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Hatte ich nicht gesagt, die Geschichte „Der Name der Rose“ ist vorbei, basta, aus, Amen und so weiter? Ja, richtig, das hatte ich. Seither ist ein bisschen Zeit vergangen und während ich Planungen für die Zukunft vom Phantastischen Projekt machte, kamen mir gleichzeitig noch ein paar Gedanken, die ich nachverfolgte und mir Notizen machte. Irgendwann nahmen die Notizen ein paar Seiten ein und da mir die Situation in den USA – um es mal vorsichtig auszudrücken – nicht geheuer ist, vor allem, da der religiöse Radikalismus auch schon zu uns rübergeschwappt ist, gerade rüberschwappt und auch weiterhin rüberschwappen wird – man danke nur daran, dass der Vorsitzende der CDU, Friedrich Merz, sich mit einem evangelikalen Radikalen treffen wollte oder dass Armin Laschet einen Berater hat, der durch extrem-religiöse Einstellungen aufgefallen ist -, wollte ich auch diese Gedanken noch niederschreiben. Und bevor der Kritikpunkt kommt: Ja, es ist mir klar, dass ich mit den Einlassungen hier keinen einzigen religiös-radikal veranlagten Menschen überzeugen werde. Ich möchte für diejenigen, die sich ehrlich informieren wollen, ein paar Denkansätze liefern, die vielleicht zu weiterem Nachdenken führen. Vor allem darüber, was gerade passiert im Hinblick auf Religion, beziehungsweise, was eigentlich schon immer passiert ist. Dazu schlagen wir jetzt die Brücke zurück zu Umberto Ecos „Der Name der Rose“.
Einer der Handlungsstränge von „Der Name der Rose“ ist die Debatte, die die päpstliche Delegation mit den Vertretern des Franziskaner-Ordens führen will über die Armut von Jesus Christus. Die Debatte wird dabei heruntergebrochen auf die Frage, ob die Kleider, die Jesus trug, sein Eigentum waren. Interessant ist dabei, dass Vertreter der Kirche eigentlich schon immer anfingen, solche Debatten zu führen, wie man die Bibel und das Wort von Jesus auszulegen habe, wenn sie opportun waren und ihnen in den Kram passte. Für den ganzen Rest hieß es nämlich, man habe die Bibel gefälligst wörtlich zu nehmen. Im Lauf der Jahrtausende sind dabei dann ein paar Interpretationen herausgekommen, die – wenn man es genau nimmt – das genaue Gegenteil von dem aussagen, was eigentlich in den Texten steht. Und mit diesen Interpretationen kämpfen wir heute.
Zweitens ist interessant, dass hier eine Debatte darüber geführt wird, ob Jesus eigene Kleider oder – Gott (haha) bewahre! – gar einen Geldbeutel besaß, während das Thema, um das es eigentlich geht, dadurch geschickt maskiert wird: Soll die Kirche arm sein? Ist diese Institution ein gutes, christliches Vorbild, wenn sie Ländereien und andere Reichtümer anhäuft, Kirchengebäude und Altäre mit Gold verziert und ihre hohen Vertreter in die besten Stoffe kleidet? Wenn man den historischen Kontext der Debatte verfolgt, die es im 14. Jahrhundert wirklich gegeben hat, stellt man fest, dass die „offizielle“ Kirche die Ideen von der Armut der Kirche, die etwa die Franziskaner verfolgten, als geradezu blasphemisch ansah. Was ist da schiefgegangen? Eigentlich muss man fatalerweise sagen, fügt sich diese Diskussion und Interpretation nahtlos ein in eine Reihe von – sagen wir mal – kreativen Interpretationen der Botschaft von Jesus. Die Debatte um die Armut Christi war nicht die erste und nicht die letzte, die geführt wurde. Wir im 21. Jahrhundert stehen nur am bedauerlichen und vorläufigen kumulativen Endpunkt dieser ganzen Debatten. Fast jedes Mal gilt dabei das, was William von Baskerville in Ecos Geschichte ausdrückt: Zwischen religiöser Ekstase und Wahn ist oft nur ein kleiner Schritt.
