichkeit, erklärt er, braucht Trauer als Ausgleich. Doch Helen A weigert sich, ihn anzuhören. In diesem Moment kriecht Fifi aus dem Abwasserkanal. Er ist tödlich verletzt und stirbt. Und überwältigt vom Tod ihres Schoßtiers fängt Helen A an zu weinen…

Diese Episode zeigt auch sehr schön, dass man ein wenig Fantasie mitbringen muss und sich beispielsweise nicht an dem Kandy Man oder – wie in der ersten Folge der neuen Serie – an lebendigen Schaufensterpuppen stören darf. Die Serie erhebt keinerlei Anspruch auf Realismus – und kommen Sie dem Doktor nicht mit „Zeitparadoxon“. „Das alles wird passieren“, sagte der Doktor in der Folge „Battlefield“ zu Ace, „in meiner persönlichen Zukunft – die wiederum Ihre persönliche Vergangenheit sein könnte!“ Würde man, analog zu dem Werk „Die Physik von Star Trek“, ein Buch mit dem Titel „Die Physik von Doctor Who“ schreiben, kämen viele interessante Dinge drin vor – nur leider nichts, das mit unserer tatsächlichen Physik in Einklang zu bringen wäre. Darauf muss man sich einlassen, wenn man diese Serie anschaut.

Wenn man sich aber darauf einlässt, dann kann man sehr viel Spaß haben. Und ein Wunschtraum von mir ist es, dass die alten Folgen, die noch nicht synchronisiert wurden, dies noch werden und auf dem deutschen Markt verkauft werden. Vielleicht als Sammelwerk… Oder dass zumindest die bereits synchronisierten Folgen mit Colin Baker (Doktor Nr. 6), Sylvester McCoy (Nr. 7) und der Fernsehfilm mit Paul McGann, sowie das Special „The Five Doctors“ mal wieder gezeigt werden. Oder vielleicht auf DVD… na ja, man ist ja bescheiden.

Doctor Who: Ab heute als Doppelfolge Samstags auf ProSieben.

Die Verwunderung von Nokia-Chef Kallasvuo

„Finland, Finland, Finland, the country where I quite want to be. Ponytrekking or camping – or just watching TV. Finland, Finland, Finland – is the country for me.“
(aus Monty Python’s Spamalot – „Finland“)

Der Vorstandschef von Nokia, Olli-Pekka Kallasvuo, ist nach eigenen Worten verwundert: „Die Heftigkeit der Reaktion einiger deutscher Politiker hat mich allerdings schon etwas überrascht.“ Und die Reaktionen der Belegschaft und der Bevölkerung. Immerhin, so räumt er ein, habe die Art der Abwicklung der Werkschließung „etwas kalt“ gewirkt.

Dem Beobachter von Außen stellt sich die Frage: Was erwartet der Mann eigentlich?

Nokia wurden in Bochum tausend goldene Brücken gebaut – im wahrsten Sinne des Wortes. Straßen wurden für das Werk errichtet, sogar ein Bahnhof – mal ganz zu schweigen von den Subventionsmillionen, die geflossen sind. Die Stadtverwaltung Bochum hatte einen Mann abgestellt, der sich nur um das Wohlergehen von Nokia kümmerte. Wenn Nokia auch nur hustete, stand der auf der Matte, um ihm auf den Rücken zu klopfen. Der Betriebsrat erkundigte sich immer wieder, aber die Firmenleitung kommunizierte nichts von einer geplanten Werksverlagerung, auch nicht, als in Rumänien bereits gebaut wurde.

Und dann, Knall auf Fall, wird die Werkschließung verkündet. Und der Gipfel der bitteren Ironie ist, dass die Nokia-Mitarbeiter kurz vor dem Ende ihres Arbeitsverhältnisses vermutlich noch einen Bonus erhalten werden – weil das Geschäftsjahr für die Firma so gut gelaufen ist. Denn vermutlich wird Nokia heute auf der Bilanz-Pressekonferenz einen neuen Rekordgewinn vermelden dürfen.

Und da wundert sich der Mann?