Beginnen wir mal mit der Entstehung der christlichen Kirche. Dazu muss ich ein Bild hervorholen, dass manchen vielleicht überraschen wird, nämlich die Sequenz aus dem Film „Das Leben des Brian“ der britischen Komikertruppe Monty Python, in der Brian sich auf der Flucht vor den Römern auf einem baufälligen Balkon versteckt. Der Balkon bricht herunter und Brian landet mitten in einer Versammlung von „Messiassen“, die alle ihre – mehr oder weniger – frohe Botschaft verkünden. Das Bild ist tatsächlich korrekt, zu der Zeit wurde die Region des heutigen Israel vom Römischen Imperium beherrscht und viele Menschen dort, die jüdischen Glaubens waren, hielten das für die Endzeit. Doch mit der Endzeit sollte auch der Messias erscheinen. Deswegen kam es zu einer wahren „Messias-Schwemme“ in der Region, viele versuchten sich als religiöse Führer, die das baldige Kommen des Königreichs Gottes verkündeten. In dieser Runde landet also der arme Brian, der Sohn einer einfachen Frau aus Jerusalem und eines Offiziers der römischen Garnison. Alle sehen ihn erwartungsvoll an. Als er zunächst schweigt, weil er nicht weiß, was er tun soll, werden die römischen Wachen misstrauisch. Brian muss also so tun, als sei er einer der Messiasse, der ebenfalls irgendeine Botschaft zu verkünden hat, um nicht aufzufallen.
Zu seinem Glück war er kurz zuvor bei der Bergpredigt von diesem gewissen Jesus anwesend und fängt an, einzelne Teile, die er dort aufgeschnappt hat, wiederzugeben. Doch statt ihm einfach zuzuhören, fangen die anwesenden Bürger an, mit ihm zu diskutieren: Wie war denn dies gemeint, wie war das gemeint? Behauptest Du etwa, die Vögel seien Bettler? Und so weiter. Als sich dann die römische Patrouille nähert, die gezielt auf der Suche nach Brian ist, fängt dieser an, ein Konglomerat an Zitaten, die er irgendwie aufgeschnappt hat, wiederzugeben.
…selig sind die… die ihres Nächsten Rind bekehren… denn sie werden schwerreich und sie sitzen… und sie allein werden dereinst… und nur sie… empfangen… dereinst… wird ihnen… gegeben werden.
Monty Python: „Das Leben Brians“ – Drehbuch – deutsche Übersetzung, erschienen 1992 im Haffmanns Verlag Zürich
Als er erkennt, dass die Römer ihn nicht bemerkt haben und weitermarschieren, beendet er seine Predigt erleichtert ohne zu erkennen, dass er ausgerechnet mit diesen Sätzen nun endlich die Aufmerksamkeit seines Publikums erregt hat. Als er von der Mauer, auf der er gestanden ist, heruntersteigt, wird er gefragt, was denn den Menschen gegeben werden wird, von denen er gerade gesprochen hat. Als Brian abwinkt, wird die Menge zudringlich und verlangt zu wissen, worum es geht. Ein Geheimnis? Etwa das Geheimnis des ewigen Lebens? Die Aufmerksamkeit, die er damit auf sich zieht, ist das Letzte, was er gerade braucht, also flüchtet er. Auf dem Weg aus der Stadt heraus stolpert er und verliert eine Sandale. Er hält sich allerdings nicht damit auf, diese aufzuheben, sondern rennt weiter.
Als seine Verfolger bei der Sandale ankommen, erleben wir, wie es ein Historiker formulierte, „die Geschichte aller Religionen in zwei Minuten“. Erstens kommt eine Figur dazu, die im Drehbuch „Dennis“ genannt wird. Dennis saß neben Brian auf der Mauer, als jener seine Predigt hielt. Brian hatte eine Kürbisflasche bei sich, deren Eigentümer er auf abenteuerliche und umständliche Weise geworden war, obwohl er sie eigentlich nicht wollte. Da Dennis die Kürbisflasche gefiel, schenkte Brian ihm diese. Dennis war misstrauisch – was stimmt nicht mit der Flasche, wenn sie einfach hergeschenkt wird? Eine Frau aus der Menge nimmt die Flasche nun in Empfang und verkündet verzückt, die Menschen werden von nun an die Flasche des Meisters tragen.
Zweitens stürzen sich die Menschen auf Brians Sandale und verkünden, dies sei ein Zeichen! Sofort bricht allerdings ein Streit aus, ob es sich dabei um einen Schuh oder eine Sandale handele und was dieses Zeichen bedeute, sollen alle die Schuhe ausziehen, oder sie sammeln… oder was? Es bilden sich drei Fraktionen heraus: die Gläubigen der Kürbisflasche, die Gläubigen des Schuhs und die Gläubigen der Sandale.
Damit ist das ganze aber noch nicht beendet. Brian flüchtet weiter und kommt auf einer Anhöhe an, wo ein Eremit in einem Loch sitzt. Der Eremit hat ein Schweigegelübde abgelegt, doch als Brian ihm aus Versehen auf den Fuß tritt, schreit er auf vor Schmerzen. Sein Schweigegelübde ist hinfällig und die Menge wird auf die beiden aufmerksam. Es passieren nun eine Reihe von Ereignissen, die Brians Verfolger als Wunder missinterpretieren und die ihre Verehrung für den angeblichen Messias nur steigert. Als dann der Eremit Brian wütend angreift – wegen des Schweigegelübdes und ein paar anderen Dingen -, wird er als Ketzer bezeichnet und von der aufgebrachten Menge davongetragen. Was mit ihm passiert, sehen wir nicht, aber da alle laut rufen, dass der Ketzer getötet werden muss, können wir uns das vorstellen.
Wir sehen in dieser Sequenz also ein paar Merkmale, die wir auch bei der christlichen Religion erkennen können, zusammengerafft auf ein paar Minuten:
- Die simplen Botschaften am Anfang werden von der Menge auseinandergenommen und diskutiert.
- Die eher vagen bis chaotischen Botschaften am Ende erhalten besondere Aufmerksamkeit, da hier jeder reinprojizieren kann, was er oder sie will.
- Die kryptischen Botschaften führen zu einer Verklärung des Meisters.
- Alltägliche Handlungen und Gegenstände (Flasche, Schuh) werden mit symbolischer Bedeutung aufgeladen.
- Sektenbildung, da sich nicht alle Anhänger auf eine Interpretation einigen können.
- Der Sektenbildung zum Trotz: Wer den – vermeintlich – wahren Messias nicht anerkennt, ist ein Ketzer und wird getötet.
Das entstehende Christentum hatte eigentlich von Anfang an den Bedarf, die Überlieferungen neu zu interpretieren. Im Kern handelt es sich dabei eigentlich um eine jüdische Endzeitsekte, die die Wiederkehr Jesu nach seiner Kreuzigung und damit das Kommen des Gottesreiches innerhalb der Lebenszeit der direkten Anhänger oder weniger Generationen danach erwartete. An dieser Stelle muss ich an eine alte Religionslehrerin von mir denken, die uns Kindern damals das Judentum erklären wollte, indem sie auf die Erweiterung des Liedes „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ einging. In dem Lied geht es ja eigentlich darum, dass „erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier“ Lichter auf dem Adventskranz brennen, bevor „das Christkind vor der Tür“ steht. Ergänzt wurde das von Kindern gern um dem Nachsatz: „Und wenn das fünfte Lichtlein brennt, dann hast Du Weihnachten verpennt.“ Meine damalige Religionslehrerin erzählte, genau das seien die Juden, die hätten „Weihnachten verpennt“ und die Ankunft des Messias nicht mitbekommen, deswegen würden sie immer noch auf ihn warten.
Die Aussage meiner damaligen Religionslehrerin sollte also die jüdischen Mitmenschen beschämen. Mit der Kenntnis, die ich heute habe, muss ich allerdings fragen: Ist es nicht genauso peinlich – oder noch peinlicher – dass die Endzeitsekte der Christen das Datum des Weltuntergangs immer weiter nach hinten verschieben musste und seit quasi 2.000 Jahren darauf wartet, dass es endlich passiert? Tatsächlich ist das der Grund, warum die „Offenbarung des Johannes“, die so genannte „Apokalypse“, die ja das Ende der Welt und das Kommen des Königreiches Gottes vorwegnimmt, so viele Anspielungen auf damalige historische Ereignisse und Persönlichkeiten enthält. Es gab einen Grund, warum man in der Bestie, deren Nummer 666 sei, die römischen Kaiser reflektiert sah, die die ersten Christen verfolgten oder warum Rom mit Babylon gleichgesetzt wurde. Das Werk entstand vermutlich irgendwann zwischen dem Jahr 60 und 70 nach der Zeitrechnung und gibt ein Bild vom Zustand der damaligen Welt und der ersten christlichen Gemeinden wieder. Über die Interpretation für die Moderne sagt beispielsweise Friedrich Engels, die Prophezeiungen der Offenbarung hätten
jetzt jegliche Bedeutung verloren, ausgenommen für einfältige Personen, die noch immer versuchen mögen, den Tag des letzten Gerichts auszurechnen. Jedoch als authentisches Bild eines beinah primitiven Christentums, von einem der ihren gezeichnet, ist das Buch mehr wert als alle übrigen Bücher des Neuen Testaments zusammengenommen.
Friedrich Engels: Das Buch der Offenbarung. In: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Berlin: Karl Dietz Verlag, 51975; Bd. 21, S. 9–15.
Wenn wir uns erinnern, geht auch Umberto Eco auf dieses Problem in „Der Name der Rose“ ein. Nachdem also zu den Lebzeiten der ersten Christengenerationen kein „Weltengericht“ eintrat, kam auf einmal die Zahl „tausend“ auf, abgeleitet vom „tausendjährigen Reich Gottes“, das in der Apokalypse erwähnt wird. Nur wurden nun die tausend Jahre herumgeschoben auf eine Zeit vor dem Gericht. Wahlweise sollte die Endzeit also tausend Jahre nach der Geburt Jesu, tausend Jahre nach seiner Auferstehung (also ungefähr im Jahr 1033) oder – wie Jorge von Burgos meint – tausend Jahre nach dem ersten kirchlichen Konzil von Nicäa (abgehalten im Jahr 325, was die Ereignisse von „Der Name der Rose“ wirklich in die Nähe eines „apokalyptischen Datums“ rücken würde) stattfinden. Als das Jahr 2000 nach der Zeitrechnung sich näherte, kamen solche Gedanken nochmal besonders in fundamentalistischen Kirchen auf, aber wie wir festgestellt haben, wurde das Ende wieder einmal vertagt.
Handelte es sich bei der Apokalypse „nur“ um die Interpretation der Worte eines Propheten, so wurde es für die Kirche richtig schwierig, wenn es um die überlieferten Worte Jesu direkt ging. Während der ersten tausend Jahre verbreitete sich der christliche Glaube in Europa, stieß dort aber bisweilen auf ziemlich kriegerische Kulturen, die mit dem Gebot der Friedfertigkeit, dass man nicht töten solle und vor allem, wenn man auf die eine Wange geschlagen werde, auch noch die andere hinhalten sollte, so ihre Schwierigkeiten hatten. Jesus hatte in der Bergpredigt sehr eindeutig klar gemacht, dass das simple Gebot „Du sollst nicht töten“ nicht weit genug ging. Auch wenn man Zorn gegen jemand oder mordlüsterne Gedanken hegte, hatte man bereits gesündigt. Prekär wurde es, als Papst Urban II. im Jahr 1095 ein Hilfeersuchen des Kaisers von Konstantinopel, Alexios I. erhielt. Alexios wollte militärische Unterstützung gegen die Seldschuken haben, die in sein Gebiet eindrangen. Urban sah das als Chance, das im Jahr 637 von den Arabern eingenommene Jerusalem zurückzuerobern. Doch ein Kriegszug von Christen, wie sollte sich das mit der von Jesus propagierten Gewaltlosigkeit in Übereinstimmung bringen lassen?
Kirchliche Gelehrte hatten die Lösung: Jesus, so verkündeten sie, sei missverstanden worden. Jemanden zu töten sei eine Sünde, das ist richtig, aber nur, wenn ein Christ einen anderen Christen tötete. Da es sich beim Feind aber um „gottlose Heiden“ handelte, war das Töten nicht nur keine Sünde, sondern sogar Pflicht, mit der man sich den eigenen Fensterplatz im Himmel sicherte. Diese Auslegung, man sollte besser sagen, diese Verdrehung der Bergpredigt, schuf einen gefährlichen Präzedenzfall, dem mehrere so genannte „Kreuzzüge“ folgten. Und als beispielsweise 1618 der Dreißigjährige Krieg ausbrach, in dem ja katholische Christen gegen protestantische Christen kämpften, wurde in der Kirche nicht darüber philosophiert, ob Jesus das gutheißen würde. Es wurde gekämpft, es war einfach so und es blieb so. Bis heute, wo es ja sogar Ikonographien von Jesus gibt, der eine Maschinenpistole in der Hand hält.
Die Wurzeln des Dreißigjährigen Kriegs sind vielfältig, ein Faktor war aber eben die Konfrontation zwischen den Katholiken und den Anhängern der so genannten „reformierten Kirche“. Der Grund für die Reformation waren mal wieder eine eigenwillige Auslegungen der biblischen Schriften, teilweise über Jahrhunderte. Es steht geschrieben, so sagten die Gelehrten der katholischen Kirche, dass man sich kein Bild von Gott machen sollte. Aber dass man sich kein Bild von Heiligen, den Aposteln oder Jesus machen sollte, das stand da nicht; auch war die Verehrung von Überresten der Heiligen, also Reliquien, nicht verboten worden. Das hatte groteske Züge angenommen, große Geldbeträge, die man nach Ansicht der Reformatoren auch für die Armen hätte verwenden können, wurden dafür ausgegeben, um teure Gemälde und Statuen anfertigen zu lassen oder das Stück eines Knochens irgendeines Heiligen zu erwerben, vor dem dann die Armen in Demut knien und es anbeten durften im frommen Wunsch, Gott möge sie aus der Armut befreien. Martin Luthers Mitstreiter Andreas Bodenstein und die Reformatoren Ulrich Zwingli und Johannes Calvin lehnten die Bilderverehrung als Götzenkult ab und riefen teilweise dazu auf, die Kirchen zu stürmen und die Bilder zu zerstören.
Adson äußert sich in „Der Name der Rose“ recht begeistert über die Kunstwerke und die Reliquien, die das ungenannte Kloster im Norden Italiens dort sein Eigen nennt. William hingegen ist – wie immer – skeptisch und nimmt gerade auch den Reliquienkult auf den Arm: Wenn jeder Splitter vom Kreuz Jesu, der sich in Umlauf befindet, echt wäre, dann wäre Christus nicht auf zwei Holzbalken, sondern auf einem ganzen Wald gekreuzigt worden.
Martin Luther, der die Reformation letztlich auslöste, stand den Bildern und Statuen, die es bereits gab, nicht so ablehnend gegenüber und hielt auch nichts davon, sie zu zerstören. Worum es ihm eher ging, war die „Sündenfreiheit als Geschäft“. Der Auslöser für seinen Brandbrief mit den 95 Thesen, der ihn berühmt machte, war der Dominikanermönch und Ablassprediger Johann Tetzel, der Geld für die Kirche sammeln wollte, indem er Ablassbriefe verkaufte. Diese Ablassbriefe sollten den Menschen die Sünden vergeben, aber nicht nur den lebenden, sondern auch den bereits gestorbenen. Aus diesem Grund wurde erneut etwas interpretiert, das so nicht in der Bibel steht, sondern aus einer Vermischung heidnischer Religionen, Volksglauben und aus dem Zusammenhang gerissenen Bibelzitaten entstand.
Über den Tod der Sterblichen sagt die Bibel nämlich (grob zusammengefasst) folgendes: Wenn ein Mensch stirbt, geht er in einen langen Schlaf. Erst am Ende aller Zeiten, wenn das Weltengericht kommt, werden die Gestorbenen wieder auferstehen und gerichtet werden. Alle Unrechten werden dann zusammen mit dem Antichristen in einen Schwefelsee geworfen und vernichtet. Das wird als „zweiter Tod“ oder „endgültiger Tod“ bezeichnet. Jesus selbst spricht hier nur von einem „Ort der Verdammnis“ nach dem Gericht. Alle anderen Darstellungen sind Interpretationen oder – wie es jemand mal so richtig ausdrückte – „christliche Fanfiction“.
Die Darstellungen der Hölle mit den Feuern, in denen die Seelen der Sünder nach dem Tod gequält werden, sind allesamt Erfindungen von kirchlichen Predigern wie Tetzel, um den Menschen Angst einzujagen, sie gefügig zu machen und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das ist ja der Grund, warum Jorge von Burgos in „Der Name der Rose“ so gegen ein Buch ist, welches das Lachen propagiert: Lachen tötet die Furcht, und wer keine Angst vor dem Teufel hat, der braucht keinen Gott mehr. Überhaupt, der Teufel: Ja, es gibt in der Bibel verschiedene Gestalten, die teils üble Taten vollbringen, aber wenn man genau hinschaut, gibt es nicht „den“ Widersacher Gottes. Die Schlange im Paradies, der Satan, der Engel Lucifer und die Bestie mit der Nummer 666 sind ursprünglich vier verschiedene Figuren mit unterschiedlichen Aufgaben und Geschichten, die zu einem Widersacher – oder „Antichristen“ – verschmolzen wurden.
Die Schlange im Paradies, die Eva dazu verführte, die Frucht vom Baum der Erkenntnis zu essen (die übrigens kein Apfel war), war einfach eine Schlange. Das entsprach dem Glauben der Zeit, in der das Alte Testament entstand, dass man verschiedenen Tieren aufgrund ihres animalisch-instinktiven Verhaltens, ihres Aussehens oder ihres Lebensraums verschiedene menschliche Eigenschaften zuordnete. Die Schlange hatte keine Beine, sondern musste auf ihrem Bauch auf dem Boden kriechen, also stellten sich die Menschen vor, dass das eine Strafe von Gott sein musste.
„Satan“ ist eigentlich überhaupt keine Figur, sondern ein Titel, der verschiedenen Engeln gegeben wurde und soviel bedeutet wie „Ankläger“, zum Beispiel der Menschheit wegen dem vielen Übel in der Welt. Der „Ha-Satan“, wie der Titel richtig lautet, prüfte auch den Glauben der Menschen, ob diese nicht aus reinem „Geschäftssinn“ gläubig seien und sich von Gott abwandten, sobald es ihnen schlecht erging (deutlich zu sehen in der Geschichte von Hiob, der trotz aller Unglücke, die ihm widerfahren, an seinem Glauben festhält).
Lucifer ist eine Interpretation, die sich aus dem Alten Testament ableitet, vermischt mit einem römischen Mythos. Eigentlich handelt es sich um ein Spottlied über den König von Babylon, das zum Ausgangspunkt über die Geschichte eines Engels wurde, der wie Gott sein wollte und fiel. Interessant ist auch, dass der Name „Luzifer“, der heute mit dem absolut Bösen in Verbindung gebracht wird, eigentlich „Lichtbringer“ bedeutet, etwas absolut Positives.
Und zuletzt die Bestie mit der Nummer 666, die für die römischen Kaiser steht, die die Christen im ersten Jahrhundert verfolgten. Anhand von Zahlenumrechnungsspielen kann man darin auch konkret die Namen von einzelnen Imperatoren erkennen, wie etwa Nero. Interessant ist, dass die Zahl 666 in den Anfängen nicht einmal einheitlich war, manche Schriften sprechen von 616.
Zurück zu Tetzel und dem Höllenglauben des Mittelalters: Die Bilder, mit denen Tetzel und die Kirche den Menschen Angst machte, stammen zu einem großen Teil aus einem apokryphen Buch, das heißt, es wurde nicht einmal in den offiziellen Kanon der Bibel aufgenommen. Auch hier sieht man wieder: Wenn es opportun ist und dem eigenen Zweck dient, dann verwendet man es halt. Das Buch ist die so genannte „Offenbarung des Petrus“, eine Fälschung von der behauptet wurde, der Apostel Petrus habe sie verfasst. Tatsächlich entstand das Buch, das eher ein „Büchlein“ ist, wohl um das Jahr 100 nach der Zeitrechnung. Hier werden die Höllenqualen beschrieben, die der Herr des Todes, Azrael, den Sündern zukommen lässt. Das widerspricht allerdings völlig der Aussage in der Apokalypse, denn dort heißt es, dass auch der Tod und das Totenreich im Schwefelsee vernichtet werden. Deswegen sind die Menschen nach dem Endgericht unsterblich. Dantes „Göttliche Komödie“ soll von der „Offenbarung des Petrus“ inspiriert worden sein und von ihr stammt auch die Idee des „Purgatoriums“, der „Zwischenhölle“, dem „Fegefeuer“, eine Strafe, die Sünder, die nicht so sehr gesündigt haben wie die echten Sünder, für eine Zeitlang ertragen sollten, um dann doch in den Himmel zu kommen. Und genau hier setzte Tetzel an. Er malte den Leuten, denen er predigte, aus, wie sich ihre verstorbenen Verwandten im Fegefeuer quälen für die „kleinen Sünden“, die sie in ihrem Leben begangen haben. Doch was für ein Glück, Tetzel und die Kirche bieten hier Hilfe an, in Form eines Ablasses. Denn, so wird es formuliert:
Wenn die Münze im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt!
Volkstümliche Überlieferung, in unterschiedlichen Varianten vorhanden
Das Zitat ist nicht ganz korrekt, mal ganz davon abgesehen, dass Tetzel noch eine altertümliche Form des Deutschen sprach. In der Form hat es sich am häufigsten überliefert, richtig ist aber vermutlich, dass der zweite Teil des Zitats „…die Seele in den Himmel springt!“ lautet. Egal wie, es ging darum, der Kirche neben den sowieso fälligen Abgaben zusätzlich noch Geld zu geben, um der eigenen Seele Willen und um der von verstorbenen Verwandten.
Kein Wunder, dass das Luther sauer aufstieß, vor allem wenn wir uns zurückerinnern an die Rolle des Ha-Satan in der Bibel. Da wurde ja eindeutig festgestellt, dass der Glaube an Gott eben kein Tauschgeschäft ist, nach dem Motto „Glaube gegen Schutz“. Tetzel und die Kirche hatten nun eins daraus gemacht. Aus diesem Widerspruch entstand die Reformation, doch wenn wir die Uhr nach heute drehen, sehen wir genau die Situation mit dem Tauschgeschäft wieder. Ich möchte nur an das Bild von Donald Trump erinnern, der einen Fototermin vor einer Kirche hatte und dazu die Bibel halten sollte. Er hielt sie dabei hoch in die Kamera, als hätte er sie selbst geschrieben. Es war deutlich zu merken, dass dieser Mann, den nicht wenige seiner Anhänger als „von Gott gesandt“ sehen, mit der Kirche und dem christlichen Glauben eigentlich nichts am Hut hatte. Für ihn ist alles ein Geschäft, dann eben auch der Glaube. Vor einer Kirche zu stehen und die Bibel in die Kamera zu halten bringt Wähler. So einfach ist das für manche Menschen.
Luther wollte die christliche Kirche reformieren, doch er wirkte bei der Spaltung in Protestanten und Katholiken mit. Luther sah eben die Sandale, der Papst den Schuh. Und es gab noch radikalere Reformatoren, die von Sandale und Schuh nichts wissen wollten, sondern der Kürbisflasche folgten. Wobei Luther selbst ein Radikaler war, zum Beispiel in seiner Verachtung anderer Religionen, wie der der Juden. Interessanterweise, während er in jüngeren Jahren die Apokalypse noch als ein problematisches Werk betrachtete, beschäftigte er sich in seinen letzten Lebensjahren immer mehr damit und glaubt schließlich sogar, dass das Endgericht nahe sei.
Martin Luther starb 1546 und das Endgericht kam nicht, aber ich bin mir sicher, es hätte jemanden gegeben, der anhand ein paar vager Daten aus der Bibel ausgerechnet hätte, warum es jetzt aber wirklich hätte kommen sollen!
Die Reformation führte wiederum zu ein paar Verschiebungen. Das Problem, das die Bibel hat, ist das Problem jeden großen Werkes, an dem verschiedene Autoren mitwirken, noch dazu über einen Zeitraum, der sich über Jahrhunderte hinstreckt: Sie ist nicht einheitlich. Es gibt unzählige Widersprüche und die jeweiligen Strömungen lösen sie auf ihre Weise. So sagt Jesus zum Beispiel, man solle sich keine Sorgen machen, die Vögel säen und ernten nicht, und der „himmlische Vater“ ernährt sie doch, die Protestanten aber beriefen sich auf den zweiten Thessalonikerbrief des Apostels Paulus, wo es heißt, wer keinen Willen zum Arbeiten habe, solle auch nicht essen. Das wurde verkürzt zu „wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ und wird heute noch als Argument gegen den so genannten „Wohlfahrtstaat“ und die Sozialhilfe verwendet. Die Strömungen, die lieber der Kürbisflasche folgten, wollten besonders rein sein und trugen diesen Geist dann in die so genannte „Neue Welt“, nach Amerika. In der Folge gingen die „protestantische Ethik“ und der Geist des Kapitalismus eine Verbindung ein, und damit sind wir wieder bei einem Kernelement von „Der Name der Rose“, gleichzeitig auch bei einem Widerspruch und einem Problem, das die Menschen bis heute belastet.
Das Thema in der Konferenz in „Der Name der Rose“ ist die Armut. Nun wurde ja schon der besondere Wert in der neuen Ethik darauf gelegt, dass wer nicht arbeite, auch nicht essen solle und keinen Anspruch darauf habe, dass andere ihm helfen. Es wurde allerdings noch ein Umkehrschluss getätigt, der im völligen Widerspruch zu den Lehren Jesu steht. Aber wie immer, sagten die Interpretierer, man habe Jesus da missverstanden mit den Sachen über den Reichtum. Jesus wollte nicht sagen, dass Reichtum anzuhäufen per se schlecht sei. Reichtum anzuhäufen sei nur dann schlecht, wenn man sich auf dem Reichtum ausruhe und nichts mehr mache. Bei manchen Millionären und Milliardären, bei denen man sich denkt: „Jetzt genieß doch Deinen Reichtum und hör auf, mit Deinen Abstrusen Ideen, die Du nur deswegen umsetzen kannst, weil Du stinkend reich bist, die Gesellschaft in Aufruhr zu versetzen oder sogar zu schädigen!“, ist diese Einstellung sicherlich der Grund, warum sie sich wieder und wieder gesellschaftlich nach vorne spielen. Manche sind aber einfach nur trunken von der Macht, die ihnen das Geld gibt. Wer ist wer? Wer kann das schon beurteilen?
Hält man nun den Menschen, die das Dogma des von Gott gesegneten Reichtums propagieren, das entsprechende Zitat von Jesus entgegen, das da lautet: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt.“, so antworten mache von denen mit einer Fälschung, die auf eine Zeit zurückgeht, die schon vor dem Zeitpunkt liegt, an dem der Roman „Der Name der Rose“ spielt.
Die geneigte Leserin, der geneigte Leser hat es vielleicht schon erraten, das Argument lautet „Missverständnis“. Jesus sprach nämlich gar nicht von Kamelen und wirklichen Nadelöhren. Das „Nadelöhr“ sei der Spitzname für ein besonders kleines, enges Stadttor in der Stadtmauer von Jerusalem gewesen. Wenn hier Kamele voll beladen ankamen, passten sie nicht durch. Wer die Stadt also hier betreten wollte, musste die Last von seinem Kamel nehmen, noch dazu musste das Kamel beim Passieren des Tores in die Knie gehen. So hatte Jesus das gemeint, wird behauptet, nicht jeder Reichtum ist schlecht, sondern man soll die Last des Reichtums – zeitenweise – ablegen und in die Knie gehen – also ehrfürchtig sein -, dann komme man in den Himmel.
Ja, für christliche Reiche und Superreiche ist das sicherlich eine schöne Geschichte und beruhigend für das eigene Gewissen. Puh, da haben die Elon Musks und Bill Gates dieser Welt aber nochmal Glück gehabt. Also, alles in Ordnung, oder was?
Nein, nicht ganz. Ja, es wäre eine schöne Geschichte… wenn sie denn stimmen würde. Tatsächlich stammt die Behauptung, das „Nadelöhr“ sei ein historisches Stadttor in Jerusalem gewesen, aus dem 10. Jahrhundert. Davor gibt es keine einzige Quelle, die belegt, dass irgendjemand vor allem auch zu Lebzeiten Jesu an ein solches Tor hätte denken können, wenn das Wort „Nadelöhr“ gebraucht wurde. Und so, wie der Satz in der Bibel steht, hätte Jesus davon ausgehen müssen, dass jeder seiner Zuhörer die Anspielung versteht ohne weitere Erklärung. Ansonsten hätte er eher ein Gleichnis benutzt. Es geht also wortwörtlich darum, was da steht: Ein Kamel passt nicht durch ein Nadelöhr, genauso wenig wie ein Reicher in den Himmel kommt.
Alles sehr chaotisch und widersprüchlich. Aber das Leben ist chaotisch und widersprüchlich. Man muss auch bedenken, dass zu den Zeiten, da diese Werke formuliert wurden, das Leben sehr viel einfacher war. Das ist es nicht mehr. Um die Zeitenwende wusste niemand etwas davon, dass es über dem großen Meer noch einen Kontinent gab, wo ebenfalls Menschen wohnten. Heute gibt es auf diesem Kontinent ein Land, das direkt oder indirekt Einfluss auf die ganze Welt ausübt. So ändern sich die Zeiten und die einfachen Regeln, die damals möglich waren, müssen durch Regeln abgelöst werden, die der Komplexität des Lebens auf der Erde im 21. Jahrhundert gerecht werden. Und das nicht, indem man Autorität beansprucht, weil man sich auf ein altes Buch beruft. Sondern mit demokratischen Mitteln.
Religion möchte immer Sicherheit geben. Mach dies und Du kommst in den Himmel. Mach dies nicht, sonst kommst Du in die Hölle. Aber Leben in einer demokratischen Gesellschaft heißt, Unsicherheit auch mal aushalten zu können. Deutlich sieht man das an den Republikanern in den USA, die immer noch nicht akzeptieren, dass Trump die Wahl verloren hat. Schon jetzt arbeiten Sie an dem Mythos, dass die nächste Wahl – Gesetz den Fall, Trump nimmt Teil und verliert erneut – manipuliert sein wird. Wie im Mittelalter wird auf die Anwesenheit einer bösen Macht hingewiesen, die die „guten“ Republikaner bekämpfen will. Übrigens, eine ähnliche Argumentation benutzt auch der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche Kyrill I., um den Angriffskrieg auf die Ukraine zu rechtfertigen, ein Angriffskrieg, der so gar nicht zur von Jesus gepredigten Friedfertigkeit passt. Wieder geht es gegen „die Mächte des Bösen“, was alles rechtfertigt. Doch wie sagt William von Baskerville so richtig?
Der einzige Beleg, der für die Anwesenheit des Teufels spricht, ist jedermanns dringender Wunsch, ihn am Werk zu sehen.
Andrew Birkin et al., nach Umberto Eco: „Der Name der Rose“, Constantin Film 1986
Der französische Historiker Alexis de Tocqueville äußerte sich nach einer Reise in die USA begeistert davon, wie dort die Demokratie und die persönliche Freiheit, der Individualismus ermöglicht wird. Doch auch er grenzte den Individualismus vom Egoismus ab und letzteres ist es, das wir in den USA gerade vermehrt sehen. Das Argument, das alle anderen Argumente niedermacht, lautet mal wieder: Ich habe die richtige Religion, Du nicht. Insofern haben wir wirklich eine Situation wie in „Der Name der Rose“, die man geradezu sinnbildlich sehen kann: die Franziskaner und die Benediktiner stehen sich unversöhnlich gegenüber und diskutieren. Von dem Ausgang des Disputs hängt sehr viel ab, obwohl die meisten Menschen, die davon beeinträchtigt sein werden, weder daran beteiligt sind, noch eventuell überhaupt davon wissen. Und letzten Endes geht es nicht darum, eine wirkliche Diskussion zu führen, sondern um Dogmen zu verteidigen. Einen Inquisitor gibt es auch in Form des Supreme Courts, der ebenfalls einem Dogma folgt, das dem der einen Seite entspricht. Es gibt komplexe Probleme (in der Abtei die Mordserie), auf die einfache Lösungen gesucht und vermeintlich „gefunden“ werden.
Und wenn wir nicht aufpassen, dann wird dieser Dogmatismus wie in „Der Name der Rose“ dafür sorgen, dass am Ende die Welt in Flammen steht.
Interessant. So viele Gedanken. Und das alles wegen eines Buches, im wirklichen Sinne und im übertragenen.
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