„Wenn Ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn Ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn Ihr uns vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn Ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen? Sind wir Euch in allen Dingen ähnlich, so wollen wir’s auch darin gleichtun. (…) Die Bosheit, die Ihr mich lehrt, wil ich ausüben.“
(William Shakespeare: Der Kaufmann von Venedig, 3. Akt, 1. Szene)

Richard Dawkins, Oolon Cluphid und der arme Babelfisch

Im Moment wird ja – mal wieder – über (im wahrsten Sinne des Wortes) Gott und die Welt gestritten, beziehungsweise, ob Ersterer existiert oder nicht. Aus der Diskussion hervorgetan hat sich Richard Dawkins mit seinem Buch „Der Gottes-Wahn“, der einen Ansatz besitzt, darzulegen, warum es sehr unwahrscheinlich sei, dass Gott existiere. Fragt man Dawkins, so beschreibt er, wie unwahrscheinlich es ist, dass sich das Leben auf dem Planeten Erde entwickelte und – trotz einiger globaler Katastrophen der Vergangenheit – nicht ausgelöscht wurde, wie unwahrscheinlich es ist, dass sich intelligentes Leben entwickelte und durchsetzte, wie unwahrscheinlich es ist, dass so ein komplexes System wie die Biosphäre unseres Planeten so gut funktioniert, und wie unwahrscheinlich es ist, dass wir Menschen dort ankamen, wo wir heute sind. Angesichts all‘ dieser Unwahrscheinlichkeiten stellt man sich gerade die Frage, ob Dawkins nicht doch darauf hinaus will, dass es irgendwie eine übergeordnete Macht geben muss, die das Leben gegen alle Unwägbarkeiten verteidigt und das System so raffiniert ausgetüftelt hat, dass es funktioniert, da macht der Religionskritiker in seiner Argumentation eine 180-Grad-Wende: Wenn es so unwahrscheinlich ist, argumentiert er, dass das Leben und das System auf der Erde sich so komplex entwickelt hat und doch alles irgendwie einander passt, müsste ein göttliches Wesen, das über allem steht, ja noch komplexer sein. Und das wäre nicht nur unwahrscheinlich, sondern extrem unwahrscheinlich.

Hm.

Also, ich muss bei dieser Argumentation immer wieder an folgenden Abschnitt aus einem empfehlenswerten Buch denken:

„Der Babelfisch ist klein, gelb und blutegelartig und wahrscheinlich das Eigentümlichste, was es im ganzen Universum gibt. (…) Der praktische Nutzeffekt der Sache ist, dass man mit einem Babelfisch im Ohr augenblicklich alles versteht, was einem in irgendeiner Sprache gesagt wird. (…)
Nun ist es aber verdammt unwahrscheinlich, dass sich etwas so wahnsinnig Nützliches rein zufällig entwickelt haben sollte, und so sind ein paar Denker zu dem Schluss gelangt, der Babelfisch sei ein letzter und entscheidender Beweis dafür, dass Gott nicht existiert.
Die Argumentation verläuft ungefähr so: „Ich weigere mich zu beweisen, dass ich existiere“, sagt Gott, „denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts.“
„Aber“, sagt der Mensch, „der Babelfisch ist doch eine unbewusste Offenbarung, nicht wahr? Er hätte sich nicht zufällig entwickeln können. Er beweist, dass Du existierst, und deswegen existierst Du nicht. Quod erat demonstrandum.“
„Ach du lieber Gott“, sagt Gott, „daran habe ich gar nicht gedacht“, und löst sich prompt in ein Logikwölkchen auf.
„Na, das war ja einfach“, sagt der Mensch und beweist, weil’s gerade so schön war, dass schwarz gleich weiß ist und wird wenig später auf einem Zebrastreifen überfahren.
Die meisten Theologen behaupteten, dieser ganze Streit sei absoluter Humbug, aber das hinderte Oolon Coluphid nicht, ein kleines Vermögen damit zu verdienen, dass er ihn zum zentralen Thema seines neusten Bestsellers Na, lieber Gott, das war’s dann wohl machte.“

(aus Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams)